Falsche Geliebte, richtiger Mann? / Eine Spur von Leidenschaft / Liebesnacht vorm Hochzeitstag
Autofahren“, erklärte er. „Geht es dir jetzt besser, Darling?“
Jenna spürte, dass Chelsea bei dem Kosewort leicht zusammenzuckte.
Sie räusperte sich. „Etwas.“
Chelsea erholte sich schnell und lächelte hoffnungsvoll. „Vielleicht möchtest du dich vor dem Lunch hinlegen, Jenna? Essen gibt es erst in ein paar Stunden. Wir kümmern uns solange um Adam. Du musst dir keine Gedanken machen.“
Chelsea wird wohl diejenige sein, die sich um ihn kümmert, dachte Jenna. Trotzdem, sie lächelte dankbar und wich Adams Blick aus. „Ja, ich würde mich gern etwas hinlegen.“ Sie brauchte Abstand zu Adam … zu allen. „Wenn du wirklich nichts dagegen hast, Chelsea.“
Die andere Frau strahlte sie an. „Natürlich nicht!“ Mit einer anmutigen Bewegung schob Chelsea ihren Mann zur Seite und hakte sich bei Jenna ein. „Von den anderen sind schon einige da, aber ruh dich ruhig erst einmal aus. Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst.“
Einen Moment später standen sie schon im prachtvollen Foyer des Hauses, und Jenna wurde in die Obhut der Haushälterin gegeben. Chelsea und Todd führten Adam zu den anderen Gästen. Eigentlich hätte sie sich darüber ärgern müssen, wie gekonnt Chelsea sie abserviert hatte, doch sie empfand nur Dankbarkeit, als sie in eine prachtvolle Suite mit Wohnbereich und einem kleinen Balkon geführt wurde und erst einmal allein war. Es geschah Adam recht. Warum hatte er ihr auch im Wagen gedroht.
Dann sah sie das Doppelbett.
Gütiger Himmel!
„Zeit für den Lunch, Jenna.“
Jenna öffnete die Augen und blickte direkt in Adams Augen. Hatte er sie beobachtet? Sie blinzelte erschrocken und richtete sich auf. Er trat vom Bett zurück.
„Warum lässt du mich nicht schlafen?“
„Keine Chance. Ich habe bei unserer Ankunft durchgehen lassen, dass du dich davonschleichst. Jetzt will ich dich an meiner Seite haben.“
Amüsiert zog sie die Augenbrauen zusammen. „Ist Chelsea wieder etwas schwierig?“
„Das kann man wohl sagen.“
Plötzlich hatte sie ein schlechtes Gewissen, weil sie nicht bei ihm gewesen war. Sie hatte sich einverstanden erklärt, ihm zu helfen, Chelsea auf Distanz zu halten, und das musste sie jetzt auch tun.
Sie schwang die Beine aus dem Bett. „Was steht für heute Nachmittag auf der Tagesordnung?“
„Lunchen und faulenzen am Pool.“
Sie drehte den Kopf zu ihm. „Ich habe keinen Badeanzug mitgebracht.“
„Chelsea kann dir sicher einen leihen.“
„Nicht nötig. Ich verzichte auf das Schwimmen.“ Sie lächelte verschmitzt. „Außerdem ist mir von der langen Autofahrt noch etwas übel.“
Er sah sie spöttisch an. „Dann werde ich auch nicht schwimmen. Ich möchte Chelsea nicht auf irgendwelche Ideen bringen.“
Jenna nickte, erleichtert, dass sie sich keine Gedanken um Adam in einer sexy Badehose machen musste. Auch wegen Chelsea war es besser so. Die Frau würde ihn mit ihren Blicken verschlingen. Und Todd könnte es bemerken.
„Ich mach mich nur etwas frisch.“
Während sie im Bad war, packte er seine Sachen aus. Dann setzte er sich auf die Bettkante und wartete.
„Kann ich so gehen?“, fragte sie, als sie aus dem Badezimmer kam. Sie trug ein ärmelloses Oberteil, dazu eine sommerliche Hose und flache Riemchensandalen.
„Du siehst sehr hübsch aus.“ Er ging auf sie zu, in den Augen ein forschender Blick.
Sie hob abwehrend die Hand. „Versuch es nicht einmal.“
Er blieb stehen. „Was versuchen?“
„Mich zu küssen.“
„Das hatte ich nicht vor.“ Er legte die Hand auf ihren schmalen Rücken und führte sie zur Tür. „Wir würden dann nämlich nicht so schnell aus dem Zimmer kommen.“
Jenna war erleichtert, dass sechs weitere Paare für das Wochenende eingeladen waren. Alle schienen sehr nett zu sein, und der Lunch an einem schattigen Plätzchen am Pool wurde zu einer unterhaltsamen Angelegenheit.
Chelsea und Todd waren ausgezeichnete Gastgeber. Jenna vermutete allerdings, dass Chelsea die anderen Paare nur eingeladen hatte, damit niemand merkte, dass sie ein Auge auf Adam geworfen hatte. Jenna entging es nicht. Während des Essens hatte sie sogar einige Male das Gefühl, dass Todd seine Frau mit einer merkwürdigen Schwermut in den Augen ansah. Irgendetwas stimmte zwischen den beiden nicht, aber sie konnte nicht sagen, was es war.
Adam beachtete Chelseas schmachtende Blick überhaupt nicht, sondern lieferte eine überzeugende Vorstellung davon, dass Jenna und er ein verliebtes Paar waren.
„Hier, Darling.
Weitere Kostenlose Bücher