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Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Blake
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Augenblick. »Ich meinte nur, es tut mir leid, in welchem Aufzug ich an die Tür gekommen bin. Mir war nicht klar, dass Sie heute kommen. Ich muss das falsch in meinen Terminkalender eingetragen haben.«
    Immer noch keine Spur eines Lächelns in seinen Zügen. Also entschloss sie sich, nicht mehr nur nett zu sein – auch wenn sie den Blick senkte, weil es sie etwas aus der Fassung brachte, in seine Augen zu schauen. Zwinkerte er denn nie?
    »Vielleicht sollten wir über Ihren Auftrag sprechen«, schlug sie vor.
    »Natürlich.«
    Sie trat auf die Veranda hinaus und schloss die Tür hinter sich. Es war schon schlimm genug, dass sie kaum mehr trug als den Seiden-Kimono. Aber plötzlich fühlte sie sich irgendwie wehrlos in einem solchen Aufzug in der offenen Tür – so, als ob es irgendeine unausgesprochene Aufforderung enthielt.
    Nick Armstrong hob das Klemmbrett, das sie gar nicht bemerkt hatte. »Elfenbein-Muschelschale fürs ganze Haus, Milchkaffee für die Verzierungen. Richtig?« Dabei sah er nicht sie an, sondern schaute in seine Papiere.
    »Ja«, sagte sie, über Gebühr stolz, weil sie von dem Meerschaum-Rosa abging, das ihr Vater beim Bau des Hauses ausgesucht hatte. »Auch die Mauer. Beide Seiten.«
    Nick Armstrong senkte das Klemmbrett und blickte sich um: Die Mauer umfasste drei Seiten des großen Gartens. »Das ist eine große Mauer. Wird ziemlich schwierig werden, die andere Seite anzustreichen, weil die Bäume so nahe dran stehen.«
    Sie sah ihn ungläubig an und dachte: Und?
    »Verstehen Sie mich nicht falsch – ich habe kein Problem damit.«
    Bestimmt hatte er ein Problem damit.
    »Aber der Rest der Crew ist in den nächsten Stunden beschäftigt, deshalb habe ich keine Hilfe. Ich habe von der Mauer nichts gewusst, was mehr Zeit und höhere Kosten bedeutet. Und ich bin nicht billig.«
    Sie blickte zu seinem Lieferwagen auf der Auffahrt; der Name seiner Firma – HORIZON PAINTERS – schmückte in Regenbogenfarben die Seite. Darunter stand in großen schwarzen Buchstaben: NICK ARMSTRONG. »Das ist mir bewusst. Ich kenne schließlich Ihre Rechnungen.«
    »Dann ist Geld also kein Thema?«
    Sie nickt nur kurz.
    »Das habe ich mir gedacht.«
    Was sollte das denn heißen? Nun, sie hatte keine Lust, danach zu fragen. Eigentlich wollte sie endlich wieder ins Haus gehen und sich fertig machen. Sie hatte genug von diesem neunmalklugen, muskelbepackten Anstreicher. Sie griff nach dem Türknauf, ohne hochzublicken. »Wenn Sie mich brauchen – ich bin im Bad.« O nein – sag etwas anderes, schnell . »Ich meine, wenn Sie irgendwelche Fragen haben – ich bin im Haus.«
    Sie konnte es sich nicht verkneifen, einen letzten Blick zu riskieren, während sie durch die Tür trat. Und jetzt – verdammt – zierte doch tatsächlich der Hauch eines selbstsicheren Lächelns seine Züge. »Schön zu wissen.«
    Sie schlug ihm die Tür vor der Nase zu und lehnte sich mit dem Rücken dagegen; das Herz schlug ihr spürbar in der Brust. Sie drehte den Schlüssel im Schloss. Hatte sie etwa Angst vor ihm? Oder dachte sie nur, er wäre der beunruhigendste Mann, dem sie je begegnet war? Sie wusste nicht, was sie empfand, nur dass etwas an ihm sie völlig aus der Fassung gebracht hatte.
    Fast hätte sie Sadie im Hauptbüro angerufen und gebeten, einen anderen Anstreicher mit den Arbeiten zu beauftragen. Aber das wäre lächerlich gewesen, und realistischerweise würde sie vermutlich fortan kaum Kontakt mit Nick Armstrong haben – er würde draußen seine Arbeit erledigen und sie hier drinnen die ihre. Trotzdem, mindestens fünfzig Malerfirmen arbeiteten für Ash Builders, und aus all denen hatte die Sekretärin ihres Vaters ausgerechnet diesen Kerl ausgewählt?
    Lauren schüttelte den Kopf und überlegte, welche Risiken damit verbunden waren. Dann ging sie wieder nach oben ins Bad – aber bevor sie sich auskleidete, vergewisserte sie sich, dass alle Jalousien geschlossen waren.
    Nick hatte Lauren Ash seit seinem zwölften Lebensjahr nicht mehr gesehen. Ihm fiel ein, dass damals jemand gesagt hatte, sie sei sieben. Komisch, an welche Details man sich aus bestimmten Zeiten seines Lebens erinnerte. Sie war in einem schwarzen Seidenkleid mit Rüschen zur Beerdigung seiner Mutter gekommen, die langen, blonden Haare hatten in Wellen bis auf ihren Rücken hinabgereicht. Sie hatte Henrys Hand gehalten, als sie an den Sarg traten. Er erinnerte sich, dass Henry sie hochgehoben hatte, damit sie hineinschauen konnte – noch eine jener

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