Falsche Geliebte, richtiger Mann? / Eine Spur von Leidenschaft / Liebesnacht vorm Hochzeitstag
sagen sollte. Es kam alles so überraschend.
Sie befeuchtete ihre Lippen und sah ihn an. „Vicki hat mir versprochen, dir nichts zu sagen, doch ich habe nicht daran gedacht, dass sie es meinem Bruder erzählen könnte.“ Ein Gedanke schoss ihr durch den Kopf. „Mein Güte, wahrscheinlich wissen es jetzt auch schon meinen Eltern.“
„Nein, nur Vicki und er wissen es. Dein Bruder wollte mir die Chance geben, die Sache in Ordnung zu bringen.“
Das war zumindest etwas.
„Du wolltest es mir nicht sagen, oder?“
„Ich … ich weiß nicht. Ich bin erst seit gestern Abend sicher, dass ich schwanger bin.“ Sie erzählte ihm von dem Abend bei Vicki. Als sie fertig war, bemerkte sie plötzlich, dass er um den Mund herum ganz blass war.
Aus Ärger?
Oder Angst?
„Du freust dich nicht.“ Es war keine Frage. Es war eine Feststellung.
Regungslos stand er da. „Nein, ich freue mich nicht.“
Sie legte die Hand auf ihren Bauch. „Ich werde nicht abtreiben, Adam. Bitte mich nicht darum.“
Er wurde blass. „Das habe ich nicht getan … und würde es auch nicht tun. Aber ich kann dich auch nicht heiraten. Ich empfinde sehr viel für dich, Jenna, aber es geht nicht. Und ich kann dem Kind kein Vater sein.“
Sie hob das Kinn. „Ich habe dich nicht darum gebeten, Adam.“
„Ich weiß, du sollst nur wissen, dass ich für dich und das Baby sorgen werde. Ich werde es auch auch offiziell als mein Kind anerkennen. Es ist nur …“ Er schluckte. „Ich kann keine Beziehung zu ihm aufbauen.“
Ihre Nerven waren aufs Äußerste gespannt. „Aber es ist dein eigen Fleisch und Blut.“
„Ja, das stimmt.“ Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Ich glaube, ich muss dir etwas erklären. Ich will nicht, dass du glaubst …“ Er machte eine kurze Pause, der Schmerz übermannte ihn. „Meine Frau war schwanger, als sie bei diesem Autounfall ums Leben kam.“
Jenna verschlug es den Atem. „O mein Gott, Adam.“
„Wir wussten es erst seit ein paar Wochen und hatten der Familie noch nichts gesagt. Wir wollten es an dem Abend bei der Dinnerparty verkünden.“
„Die Ballons. Deine Frau hat sie für die Party mitgebracht.“
Er nickte. „Wir sind nicht mehr dazu gekommen, der Familie von dem Baby zu erzählen, und später habe ich es auch nicht getan. Nur Todd weiß es. Ich habe mich damals fast zu Tode getrunken, doch er war für mich da, hat mich aufgebaut und mir geholfen, ins Leben zurückzufinden. Ich habe ihm viel zu verdanken.“
Jetzt war Jenna klar, warum Adam die Annäherungsversuche von Todds Frau so entschieden zurückgewiesen hatte.
„Adam, es tut mir so leid.“ Sie wollte aufstehen und zu ihm gehen, doch sie spürte, dass er im Moment mit ihrer Nähe nicht umgehen konnte. Es fiel ihm so schon schwer genug, die Beherrschung zu wahren. Ihre Schwangerschaft hatte den Albtraum von damals wieder aufleben lassen.
„Ich habe Maddie und mein ungeborenes Kind geliebt“, sagte er. „Die beiden zu verlieren, hat mich fast um den Verstand gebracht. Ich will diesen Kummer nicht noch einmal durchmachen müssen. Es tut mir leid, Jenna. Es tut mir wirklich leid.“
Jenna fühlte mit ihm. Sie konnte nur ahnen, was es für ihn bedeutete, die geliebte Frau und das Kind zu verlieren. Seine Welt war zusammengebrochen. Wenn ihm etwas passieren sollte – oder ihrem gemeinsamen Kind –, würde sie nicht mehr leben, sondern nur noch existieren.
So wie Adam nur noch existierte.
Tief im Innern wusste sie, was sie tun musste. Sie würde seine finanzielle Hilfe annehmen, um angemessen für das Kind sorgen zu können. Aber sie würde ihm niemals sagen, dass sie ihn liebte.
Tränen brannten ihr in den Augen, als sie aufstand. „Adam, ich …“ Plötzlich wurde ihr schwindelig. Sie blieb stehen, dachte, sie sei zu schnell aufgestanden.
„Jenna? Alles in Ordnung?“
„Ich …“ Und dann wurde es schwarz um sie herum.
„Was, um Himmels willen …!“ Adam sah, wie Jenna schwankte. Er stürzte zu ihr und fing sie auf, bevor sie auf den Boden fallen konnte. Bewusstlos und mit weißem Gesicht lag sie in seinen Armen.
Er fühlte, wie das Blut aus seinen Adern wich. „O mein Gott“, murmelte er und legte sie auf die Couch. Dann kniete er sich neben sie und tätschelte sanft ihre Wange. „Jenna, wach auf.“
Sie lag einfach da.
Er konnte kaum atmen. Wieder tätschelte er ihre Wange. Langsam kam sie zu sich. „Gott sei Dank“, murmelte er und sank erleichtert auf die Hacken.
Sie öffnete die Augen und
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