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Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Titel: Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Mennen
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hatte.
    » Setz dich«, forderte sie ihn auf. Der Sangoma nahm ihr gegenüber auf der anderen Seite des Feuers Platz. Er schnupperte in die aufsteigenden Dämpfe und lachte. » Willst du deine Ahnen zur Hilfe holen?«, fragte er spöttisch. » Dein Geist ist viel zu schwach, um über die Anderswelt zu bestimmen.«
    » Woher willst du das wissen?«, fragte Jella herausfordernd. » Etwa, weil ich eine weiße Frau bin?«
    Der Sangoma spuckte verächtlich vor ihr aus. » Deine Macht ist nicht mehr wert als dies hier.« Er griff nach einem vorbeihuschenden Mistkäfer, nahm ihn zwischen zwei Finger und biss ihn mit einem hässlichen Knacken entzwei. » So wie dieser Kreatur wird es dir auch ergehen, wenn du mir nicht den Jungen übergibst.«
    Jella lachte. » Ist das alles, was du kannst? Käfer zerkauen?« Es lag in ihrer Absicht, ihn zu ärgern, in der Hoffnung, dass er ihr eine Schwachstelle bieten würde. Doch der Sangoma war nicht so leicht aus der Reserve zu locken. Seine Mundwinkel glitten nur mitleidig nach unten. » Wenn dir das nicht reicht, lasse ich andere Menschen sterben.« Er sah sie provozierend an. » Wie wäre es, wenn dein Mann als Nächster stirbt? Ich habe Muti genug, um seine Leber von Würmern zerfressen zu lassen.«
    Jella schauderte es. Der Sangoma schien über sie alle Bescheid zu wissen. Allein der Gedanke, dass Fritz etwas zustoßen könnte, ließ sie verzagen. Aber dann entdeckte sie das triumphierende Aufblitzen in seinen Augen und schämte sich für ihren Moment der Schwäche. Sie konzentrierte sich erneut darauf, ihn zu provozieren.
    » Dein Zauber ist lächerlich. Du arbeitest mit faulen Tricks. Mir machst du damit keine Angst.«
    Der Sangoma kniff arglistig seine Augen zusammen. Daran, dass seine Lippen bebten, konnte Jella erkennen, dass es ihr endlich gelungen war, ihn zu beleidigen.
    » Dein Muti ist schwach«, legte sie nach. » Jedes Kind findet dagegen einen Gegenzauber.«
    » Hrrraah!« Unbeherrscht drang sein Ruf aus dem tiefsten Grund seiner Kehle hervor. » Schweig, Weib! Für deine erbärmlichen Worte verdienst du den Tod!«
    Er warf in einer theatralischen Geste seine Arme hoch und beschrieb mit ihnen einen großen Kreis. Dann legte er seinen Kopf in den Nacken und stieß erneut einen heiseren Schrei aus, der an den Ruf einer Hyäne erinnerte. Als er sie wieder anblickte, leuchteten seine Augen in einem funkelnden, dämonischen Rot. Sein Oberkörper begann wie in einem Krampf zu zittern, als er in eine seiner Taschen griff und ebenfalls anfing, Kräuter in die Glut zu werfen. Jella stiegen die aufsteigenden Dämpfe sofort in den Kopf. Instinktiv hielt sie den Atem an, doch sie hatte bereits von dem Rauch eingeatmet. Von Nokoma wusste sie, dass diese Kräuter eine drogenähnliche Wirkung hatten, die ihre Widerstandskraft aufweichen sollten. Der Sangoma gab noch etwas von seiner Mischung in das Feuer und murmelte dabei unverständliche Beschwörungsformeln. Jella wandte ihren Kopf ab, um frische Luft einzuatmen, doch die Dämpfe breiteten sich aus und begannen bereits, ihre Sinne zu vernebeln. Ich darf die Kontrolle nicht verlieren, versuchte sie sich einzureden. Sie bemühte sich um Konzentration. Er darf keine Macht über mich bekommen! Ihre Augen begannen zu tränen, während sie sich verzweifelt gegen die Wirkung der Gifte zur Wehr zu setzen versuchte. Doch es war bereits zu spät. Im Grau des aufsteigenden Tages begannen sämtliche Konturen miteinander zu verschwimmen. Der von der Glut beschienene Körper des Sangoma fing an, sich in die Länge zu ziehen. Seine Gliedmaßen streckten sich wie bei einer Gummipuppe, wurden lang und länger und bewegten sich auf sie zu, um sie wie Schläuche zu umwinden. Dasselbe geschah mit dem Affen. Sie beide versuchten sie zu ersticken. Er ist ein Trickster, erkannte Jella mit Schrecken, ein bösartiger Totengeist, der über uns alle das Unheil gebracht hat. In dem Moment, als sich der Affe zu ihr vorbeugte, konnte sie in seinen Augen das Verhängnis sehen. Saburis Schmerzen, ihr Todeskampf, den Willen, weiteres Unheil zu stiften. Das Tier saß immer noch auf der Schulter des Zauberers, aber sein Körper verlängerte sich ebenso unnatürlich wie der seines Herrn. » Du musst den Affen vernichten, um den Zauber des Sangoma zu zerbrechen!« Es waren Nakeshis Worte, die plötzlich einen Funken Hoffnung in sie pflanzten. Doch der Kopf des Affen näherte sich ihrem Hals. Sein schwarzes Gesicht mit den eng stehenden Augen sah so lächerlich aus,

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