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Familienbande

Familienbande

Titel: Familienbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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angenehme Stimme und war ganz offensichtlich an ihm interessiert. Auch das noch.
    „Nein, danke“, sagte Greg so freundlich wie möglich, obwohl er sie eigentlich nur loswerden wollte. „Wenn ich etwas benötige, dann melde ich mich schon.“
    Die junge Frau lächelte wieder und schob ihr Wägelchen weiter. Falls er sie gekränkt hatte, dann ließ sie es sich zumindest nicht anmerken.
    Greg trank seine Cola mit wenigen Schlucken aus und drückte sein Gesicht dann wieder gegen die Fensterscheibe. Sie waren inzwischen schon über dem Ozean, aber es würde noch mehrere Stunden dauern, bevor sie die USA erreichten. Der Flug ging nur bis New York, wo Greg umsteigen musste, um dann nach Buffalo weiter zu fliegen. Es war ein eigenartiges Gefühl zu wissen, dass er wieder nach Hause gehen würde, und inzwischen kam er sich vor wie ein Versager. Er hatte fest vorgehabt, Laney zu finden und sie wieder nach Hause zu bringen, auch ohne die Hilfe ihrer Familie. Aber er hatte es nicht geschafft.
    Kathleen behauptete zwar, dass Laney nicht gefunden werden wollte, aber es änderte nichts daran, dass Greg versagt hatte.
    Die gesamte Zeit des Fluges verbrachte Greg vollkommen in sich gekehrt. Als die Stewardess das Essen brachte, musste sie ihn mehrmals ansprechen, damit er überhaupt reagierte. Er rührte das Essen nicht an und musste sich beherrschen, um nicht darüber nachzudenken, dass er von der Stewardess möglicherweise auch noch etwas anderes bekommen könnte, was seinen Hunger stillen würde. Sein Magen grummelte und er schloss vorsichtshalber die Augen. Er hatte schon viel zu lange kein Blut mehr getrunken und es wurde höchste Zeit, dass er wieder unter seinesgleichen kam. Vampire sollten nicht zu lange unter Menschen leben. Das war ungesund und führte zu Unfällen. Oder wie in Laneys Fall dazu, dass sie plötzlich verschwanden.
    Greg schloss die Augen und versuchte ein wenig zu schlafen.
    „ Greg! “, rief Jason, als er ihn in der Empfangshalle entdeckte.
    „Jason“, sagte Greg überrascht und grinste dann breit. „Was machst du denn hier? Müsstest du nicht damit beschäftigt sein, lauter treulose Diener zu bewirten?“
    Jason lachte und klopfte Greg dann zur Begrüßung auf den Rücken.
    „Ich konnte doch nicht zulassen, dass du dich nachher verirrst und nicht mehr heimfindest. Das hätte Kath mir nie verziehen.“
    Greg lächelte noch breiter.
    „Na, wenigstens deine Frau liebt mich, wenn deine Tochter mich schon nicht haben will“, spottete er und Jason warf ihm einen bösen Blick zu.
    „Treib es nicht zu weit“, sagte er streng. „Wenn du mich provozierst, könnte mich das dazu verleiten, dir eine Lektion zu erteilen. Du magst zwar Talent haben, aber ich habe mehr Erfahrung. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie viel ich in letzter Zeit trainiert habe.“
    „Kriegsvorbereitungen, hm?“
    Jason nickte und verließ mit Greg gemeinsam den Flughafen. Sie gingen zielstrebig zu Jasons Auto und stiegen ein. Greg warf sein Handgepäck auf die Rückbank und atmete dann tief durch.
    „Na, dann wollen wir mal“, sagte er, während Jason den Wagen startete und losfuhr.
    Die Fahrt über unterhielten sie sich hauptsächlich über Belanglosigkeiten, doch irgendwann hielt Greg es nicht mehr aus.
    „Habt ihr etwas von Laney gehört?“, fragte er.
    „Nein“, gab Jason zurück, ohne den Blick von der Straße abzuwenden. „Bisher nicht.“
    Greg schwieg eine Weile, weil er erwartete, dass Jason noch etwas hinzufügen würde. Doch das tat er nicht.
    „Das ist schlecht“, bemerkte Greg daher schlicht.
    Jason seufzte.
    „Greg …“, begann er. „Kath und ich machen uns auch Sorgen. Aber wir sind uns sicher, dass es ihr gut geht. Jeder andere Ort kann im Moment nur besser sein als dieser Kriegsschauplatz.“
    „Das sehe ich nicht so. Laney sollte zu Hause sein, wo sie hingehört.“
    „Glaubst du etwa, ich würde sie nicht auch vermissen?“
    „Natürlich glaube ich das, aber du scheinst das alles viel lockerer zu nehmen als ich. So als wäre es nicht so schlimm, falls ihr etwas zustößt.“
    Jason schwieg einen Augenblick angesichts dieses Vorwurfs und Greg biss sich auf die Zunge.
    „Tut mir leid, Mann“, sagte er entschuldigend. „Das habe ich nicht so gemeint. Ich mache mir einfach nur Vorwürfe. Das ist alles.“
    Jason atmete tief durch und sah stur auf die Straße. Nicht zu wissen, wo seine Tochter war, machte ihm ohnehin schon genug zu schaffen.
    „Wir können zumindest davon ausgehen, dass sie

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