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Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Titel: Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Mennen
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Houtens tatsächlich gelungen war, ihn beinahe völlig zu vernichten. Ohne diese Bastarde wäre er nie in diese aussichtslose Situation geraten. Dieser Abschaum von Owitambe hatte alles zerstört, was er sich in seinem Leben aufgebaut hatte. Wie sehr er diese Familie hasste! Er machte sie dafür verantwortlich, dass er alles verloren hatte, verantwortlich für den Tod seines Sohnes, dafür, dass seine Frau ihn verlassen hatte, nur weil dieser Nigger seine Tochter geschwängert hatte, und auch für den Verlust von Hakoma. Alle seine Niederlagen standen in Zusammenhang mit den Bewohnern von Owitambe. Obendrein hatte sein Niedergang diesem Mischling auch noch geholfen, sich gesellschaftlich wieder zu etablieren. Ernest Oppenheimer, der Diamantenmogul, hatte ihn in aller Öffentlichkeit rehabilitiert. Mittlerweile ließ sich ganz Windhuk von Sonthofen als Rechtsanwalt vertreten. Was für ein Hohn! Ein Mischling, ein Bastard, der ihm seine einzige Tochter geraubt hatte! Wenn Nachtmahr jemals so etwas wie Liebe empfunden hatte, dann hatte sie seiner Tochter gegolten … Er schüttelte unwirsch den Kopf, um die Gedanken abzuschütteln.
    » Warst du bei Baltkorn?« Eigentlich hätte er sich die Frage sparen können. An Hendriks Haltung erkannte er, dass er nichts erreicht hatte. Der Orlam schüttelte prompt den Kopf. » Der Baas hat überall Wachen aufgestellt. Es war unmöglich, zu ihm vorzudringen. Man redet, dass er sich gar nicht mehr in Windhuk aufhält.«
    » Dieser Feigling! Bestimmt hat er sich nach Tsumeb abgesetzt.«
    Hendrik wusste noch mehr. » Die Leute reden viel Schlechtes über Baas Baltkorn. Ich habe gehört, dass man ihn als Kandidaten für die Regierung der Weißen abgesetzt hat. Seine Freunde haben ihn im Stich gelassen.«
    » Geschieht ihm recht. Das wird diesem perversen Weichei ganz und gar nicht gefallen.« Bei aller Genugtuung war dies für Nachtmahr allerdings nur ein schwacher Trost. Auch wenn Baltkorn gesellschaftlich ruiniert war, so hinderte es ihn nicht daran, weiterhin seinen lukrativen Geschäften nachzugehen. Unter anderem mit der Mine in Tsumeb, die schon jetzt beträchtlichen Gewinn einbrachte. Und jetzt dachte der Mistkerl bestimmt, dass er ihm seinen Anteil niemals würde auszahlen müssen. Aber da hatte er sich geschnitten. Nachtmahr standen immer noch fünfundzwanzig Prozent von der Mine zu. Und er würde sich seinen Anteil notfalls mit Gewalt nehmen. Baltkorn war ein Feigling. Nachtmahr hatte nichts als Verachtung für ihn übrig. Im Moment hatte er allerdings andere Sorgen. Seine Lage war alles andere als gut. Die anfängliche Freude darüber, seinen Häschern entkommen zu sein, hatte sich schnell gelegt und war der bitteren Erkenntnis gewichen, nun ein im ganzen Land gesuchter Verbrecher zu sein. Nur durch einen Zufall war es ihm gelungen, der Polizei zu entkommen. Hätte er nicht spätabends noch einen Spaziergang in Baltkorns Garten gemacht, dann hätten ihn die Polizisten im Haus überrascht. Zum Glück waren die Beamten ungeschickt genug gewesen, sich beim Umstellen des Hauses durch Geräusche zu verraten. Nachtmahr war sofort in der Deckung eines Busches verschwunden, als sie durch das Tor in den Garten eingedrungen waren. Als routinierter Jäger war es ihm ein Leichtes gewesen, sich unbemerkt davonzustehlen. Die ganze Nacht hindurch hatte er sich dann in Richtung Brakwater durchgeschlagen, wo seine Männer auf ihn gewartet hatten. Bis auf Hendrik hatte er alle Orlams fortgeschickt und war dann mit dem Wagen in Richtung Norden aufgebrochen. Doch bereits in Okahandja stießen sie auf Straßensperren und mussten den Wagen zurücklassen. Zu Fuß schlugen sie sich weiter durch die Wildnis, alle Orte und Farmen meidend. Ab und zu drang Hendrik heimlich in eine der Farmen ein und stahl Lebensmittel, jedoch nie zu viel, um ja nicht aufzufallen. Die Suche nach Nachtmahr hatte sich mittlerweile auf das ganze Land ausgedehnt. Schließlich galt er als einer der größten Diamantenräuber der südwestafrikanischen Geschichte. Die Flucht hatte an seinen Kräften gezehrt. Er spürte das Alter in jedem seiner Knochen. Auch seine Magenkrämpfe hatten sich verschlimmert, und er musste seinen Plan, sich über das Owamboland nach Angola abzusetzen, erst einmal verschieben. Schließlich war ihm die einfache Schutzhütte auf seinem ehemaligen Land auf Hakoma eingefallen. Er hatte sie einst als Zwischenlager für seine Jagdtrophäen bauen lassen. Sie stand abseits von allen Wegen ziemlich einsam in

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