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Farben der Herzen

Farben der Herzen

Titel: Farben der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Macomber
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Schultern. “Es ist nicht so, wie du denkst.”
    “Du schuldest mir keine Erklärung.”
    “Da hast du recht. Das tue ich nicht.”
    Sie sahen einander an. Als sie seinen Blick nicht länger ertrug, senkte Colette den Kopf. “Wie gesagt, wir müssen miteinander reden.”
    “Jetzt nicht.”
    “Gut”, flüsterte sie. “Wir können es auf später verschieben.”
    Seine Miene wirkte undurchdringlich. “Geh jetzt und …” Hinter ihm war ein Geräusch zu hören, und wieder warf er einen ärgerlichen Blick über die Schulter. Er wirkte gereizt und wollte offenbar, dass sie verschwand. Dennoch hielt er sie noch immer fest.
    “Entschuldige, dass ich in dein Treffen geplatzt bin … in deine Privatsphäre”, sagte sie.
    Er nickte.
    “Wann können wir uns sehen, um zu reden? Vielleicht morgen?”
    Doch er schüttelte den Kopf. “Morgen früh fliege ich nach China.” Sie konnte den Klang seiner Stimme nicht deuten. War es Bedauern? Vorsicht? Entschlossenheit?
    “Oh.”
    “Ich rufe dich an, wenn ich zurück bin”, sagte er und löste sich von ihr.
    Sie wich zurück, und auch er machte einen Schritt nach hinten.
    Der Wunsch, ihn zu berühren, ihn zu küssen, war übermächtig.
    Als hätte er ihre Gedanken erraten, streckte er seine Arme aus, zog sie an sich und küsste sie. Seine Lippen waren warm, weich und leidenschaftlich.
    Hinter ihm erklang eine Stimme – eine männliche Stimme –, die seinen Namen rief, und Christian schob Colette sanft von sich. “Geh”, sagte er. “Geh einfach.”
    Verwirrt stolperte sie zu ihrem Auto. Erst jetzt fiel ihr die schwarze Limousine auf, in der ein paar muskulös wirkende Chinesen saßen – offenbar Bodyguards –, die sie beobachteten. Das konnte nur heißen, dass Christian sich in diesem Moment mit Leuten traf, die ebenfalls in den Menschenhandel verstrickt waren.
    Zitternd vor Angst fuhr Colette zurück in die Blossom Street. Als sie ihre Wohnung betreten hatte, schloss sie als Erstes die Tür ab. Danach machte sie sich eine Tasse Tee, die sie langsam austrank. Und schließlich rief sie Alix an. Ihre Freundin wartete schon gespannt darauf, zu hören, wie der Abend verlaufen war. Auch Elizabeth war erpicht auf Neuigkeiten, doch Colette konnte sie jetzt nicht anrufen. Was hätte sie ihr sagen sollen?
    Alix meldete sich nach dem ersten Klingeln. “Ist er gekommen?”, fragte sie, bevor Colette auch nur ein Wort sagen konnte.
    Während ihrer heutigen Mittagspause hatten sie sich im
Go Figure
getroffen, und Alix versorgte sie das gesamte Training hindurch mit guten Ratschlägen für das Dinner.
    “Er war nicht da.”
    “Willst du damit sagen, dass er
nicht
gekommen ist?”
    “Nein … er hatte einen Termin.” Colettes Hals fühlte sich trocken an, und sie musste schlucken.
    “Und?”
    “Seine Tante hat vorgeschlagen, dass ich zu ihm gehen soll.”
    “Gute Idee”, erwiderte Alix zufrieden.
    Doch weder Elizabeth noch Alix konnten verstehen, dass das der denkbar schlechteste Vorschlag gewesen war. Abermals schluckte Colette und sagte: “Er hatte … Besuch. Außerdem sagte er, dass er morgen früh nach China fliegt.” Und was auch immer er dort vorhatte – Colette wollte es gar nicht wissen.

30. KAPITEL
    Alix Townsend
    M ontags hatte Jordan frei und keinen Dienst in der Kirche. Da sie vor der Hochzeitsfeier, die am Samstag in vierzehn Tagen stattfinden sollte, noch viel zu tun hatten, beschlossen sie, am Nachmittag Grandma Turners Garten aufzuräumen und vorzubereiten.
    Alix hatte den fertigen Gebetsschal mitgebracht und freute sich darauf, ihn der Frau zu überreichen, die ihr so sehr ans Herz gewachsen war. Sie konnte nicht in Worte fassen, wie viel Trost sie bei Jordans Großmutter gefunden hatte, nachdem sie die Verlobung löste. Sarah hatte bei ihr gesessen und ihr zugehört, während Alix ihrer Wut und ihrem Schmerz Luft machte. Dann hatte sie darauf bestanden, dass Alix etwas aß. Sie hatte ihr das Gästezimmer zurechtgemacht und sich um sie gekümmert, als wäre sie ein willkommener Gast gewesen. Genau diese Fürsorge hatte Alix gebraucht.
    Am Montagnachmittag wartete Jordan darauf, dass Alix ihre Schicht im
French Café
beendete. Der Tag war ausgesprochen sonnig und warm – eine Ausnahme in diesem Mai, der ihnen bisher nur kaltes Wetter beschert hatte. Obwohl ihr Verlobter seiner Mutter versichert hatte, dass an ihrem Hochzeitstag die Sonne scheinen würde, war Alix vernünftig genug, ein weißes Zelt zu mieten. Immerhin bestand die Möglichkeit,

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