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Fantastisches Grün (German Edition)

Fantastisches Grün (German Edition)

Titel: Fantastisches Grün (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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nicht darauf achtete, ob mit Kraft meiner Gedanken oder mit einer schlichten Handbewegung. Ich erzählte und erzählte und wusste dennoch nicht, ob ich nun verrückt war oder in einer anderen Realität feststeckte. Fakt war nur, dass ich irgendwie an der lieben Rrrruri hängen blieb, die so teuflisch passend in jener Nacht den Weg zur Flucht geebnet hatte. Ich erzählte alles von unserem Gespräch bis ins kleinste Detail und interessanter Weise lockerte sich dadurch die Haltung der Herzogin.
                  „Oh. Rrrruri sagst du?“ Die Herzogin begann an ihrer Unterlippe zu knabbern. Eine Geste, die völlig untypisch für sie war. „Diese kleine Hure!“ Ihre Augen wurden schmal und nahmen einen grauen, rauchigen Ton an.
                  „Du weißt doch nicht, ob das wirklich stimmt“, meinte Rick und tätschelte der Herzogin liebevoll die Hand. Doch die zog sie weg, als hätte sie sich verbrannt. „Lorrrne hatte vollkommen Recht. Du bist und bleibst eine Schlange, verdammter Zauberer.“ Und das war dann der Moment, wo ich mich einklinkte.
                  „Äh. Ich verstehe immer noch kein Wort.“
                  „Rrrruri war offenbar die Geliebte des Herzogs“, antwortete Darrrer für die Herzogin. „Zumindest liegt die Vermutung nahe. Und Rrrruri war auch immer Ricks bevorzugte Magd. Die Kleine stand eben auf sehr einfachen Sex.“ Darrrer warf einen spöttischen Blick auf den Zauberer. „Die Vermutung liegt also nahe, dass der ehrenwerte Rick hier gemeinsame Sache mit Rrrruri gemacht hat. Was dann aber auch die Wahrscheinlichkeit nahe legt, dass er etwas mit dem Tod des Herzogs ...“
                  „Was?“, unterbrach ich ihn aufgebracht.
                  „Blödsinn“, blaffte Rick und wollte aufstehen. Doch irgendetwas hielt ihn auf seinem Stuhl fest. Gut, ich hatte mir schon gedacht, dass er bleiben sollte, doch warum er gerade so gequält guckte, verstand ich nicht. Oh! Vielleicht hatte ich gedacht, er solle so richtig fest am Sessel kleben. Ich lockerte diese Vorstellung ein wenig und er stöhnte erleichtert auf. DAS war dann allerdings schon befremdend und zugleich sehr interessant, weil ich plötzlich ahnte, dass ich doch viel stärker war, als erwartet.
                  „Ich kann das also wirklich mit meinen Gedanken lenken“, stellte ich erstaunt fest und überlegte was das eigentlich bedeuten konnte, wenn ich mal nicht gleich davon ausging, verrückt zu sein oder in einer Traumwelt festzusitzen. Außerdem war mir nicht klar, warum sich manche Handlungen trotzdem so willkürlich darstellten und so gar nicht in meinem Sinne passierten. Ein Mordprozess im Mittelalter war der reinste Unsinn, wenn ich nicht masochistisch veranlagt war. Und das war ich nicht. Angestrengt dachte ich nach und kam schließlich zum einzig vorstellbaren Ergebnis: Das eigentliche Geschehen passierte ohne meinen Einfluss, war real und von anderen oder vom Schicksal gesteuert. Doch allem Anschein nach hatte ich die Macht Details dabei zu verändern.
                  „Dann bin ich ja auch so etwas wie eine Zauberin“, stellte ich plötzlich fest und die Herzogin schnappte überrascht nach Luft, wohingegen Rick gelangweilt in die Hände klatschte.
                  „Wow, schnallst du es endlich“, grummelte er mürrisch und bekam von Darrrer prompt eine mit dem Fuß unterm Tisch verpasst.
                  „Freundlich bleiben, Freundchen“, forderte er und hatte seine Augen hart auf den Zauberer gerichtet. Es war nur eine kleine Geste, aber sie brachte mich zum Schmunzeln. So vieles von Darrrer war eigentlich in meinem Sinne. Dazwischen legte er zwar ein unmögliches Verhalten an den Tag, aber die vielen Kleinigkeiten, die er für mich schon getan hatte, sprachen plötzlich eine klare Sprache. Gut, jeder von den Beteiligten hier hatte auf seine Weise schon einmal etwas Positives für mich getan, wenn auch nicht nur. Die Herzogin hatte mir zum Beispiel ein Dach über dem Kopf gegeben und mich Rambelton lernen lassen. Rick hatte mir angeboten mich zu meinen Eltern zu bringen und eine scheinbare Erklärung für all das hier geliefert. Aber Darrrers viele, kleinen Handlungen waren mehr überzeugend, als die wenigen großen der anderen. Bei unserer ersten Begegnung hatte er mir ein Bett zum Schlafen gegeben, später dann den Beutel mit Proviant und den Begleitschutz. Mit seinem Eingreifen beim

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