Familienbande
sich.
„Es stimmt“, gab sie zu. „Laney wird Karas Abbild immer ähnlicher.“
Jason, der ihren Schmerz sofort spürte, kam die letzten Stufen herunter und legte eine Hand an Kathleens Wange.
„Ich sage das nicht, weil ich Kara immer noch vermisse, sondern nur, weil es eine Tatsache darstellt“, stellte Jason klar. „Die Zeit mit Kara war wunderbar, aber man muss die Vergangenheit ruhen lassen. Du bist jetzt die einzige Frau, die ich will. Und daran wird sich nie wieder etwas ändern.“
Kathleen spürte, wie ein Gewicht von ihrem Herzen genommen wurde, und lächelte zu ihrem Mann hinauf.
„Die Verbindung ist etwas Wunderbares“, sagte sie zufrieden. „Anfangs fand ich es zwar schrecklich, dass du immer genau wusstest, was ich fühle. Aber sobald man sich daran gewöhnt hat, ist es ein Segen. Es ist dadurch fast unmöglich, einander weh zu tun.“
„Ja“, bestätigte Jason. „Und es ist auch praktisch unmöglich, sich nicht zu mögen. Oder die Finger voneinander zu lassen …“
Kathleens Lächeln wurde noch breiter, als ihr bewusst wurde, dass sie und Jason das Haus zur Abwechslung einmal ganz für sich allein hatten.
„Wusstest du eigentlich, dass Alexander es geschafft hat, Gadha dazu zu bringen nicht mehr an allem herumzumeckern?“, fragte Kathleen, um sich abzulenken. „Sie soll inzwischen ziemlich umgänglich geworden sein.“
„Ach tatsächlich?“, bemerkte Jason und ließ seine Hand von ihrer Wange sinken, als wäre ihm gerade ein Gedanke gekommen. „Glaubst du, dass er sie inzwischen liebt?“
Er wirkte bei der Frage so ernst, dass Kathleen es nicht wagte, sie als Witz anzusehen.
„Schwer zu sagen“, gab Kathleen zurück. „So wie ich dich liebe … nein. Wahrscheinlich nicht.“
„Aber ist er glücklich mit ihr?“
„Na ja. Ich denke, er liebt sie ja irgendwie schon auf seine Weise. Er hat gelernt, sie zu achten und ihre Eigenarten zu akzeptieren. Durch die Verbindung ist sie die einzige Frau, die er begehrt, und ich glaube, dass ihre Liebe mit der Zeit auf seine Gefühle abgefärbt hat. Also, alles in allem: Ja. Ich glaube schon, dass er glücklich mit ihr ist.“
Jason runzelte nachdenklich die Stirn und sah aus dem Fenster, wo Laney vor wenigen Minuten mit Violette und Simon in einen Wagen gestiegen war.
„Deine Gefühle verwirren mich“, gab Kathleen nach einer Weile des Schweigens zu. „Willst du mir nicht vielleicht mitteilen, was du denkst?“
Jason lächelte schief und drehte sich dann wieder zu seiner Frau um.
„Ich weiß nicht genau“, begann er. „Meine Gedanken sind gerade so konfus, dass ich sie vielleicht erst mal sortieren sollte.“
„Vielleicht kann ich dir dabei helfen“, bot Kathleen an.
„Ich habe Angst, dass du meine Idee für grausam hältst.“
„Du magst vieles sein, Jason. Aber niemals grausam. Was immer dir also im Kopf herumgeht, ich werde deswegen keinesfalls schlecht von dir denken.“
Jason nickte und Kathleen konnte spüren, wie er mit sich rang. Geduldig lehnte sie sich an den Fensterrahmen und wartete ab.
„Was, wenn …“, begann Jason vorsichtig und verstummte dann wieder.
„Ja …“, ermutigte Kathleen ihn.
„Was, wenn wir Laney verheiraten würden, bevor Marlene aus ihrem Schlaf erwacht?“
Kathleen zog überrascht eine Augenbraue nach oben. Was auch immer sie erwartet hatte, das war es nicht gewesen.
„Verheiraten?“, hakte sie nach. „Du meinst, du willst sie zwingen?“
„Nein“, wiegelte Jason ab. „Ach, verdammt. Ich wusste doch, es kommt falsch rüber. Vergiss, was ich gesagt habe.“
Er drehte sich weg, aber Kathleen griff nach seinem Arm.
„Sprich weiter“, forderte sie. „Führ den Gedanken zu Ende. Ich will das hören.“
Jason seufzte und drehte sich dann wieder zurück.
„Ich würde sie gerne überreden“, gab er zu. „Überreden einen Partner zu wählen, der ihr nahe steht und den sie mag. Falls sie in den nächsten paar Jahren einen festen Freund haben sollte, dann wäre das natürlich noch besser, und deshalb sollten wir es unterstützen, wenn sie auf Hochzeiten eingeladen wird. Aber vor allem ist es wichtig, dass sie sich verbindet, bevor Marlene dazu kommt, sie sich zu holen. Ich weiß, dass sie auch in ein paar Jahren eigentlich noch zu jung ist, aber Thabea könnte sie verbinden. Sie würde es inoffiziell tun, so wie sie uns verbunden hat … Das klingt ziemlich schrecklich aus dem Mund eines Vaters, nicht wahr?“
Kathleen lächelte schwach und schüttelte dann den
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