Falsche Geliebte, richtiger Mann? / Eine Spur von Leidenschaft / Liebesnacht vorm Hochzeitstag
Mund öffnete, um ihn über Josephs Tod zu befragen, wurde sie von jemandem gerufen.
„Hey, Lockenschopf, werfen Sie mir doch mal eins der Biere zu, die Sie mitgebracht haben.“ Logan Randall dümpelte in einem aufgeblasenen Autoreifen auf dem See herum.
Patience langte in die Kühltasche und warf ihm eine Dose Bier zu.
„Wow, guter Wurf!“ Logan holte tief Luft und rief an seine ganze Sippschaft gewandt: „Die kommt nachher beim Softballspiel mit in mein Team!“
„Kommt gar nicht infrage“, schrie Cade zurück.
Seit ihrer Ankunft ließ Cade sie kaum allein. Wahrscheinlich fürchtete er, so viel Familie könnte zu viel für sie sein. Normalerweise hätte er damit auch recht, aber bei der lockeren Art seiner Cousins und Cousinen fühlte Patience sich sofort aufgenommen.
„Kämpf nur weiter um sie, gegen mich hast du kein Glück.“ Logan schob seine teure Sonnenbrille hoch auf die Stirn und zwinkerte Patience zu. Sie musste lachen.
„Aber, aber, Jungs, wer wird sich denn um Frischfleisch streiten.“ Tadelnd schüttelte Kent den Kopf und drehte sich in seinem Reifenschlauch Richtung Ufer.
„Pass auf, was du sagst, Kent. Nenn sie noch einmal Frischfleisch, und du landest drüben am anderen Ufer, wo immer die Alligatoren abhängen“, warnte Cade ihn.
Kent wandte sich an Patience und zog sein Basecap tiefer in die Stirn. „Entschuldigung, Ma’am.“
Patience erwiderte sein Lächeln und sah zu den anderen Frauen hinüber, die unter der Anleitung von Cades Cousine Charli die Tische deckten. Patience hatte ihnen helfen wollen, aber alle hatten gesagt, sie solle lieber mit Cade die Runde machen, damit er sie jedem Familienmitglied vorstellen konnte.
Seit der Ankunft hier am See wich er kaum von ihrer Seite.
Er hatte schon angedeutet, dass er das, was zwischen ihnen geschehen war, gern fortführen würde, und Patience konnte im Grunde nichts dagegen einwenden. Seit ihrem ersten Treffen wollte sie ihn.
Eine solche Intimität war neu für sie, und sie wusste nicht genau, wie sie sich verhalten sollte. Sie hatte in den vergangenen Jahren zwar Beziehungen zu Männern gehabt, aber die meisten hatten sich auf One-Night-Stands ohne tiefere Gefühle beschränkt. Das kannte sie mittlerweile, und da fühlte sie sich sicher. Ihre Beziehung zu Cade war völlig anders.
Sie blickte hoch, und da stand er und lächelte sie strahlend an.
„Was ist?“
Ehe er antworten konnte, rief GG alle zum Essen.
Die Männer steuerten ihre Flöße und Reifenschläuche zurück ans sandige Ufer und versammelten sich um die Tische. Es dauerte nicht lange, bis Geschichten über die einzelnen Cousins und Cousinen die Runde machten. Auch Cade wurde nicht ausgespart.
Jarrod lachte auf. „Weißt du noch, als du eine Handvoll Nattern in den Kühlschrank gesteckt hast, um zu sehen, ob sie in Winterschlaf verfallen? GG hat sie entdeckt, als sie Salat machen wollte. Ich glaube, das war das einzige Mal, dass ich sie habe schreien hören.“
„Die Viecher kamen mir praktisch entgegen, als ich den Kühlschrank aufgemacht habe.“ GG lachte. „Ich wollte doch nur Sellerie holen. Ihr könnt euch denken, was für einen Schreck ich bekommen habe.“
„Cade durfte anschließend vier Stunden lang mit der Zahnbürste jeden Winkel des Kühlschranks putzen.“ Logan lachte auf. „Das war ihm eine Lektion. Von da an blieben die Tiere draußen.“
Kent nickte. „Das war aber nicht so schlimm wie damals, als Logan vom Dach gesprungen und im Misthaufen gelandet ist. Dann ist er abgerutscht und hat …“
GG klatschte in die Hände und unterbrach Kent. „Genug davon, Jungs. Das ist keine geeignete Unterhaltung zum Dinner.“
Sie setzten sich, und alle redeten gleichzeitig, während die einzelnen Speisen reihum um den Tisch gereicht wurden.
Ein Picknick wie dieses hatte Patience noch nie erlebt. Der Tisch war so mit Speisen beladen, dass fast kein Platz mehr für die Teller blieb. Es gab Grillfleisch, Rippchen, Geflügel und dazu Unmengen an Beilagen und Salaten, nicht zu vergessen die sieben verschiedenen Torten.
„Ich kann es kaum glauben. Wer soll das alles essen?“, flüsterte sie Cade zu.
„Wart’s ab, bei dieser Meute bleibt nichts übrig.“ Er häufte sich Kartoffelsalat auf den Teller. „Wir Randalls sind alle gute Esser.“
Das war nicht gelogen. Wenn Patience es nicht selbst erlebt hätte, hätte sie es nicht geglaubt.
Sobald auch der Letzte fertig war, standen die Männer auf und räumten die Tische ab. Das
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