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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 01

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 01

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Flusswelt der Zeit
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freundlich und entgegenkommend war, allerdings darauf bestand, die beiden Männer auf ihrem Weg zum örtlichen Bürgermeister, dem sogenannten Valkotukkainen, zu begleiten. (Das Wort bezeichnete ebenso einen Weißen Elefanten wie auch jemanden, der es zu Macht und Ansehen gebracht hatte.) Ville Ahonen entpuppte sich als großer Mann mit einer leisen Stimme, der Burton geduldig und aufmerksam zuhörte, als dieser ihm verriet, daß er ein Boot zu bauen und damit zum Ende des Flusses zu segeln gedenke. Daß er darüber hinaus Forschungen betreiben wollte, sagte er natürlich nicht. Aber Ahonen war offensichtlich schon vielen anderen Männern begegnet, die ihm ähnliche Geschichten vorgetragen hatten.
    Mit einem wissenden Lächeln erwiderte er, daß er nichts dagegen habe, wenn Burton ein solches Schiff bauen wolle. Die Leute dieser Gemeinde seien allerdings konservativ und hielten nicht sonderlich viel davon, das Land seines Baumbestandes zu berauben. Eichen und Pinien durften um keinen Preis gefällt werden, im Gegensatz dazu sei allerdings Bambus verfügbar. Aber auch dieses Material müsse er sich gegen Zigaretten und Likör einzutauschen versuchen, was bedeutete, daß Burton einige Zeit seinen Privatkonsum einstellen mußte.
    Nachdem er Ahonen gedankt hatte, ging Burton wieder, legte sich in einer Hütte nieder, die sich in der Nähe von Collops Behausung befand, ohne jedoch Schlaf zu finden.
    Kurz bevor der obligatorische Nachtregen fiel, faßte er den Entschluß, hinauszugehen. Er wollte in die Berge, sein Quartier unter einem Felsüberhang aufschlagen und abwarten, bis der Regen aufhörte, die Wolkenbänke sich teilten und die ewige (wenn auch schwache) Sonne wieder sichtbar wurde. Jetzt, wo er seinem Ziel so nahe war, konnte er es nicht mehr riskieren, von den Ethikern überrascht zu werden. Und es erschien ihm plötzlich sehr logisch, daß es in diesem Gebiet nur so von ihren Spitzeln wimmeln mußte. Vielleicht war sogar Collops Frau eine der Fremden.
    Burton hatte noch keine tausend Meter hinter sich gebracht, als der Regen auf ihn niederprasselte und ganz in seiner Nähe ein Blitz herabzuckte. Die plötzliche Helligkeit ließ ihn in einer Entfernung von etwa sieben Metern die Umrisse eines gerade materialisierten Objekts erkennen.
    Sofort warf er sich herum und rannte auf ein kleines Wäldchen zu. Er hoffte, daß sie ihn noch nicht gesehen hatten und daß er sich dort verstecken konnte. Später würde er dann seinen Weg in die Berge fortsetzen. Und erst nachdem sie die ganze Gemeinde in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt hatten, würden sie feststellen können, daß er ihnen erneut durch die Lappen gegangen war…

29
    »Sie haben uns eine ziemlich lange und schwere Verfolgungsjagd geliefert, Burton«, sagte ein Mann auf englisch zu ihm.
    Burton öffnete die Augen. Der Wechsel an diesen Ort war so unerwartet gekommen, daß er sich wie betäubt fühlte. Aber nur eine einzige Sekunde lang. Er saß in einem weichen Sessel aus leuchtendem Material. Der Raum war eine perfekte Kugel; seine Wände halbtransparent und von grünlicher Farbe.
    In welche Richtung er auch blickte, überall erstreckten sich Kammern, die seinem eigenen Aufenthaltsort glichen. Und sie befanden sich überall – rechts, links, vorne, hinten, über ihm, und wenn Burton sich vornüberbeugte, konnte er sie sogar unter sich in der Tiefe erkennen. Verwirrend war allerdings die Tatsache, daß diese kugelförmigen Räume nicht einfach aneinandergefügt waren, sondern sich sogar überschnitten. Teile der Nachbarräume ragten in seinen hinein; es lag lediglich an der durchsichtigen Struktur, daß man sich anstrengen mußte, es zu entdecken.
    Auf der Burton gegenüberliegenden Wand leuchtete ein Oval von dunkelgrüner Farbe. Es war nach innen gewölbt und paßte sich somit völlig der Raumbegrenzung an. Auf der Mitte des Dings bewegte sich der geisterhafte Schatten eines durch einen Wald trabenden Rehkitzes. Er glaubte sogar, den Geruch von Tannennadeln zu riechen.
    Aber Burton war nicht allein in diesem Raum. Er registrierte plötzlich die Anwesenheit von zwölf weiteren Menschen – sechs Männern und sechs Frauen –, die auf ähnlichen Sesseln saßen und ihn musterten. Sie waren ausnahmslos gutaussehend und abgesehen von zweien schwarz- oder dunkelhaarig und von tiefbrauner Hautfarbe. Dreien der Leute glaubte er aufgrund ihrer faltigen Gesichter einen lasterhaften Lebenswandel attestieren zu können, während einer der Männer wegen seiner

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