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Fame Junkies

Fame Junkies

Titel: Fame Junkies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morton Rhue
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er bloß: »Ach weißt du, das hat noch Zeit. Jetzt will ich erst mal noch ein bisschen meinen Spaß haben.« Da er wahnsinnig gern kocht und das auch noch ziemlich gut, war ich ein bisschen überrascht gewesen, dass er uns zu diesem hippen Japaner eingeladen hatte, aber als wir jetzt vor dem Gaia standen, ahnte ich, was in Wirklichkeit dahintersteckte. Der Club war der Promi-Hotspot und dafür bekannt, dass an der Tür mehr Leute abgewiesen als reingelassen wurden.
    Die Wartenden in der Schlange rückten nur zentimeterweise voran und reckten jedes Mal die Hälse, sobald sich die grün lackierte Stahltür, die nur von einer nackten Glühbirne beleuchtet wurde, für ein paar Glückliche öffnete. Der Name des Clubs stand nirgendwo angeschrieben, und wäre der Eingang nicht von einem bulligen Typ mit tätowierter Glatze und Piercings bewacht worden, hätte man niemals vermutet, dass sich der heißeste Club der Stadt dahinter verbarg.
    Als nur noch ein Pärchen vor uns stand, zupfte ich Dad nervös am Ärmel und stellte mich auf die Zehenspitzen, um ihm ins Ohr flüstern zu können, ohne dass Raigh etwas mitbekam. »Komm, Dad, wir gehen wieder. Der Typ lässt uns doch sowieso nicht rein.«
    »Keine Sorge, ich bin mir ziemlich sicher, dass wir reinkommen«, verkündete mein Vater grinsend.
    Aber ich wusste, dass es hoffnungslos war. Das Gaia war ein Club für die oberen Zehntausend. Für Leute, die sehr viel Geld hatten oder berühmt waren. Richtig berühmt. Filmstars, Musiker, Models und Künstler. Falls gewöhnliche Sterbliche überhaupt wussten, wie es da drinnen aussah, dann nur, weil sie Fotos im New York Magazine oder in der Vanity Fair gesehen hatten.
    »Wenn du dich unbedingt blamieren willst, bitte schön«, flüsterte ich genervt. »Aber wieso zwingst du mich dazu mitzukommen?«
    »Entspann dich, Süße.« (Gott, wie ich es hasste, wenn er einen auf jung und cool machte.)
    Nachdem das Pärchen vor uns abgewiesen worden und geknickt davongeschlichen war, waren wir die Nächsten, die in den grellen Schein der Glühbirne traten. Mein Herz hämmerte wie wild, als der Türsteher die Brauen hochzog und uns mit desinteressiertem Blick musterte. Ich war mir sicher, dass wir niemals reinkommen würden, aber als er gerade den Kopf schütteln wollte, zog Dad die New York Weekly aus der Tasche, blätterte bis zu den Seiten mit dem Artikel über mich und legte mir einen Arm um die Schulter.
    Keiner der beiden sagte ein Wort.
    Ich stöhnte innerlich auf. Falls Dad sich allen Ernstes einbildete, er könnte seine berühmte Tochter als Eintrittskarte in die Welt der Reichen und Schönen benutzen, würde er gleich bitter enttäuscht werden … oder?
    Der Türsteher kniff die Augen zusammen, warf einen Blick auf mein Foto in der Zeitschrift, dann auf mich. Okay, das war’s dann wohl. Oder anders ausgedrückt: Der Schmetterling der Fantasie würde jeden Moment gegen die Windschutzscheibe der Realität klatschen. Ich spürte, wie ich knallrot anlief, und starrte peinlich berührt auf meine Füße.
    Aber dann packte Dad mich plötzlich am Ellbogen, und ehe ich begriff, was los war, standen wir auch schon drinnen und saßen ein paar Minuten später in einer halbkreisförmigen Nische, hatten unsere Drinks vor uns stehen – Mojitos für Dad und Raigh und eine Cola light für mich – und atmeten den würzigen Weihrauchduft ein, der in der Luft lag. Ich war mir ziemlich sicher, dass der süße Typ in dem schmalen schwarzen Anzug an der Bar einer der Marsali-Brüder war und dass die Blonde, die ein paar Tische weiter saß, früher mal bei CSI mitgespielt hatte. Dad beugte sich zu dem jungen Pärchen vor, mit dem wir uns die Nische teilten, und zeigte ihnen den Artikel über mich.
    ***
    »Ich werde dir ganz bestimmt nicht erlauben, auf die Professional Children’s School zu gehen«, erklärte mir meine Mutter am nächsten Morgen.
    Die Idee, von der Herrin School an die PCS zu wechseln, die 1914 gegründet wurde, um Minderjährigen, die am Theater arbeiteten, den Schulbesuch zu ermöglichen, war mir am Abend vorher im Gaia gekommen. Raigh hatte von der Tochter ihrer Nachbarn erzählt, die dorthin übergewechselt war, weil sich ihre Ausbildung zur Balletttänzerin nicht mehr mit den normalen Unterrichtszeiten vereinbaren ließ.
    »Wieso eigentlich nicht?«, fragte ich gähnend. »Scarlett Johansson war auch dort. Das wäre die perfekte Schule für mich. Und die neunte Klasse ist der ideale Zeitpunkt, um zu wechseln.«
    »Falls du es

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