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Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Titel: Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Mennen
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Selbst die Kinder des Brautpaares waren noch unausgeschlafen. Sie teilten sich eine Kabine mit ihrer Großmutter.
    » Wir sind nun außerhalb der Zwölfmeilenzone«, teilte der Kapitän ihnen kurzerhand mit. Unter dem Arm hielt er eine abgegriffene Lederbibel, die er dem Brautpaar, das sich als Letztes eben erst aus der Kabine gequält hatte, entgegenhielt.
    » Hand auflegen, beide«, befahl er ohne jeden Schnörkel. Die Braut blickte entsetzt an sich herab. Sie trug nur ihren Mantel über dem Nachthemd. Auch die anderen Gäste befanden sich noch mehr oder weniger in ihrer Schlafgarderobe. » Aber mein Brautkleid! Ich muss mich erst umziehen!«, protestierte sie schließlich entrüstet. Kapitän Ryder schüttelte verständnislos den Kopf.
    » Wieso? Der Bräutigam heiratet doch Sie und nicht Ihre Plünnen!«
    Die Schwester des Bräutigams verkniff sich ein Lachen, und auch deren Mann schmunzelte. Doch die Brautmutter hatte durchaus Verständnis für die Nöte ihrer Tochter und sprang ihr hilfreich zur Seite.
    » Die Zeit werden wir wohl noch haben«, meinte sie energisch. » Komm, mein Kind, ich helfe dir beim Ankleiden. Schließlich ist dies der wichtigste Tag in deinem Leben.«
    Ryder grummelte etwas von Zeitverschwendung und Weiberkram und bestand weiterhin auf der sofortigen Trauung. Erst als man ihm aus der Kombüse eine schöne Tasse Kaffee brachte, lenkte er ein.
    Eine knappe Stunde später fanden sich alle wieder auf der Brücke ein, und dieses Mal machte die Gesellschaft einen durchaus ansehnlichen Eindruck. Sonja überraschte alle mit ihrem eigenhändig geschneiderten Hochzeitskleid. Sie hatte sich damit selbst übertroffen. Das weiße, eng geschnittene Chiffonkleid reichte ihr knapp über die Knie. Es war an der Seite geschlitzt und ließ immer wieder ihre wohlgeformten Beine hervorblitzen. Eine weiße Taftrose an dem schrägen Ausschnitt bildete einen schönen Kontrapunkt zu der dunkelblauen Saphirkette, die Isabella ihrer Tochter geschenkt hatte. Der neuesten Mode entsprechend trug sie ihre weißblonden, gewellten Haare nun ebenfalls halblang und zierte sie durch ein einfaches, himmelblaues Stirnband, das wiederum das Graublau ihrer Augen unterstrich. Passend dazu war der Brautstrauß gehalten, den Isabella aus violetten und blauen Kapastern und Kornblumen gebunden hatte. Raffael konnte vor Staunen kaum die Augen von seiner Braut lassen. Nun kannten sie sich schon so viele Jahre, hatten drei Kinder miteinander, und doch war ihm, als sähe er sie heute zum ersten Mal.
    » Du machst mich zum glücklichsten Mann auf der Welt«, begrüßte er sie strahlend und reichte ihr seinen Arm. Kapitän Ryder, der in seinen Cordhosen und der schmuddeligen Wolljacke seltsam deplatziert wirkte, grunzte ungeduldig und streckte ihnen erneut seine abgegriffene Bibel entgegen. Raffael und Sonja lächelten einander kurz zu, bevor sie folgsam ihre Hände darauf legten. Hinter ihnen standen Jella und Fritz, Sonjas Mutter Isabella mit den drei Enkelkindern sowie Traugott Kiesewetter, die allesamt als Trauzeugen fungierten. Nur Johannes und Sarah waren auf Owitambe geblieben, da ihnen die Reise zu anstrengend erschien.
    » Nun …« Ryder räusperte sich umständlich und suchte nach den richtigen Worten. » Also, da es wohl in euren Wünschen und in meiner Macht steht … ähm, erkläre ich euch als Kapitän des Frachtschiffes Horizon, also … ähm, nach dem internationalen Seerecht, zu Mann und Frau.«
    Der Kapitän wirkte reichlich erleichtert und wunderte sich über die erwartungsvollen Blicke seiner Gäste.
    » Jau, das war’s«, meinte er abschließend und entzog dem Brautpaar die Bibel, um sich wieder in sein Steuerhaus zu begeben.
    » War das etwa alles?«
    Wie immer hatte Jella als Erste die Sprache wiedergefunden. Der Kapitän wandte sich erstaunt um.
    » Ja, wieso?« Seiner Meinung nach war dem allem nichts mehr hinzuzufügen. Dann fiel ihm doch noch etwas ein. » Ach so, der Papierkram! Den bring ich auch noch in Ordnung.« Sprach’s und verschwand in seinem Steuerhaus, um die längst fällige Rückreise in die Wege zu leiten. Schließlich war er in erster Linie Kapitän und kein Standesbeamter.
    Traugott Kiesewetter rettete kurzerhand die Situation, indem er die Rolle des Kapitäns einnahm und sich anbot, das Paar nun noch einmal kirchlich und mit umso blumigeren Worten zu trauen. Alle waren es zufrieden. Nach dem Tausch der Ringe, reichlichen Ermahnungen und guten Wünschen durften sich die Brautleute endlich

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