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Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Blake
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wusste, dass seine Familie von den Ashs immer nur ausgenutzt worden war. Vielleicht wollte er in Wahrheit nur einen Blick in ihre Welt werfen, brauchte das einfach. Musste mit eigenen Augen sehen, wie sein Leben hätte sein können, sein sollen. Und auch Davys und Elaines.
    Ein Job wie jeder andere. Genau.
    Möglicherweise war derlei unreifes Leid der Grund dafür, dass er sich heute Morgen wie neunzehn gefühlt hatte, aber er hatte zu viel gesehen, zu viel gefühlt und wusste, wie ungerecht es in der Welt zugehen konnte.
    In gewisser Hinsicht war das Leben seiner Familie inzwischen weitgehend gefestigt, aber alte Wunden hatten manchmal die Angewohnheit, wieder aufzureißen, wenn man am wenigsten damit rechnete. Und wenn er an die Ash-Familie dachte, spürte er ein nur zu vertrautes Feuer im Bauch. Dasselbe Feuer, das ihn veranlasst hatte, auf dem Schulhof für Davy einzutreten, dasselbe, das in ihm aufgestiegen war, als sein Vater Elaine gedemütigt hatte, dasselbe, das Nick gelehrt hatte, seine Fäuste zu gebrauchen.
    Inzwischen war es ein eher kontrolliertes Feuer, auch wenn es ihm nicht immer leichtfiel, es zu beherrschen . Also war es jetzt an der Zeit, die alten Gefühle endlich beiseitezulegen und das zu tun, wozu er hergekommen war. Um ihrem Haus einen neuen Anstrich zu verpassen. Das war alles. Na ja, und vielleicht, um einen kleinen Einblick in ihr Leben zu tun. Nur um zu sehen, wie sein Leben hätte aussehen können.
    Keine große Sache, sagte er sich.
    Doch irgendwie konnte er dieses Feuer in seinem Inneren nicht löschen, denn ihm wurde bewusst, dass er auf der Schwelle einer Zukunft stand, die er verloren hatte.
    Die Türglocke ertönte in dem Augenblick, als Lauren die Hand ausstreckte, um das Wasser in der Dusche anzustellen. »Verdammt. Ich hab Phil doch schon tausendmal gesagt …«, nicht in aller Herrgottsfrühe mit einem Stapel Rechnungen vor meiner Tür zu erscheinen . Sie mochte Phil, aber weil er der Geschäftspartner ihres Vaters war sowie der Finanzvorstand und zugleich der Bauleiter, sah sie ihn öfter, als ihr lieb war. Er ging in der Arbeit für die Firma völlig auf und stellte Ash Builders über alles – wozu auch gehörte, dass er so aufmerksam war, sie nur während der normalen Geschäftszeiten zu nerven.
    Verärgert zog sie den Arm zurück und warf sich das Nachthemd wieder über. Dann schlüpfte sie in den beigefarbenen Kimono, der an einem Haken in der Ankleide hing. Sie knotete ihn in der Taille zu, stieg die Treppe hinunter und verdrehte die Augen, als es nochmals läutete – zweimal. Er war also gereizt. Nun ja, über Gereiztheit konnte sie ihm auch ein, zwei Dinge sagen. Sie riss eine der Flügeltüren auf und sagte: »Schau mal …«
    Oje. Das war ja gar nicht Phil.
    Sondern ihr Meeresgott.
    Ihr Meeresgott? Wie konnte das denn sein? Trotzdem – es war das Erste, was ihr in den Sinn kam -, sie sah es so deutlich vor sich, wie er aus dem Wasser hervorbrach, als wäre es wirklich geschehen. Sie schüttelte den Kopf. Senkte ihn leicht – du lieber Gott, und wenn sie nun rot wurde? »Tut mir leid, ich …«
    Er trug einen weißen Maleranzug, übersät mit der obligatorischen Ansammlung von Farbflecken, aber die Berufskleidung tat seiner maskulinen Ausstrahlung keinen Abbruch. Das dunkle Haar, lang und ungebändigt, quoll im Nacken unter dem roten Piratentuch hervor, die eisengrauen Augen spießten sie förmlich auf wie einen Schmetterling für eine Sammlung. Er war unrasiert, so dass der olivfarbene Teint im unteren Teil seines Gesichts mit dunklen Bartstoppeln übersät war. Er war mindestens eins achtundachtzig groß, die gebräunten Muskeln hoben sich deutlich unter den kurzen Ärmeln seines T-Shirts ab, er strotzte vor Sinnlichkeit – und sie konnte es unmittelbar spüren, zwischen ihren Beinen.
    »Lauren Ash?«
    »Hm, ja?«
    »Nick Armstrong. Ich bin der Anstreicher.«
    Sie blickte in seine dunklen, fesselnden Augen. Noch dunkler, und sie wären schwarz gewesen. »Was Sie nicht sagen, bei dem Aufzug!«
    Sie hatte das scherzhaft gemeint, doch Nick Armstrong verzog keine Miene. Na, dann eben nicht. Unter dem Maleranzug war er auch nur ein Mann, arrogant, aber mit Sexappeal, genau der Typus, dem sie in Zukunft um jeden Preis aus dem Weg gehen wollte.
    »Ich … hatte jemand anderen erwartet.« Gegen ihren Willen musste sie zugeben, dass sie sich damit wohl irgendwie hatte entschuldigen wollen.
    »Tut mir leid, Sie zu enttäuschen.«
    Sie seufzte, hilflos in dem peinlichen

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