Falsche Geliebte, richtiger Mann? / Eine Spur von Leidenschaft / Liebesnacht vorm Hochzeitstag
hast.“
„Mum, ich hatte viel zu tun.“
„Ja, ich weiß. Ich habe in den Zeitungen die Frauen gesehen, die dich beschäftigt haben.“
„Hast du ein Problem damit?“
„Was ist mit Jenna? Sie ist bezaubernd.“
Was sollte er sagen? Die Wahrheit. Nein, es war nicht nötig, ihr weiteren Kummer zu bereiten.
„Es hat nicht funktioniert. Das ist eben manchmal so. Nicht jeder passt zu jedem.“
Seine Mutter schüttelte den Kopf. „Ihr beide habt definitiv zusammengepasst.“ Sie betrachtete ihn eindringlich. „Ich denke, du hast einfach Angst, dich neu zu binden.“
Vielleicht war es das Beste, er ließ sie in dem Glauben. Es würde ihm weitere Auseinandersetzungen ersparen.
Er zuckte mit den Schultern. „Wenn du meinst, Mum.“
„Ich habe wirklich gedacht, mit Jenna könntest du glücklich werden.“
„Hast du das?“
Sie verzog das Gesicht. „Ich merke, du willst nicht darüber sprechen.“
„Richtig. Ich habe zu tun.“ Dann sagte er leise. „Es tut mir leid.“
„Mir auch, Adam. Es tut mir leid, dass du als einsamer alter Mann enden wirst, ohne jemanden, der dich liebt.“
Er wünschte sich, seine Mutter würde endlich gehen. Niemand konnte ihm helfen, auch sie nicht. Er vermisste Jenna, doch er würde lernen müssen, ohne sie zu leben. Er hatte auch gelernt, ohne Maddie zu leben. Und Maddie war die Liebe seines Lebens gewesen.
Ein paar Tage später stieß er ungewollt mit Jenna zusammen. Sie kam aus dem Kino, er von einem Geschäftsessen in einem nahegelegenen Restaurant. Er wollte gerade die Straße überqueren, als er buchstäblich in sie hineinlief.
„Adam!“, rief sie leise aus.
„Hallo, Jenna.“ Trotz der Wut, die er noch verspürte, konnte er den Blick nicht von ihr wenden. Er wollte sie in die Arme schließen und sie festhalten. Sie war der Mensch, der sein seelisches Gleichgewicht wiederherstellen konnte.
Die Frau neben ihr hustete.
„Das ist meine Schwägerin Vicki“, stellte Jenna vor.
Stewarts Frau.
Er nickte der Frau höflich zu, sie aber bedachte ihn nur mit einem feindseligen Blick. Offensichtlich war er eine Persona non grata in der Familie Branson. Nicht, dass es ihm etwas ausmachte. Auf der Vorstandsetage war er mit weniger freundlichen Menschen zusammengetroffen und hatte gewonnen.
Sein Blick richtete sich wieder auf Jenna. „Du siehst gut aus“, sagte er. Es war ehrlich gemeint.
Sie befeuchtete sich die Lippen. „Du auch.“
Es entstand eine Pause.
Im Licht der Straßenlaterne fiel ihm plötzlich auf, dass sie an Gewicht verloren hatte. Und unter ihren Augen entdeckte er dunkle Schatten. Ihn quälte der Gedanke, dass er der Grund dafür sein könnte. Nein, sagte er sich. Sie selbst und ihr Bruder hatten das zu verantworten. Er würde kein Mitleid mit ihr haben.
Plötzlich schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf. Wenn sie abgenommen hatte, dann konnte sie nicht schwanger sein. Wenn sie schwanger wäre, dann hätte sie mittlerweile sicherlich schon zugenommen. Ein schwerer Stein fiel ihm vom Herzen. Er hätte mit der Aussicht, wieder Vater zu werden, nicht umgehen können. Es wäre zu grausam gewesen.
Vicki hakte sich bei Jenna ein. „Komm“, sagte sie bestimmt. „Wir müssen weiter.“
Jenna zögerte. „Wie geht es Todd? Und Chelsea?“
„Es geht ihnen gut. Sehr gut sogar.“
„Das freut mich.“
„Jenna, lass uns gehen.“
Jenna nickte. „Ja.“
Die zwei Frauen drehten sich um.
„Wie geht es Stewart?“, hörte Adam sich fragen.
Die beiden blieben stehen.
„Er kommt in ein paar Wochen nach Hause“, sagte Vicki kurz angebunden, bevor sie Jenna weiterzerrte.
Er überquerte die Straße. Dort wartete sein Fahrer. Es gab nichts mehr zu sagen. Er bezweifelte, dass er Jenna Branson jemals wiedersehen würde. Und das war auch gut so.
Jenna war froh, dass ihre Schwägerin darauf bestand zu fahren. Sie selbst wäre dazu nicht in der Lage gewesen. Das Zusammentreffen mit Adam hatte sie zu sehr aufgewühlt.
Sie sehnte sich so sehr nach diesem fantastisch aussehenden Mann, und das Herz wurde ihr schwer, wenn sie an die vielen Frauen dachte, mit denen er in der letzten Zeit ausgegangen war. Die Zeitungen hatten ausführlich über sein ausschweifendes Leben als Playboy berichtet.
„Komm noch auf einen Drink mit herein“, sagte Vicki, als sie zwanzig Minuten später vor ihrem Haus hielt.
Jenna riss sich zusammen. „Danke, aber nein. Ich fahre lieber nach Hause. Ich muss morgen arbeiten.“
„Süße, ich sehe doch, wie durcheinander du
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