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Fangjagd

Fangjagd

Titel: Fangjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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überzeugt, daß Sie die Wahrheit gesagt haben. Nennen Sie Ihren vollen Namen.“
    „Gustav Manfred Seidler.“
    „Und Sie haben diese Gasmasken auf Anweisung von Dr. Bruno Kobler von der Klinik Bern in die Schweiz gebracht?“
    „Das hab’ ich Ihnen doch bereits gesagt. Ja! Er handelt in Granges Auftrag.“
    „Warum haben Sie das alles getan, Seidler?“
    „Um Geld zu verdienen, viel Geld. Ich habe eine Freundin in…“
    „Danke, das genügt!“ unterbrach Newman ihn energisch. Der Engländer trat an einen Sessel, dessen Rücken Seidler zugekehrt war. Dieser runzelte plötzlich die Stirn, ging mit einigen raschen Schritten zu dem Sessel und starrte den winzigen Kassettenrecorder, den Newman während Seidlers kurzer Abwesenheit dort abgelegt und eingeschaltet hatte, an.
    Der Deutsche wollte danach greifen, aber Newman war schneller und stieß ihn fort. Seidler lief vor Wut rot an.
    „Dreckskerl!“ brüllte er Newman an. „Schweinehund!“
    „Das gehört zur Ausrüstung jedes besseren Journalisten“, behauptete Newman, während er die Kassette zurückspulte.
    „Manche Kollegen machen sich Notizen, aber ich dachte, das würde Sie vielleicht stören…“
    „Aha, das hast du also heute in dem Laden in der Marktgasse gekauft!“ stellte Nancy nach einem Blick über die Sessellehne fest.
    „Und nicht nur das!“ Newman machte eine Pause. „Suchst du inzwischen ein gutes Versteck für den Recorder, Nancy?“
    Newman hatte die Kassette herausgenommen und drückte Nancy das kleine Gerät in die Hand. Als nächstes baute er die Gasmaske, die Seidler auf einem Couchtisch liegengelassen hatte, auf der Arbeitsfläche der Barküche auf. Dann zog er die Pocketkamera mit eingebautem Blitz, die er ebenfalls in der Marktgasse gekauft hatte, aus der Innentasche seines Mantels.
    Nachdem er die Gasmaske viermal von allen Seiten photographiert hatte, forderte er Seidler auf, ihm die Toilette zu zeigen. „Rechts hinter der Tür, durch die ich vorhin reingekommen bin“, antwortete Seidler mürrisch. Auf der Toilette zog Newman seine Hosenbeine hoch und versteckte die Minikassette in seiner linken Socke. Den Pocketfilm schob er in die andere, bevor er die Kamera in den WC-Spülkasten plumpsen ließ, um sich nicht durch ihren Besitz verdächtig zu machen. Als er wieder in die Wohnhalle kam, war Seidler dabei, die Gasmaske in seinen Koffer zu legen und die Schlösser zuschnappen zu lassen.
    „Die behalte ich, wenn’s recht ist…“
    „Sie gehört nach wie vor Ihnen. Warum plötzlich dieser Sauberkeitsfimmel, Nancy? Wir müssen schnellstens verschwinden, bevor irgendwas Unangenehmes passiert.“
    Nancy kauerte vor dem riesigen offenen Kamin, in dem Holzscheite zum Anzünden bereitlagen, und kehrte die Asche mit Handfeger und Kehrschaufel zusammen. Jetzt richtete sie sich auf, hängte Besen und Blech in einen der Küchenschränke zurück und wischte sich den Staub von den Fingern.
    „Ich sollte den Kassettenrecorder verstecken“, antwortete sie gereizt. „Er liegt unter dem Holz.“
    „Das ist ein gutes Versteck. Danke, Nancy!“ Newman wandte sich an Seidler. „Sie wollten vorhin von Ihrer Freundin erzählen. Ich habe Sie unterbrochen, weil ich mir vorstellen kann, daß Sie ihren Namen nicht auf dem Tonband haben wollen“.
    „Dafür bin ich Ihnen dankbar…“ Seidler schluckte trocken und war sichtlich bewegt. „Falls mir etwas zustoßen sollte, möchte ich, daß sie wenigstens benachrichtigt wird. Sie hat nichts und niemals mit dem Unternehmen Terminal zu tun gehabt.
    Notieren Sie sich bitte ihre Adresse und ihre Telefonnummer?
    Sie heißt Erika Stahel…“
    Newman schrieb Seidlers Angaben in sein Notizbuch, ohne sich im geringsten anmerken zu lassen, daß er diesen Namen bereits kannte. Aber er erstarrte sekundenlang, als Seidler weitersprach.
    „Sie ist Chefsekretärin von Dr. Max Nagel, dem bekannten Basler Bankier. Nagel ist der einzige, der mächtig genug ist, um Grange Widerstand zu leisten. Er ist heute von Basel nach Bern gereist, um im Bellevue Palace an einem Empfang anläßlich eines Ärztekongresses teilzunehmen…“
    „Ist dieser Empfang morgen?“ fragte Nancy scharf.
    „Ich weiß nicht, wann er ist. Wär’s nicht besser, wenn wir allmählich verschwinden würden?“
    „Sofort!“ stimmte Newman zu. „Und machen Sie sich auf eine riskante Fahrt gefaßt. Ich rase nachher wie der Teufel nach Le Brassus…“
    „Warum nach Le Brassus?“ wollte Seidler wissen, während er mit dem

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