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Farmer, Philip José - Flusswelt 02

Farmer, Philip José - Flusswelt 02

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auf dem Zeitstrom
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Ihnen. Ich werde Ihnen helfen, wo ich kann, aber ich kann auf keinen Fall etwas unternehmen, was mich verdächtig macht.«
    Sams Herz klopfte so laut, daß er kaum seine eigene Stimme zu hören vermochte, als er sagte: »Warum wollen Sie, daß ich ein Schiff baue?«
    »Sie werden es beizeiten selbst herausfinden. Momentan sollten Sie sich damit zufrieden geben, daß Sie bekommen haben, was Sie brauchen. Hören Sie zu! Fünf Meilen flußaufwärts existiert eine große Bauxitablagerung, und zwar direkt unter der Oberfläche am Fuß des Steilabfalls. Dort gibt es auch ein wenig Platin, und zwei Meilen weiter Zinn.«
    »Bauxit? Platin?«
    »Sie Narr!«
    Der Fremde atmete schwer. Sam konnte beinahe körperlich spüren, wie sehr er sich anstrengte, die Kontrolle über sich zu behalten und nicht in einen Tobsuchtsanfall auszubrechen. Dann erwiderte der andere kühl: »Sie werden das Bauxit für Aluminium benötigen, und das Platin als Katalysator für viele andere Dinge, die Sie in Ihrem Schiff haben müssen. Ich habe jetzt nicht die Zeit, das alles zu erklären. Es wird eine Reihe von Ingenieuren in dieser Gegend geben, die Ihnen sagen können, wozu diese Mineralien nützlich sind. Ich muß gehen. Er kommt näher! Tun Sie, was ich sage. Ach ja, dreißig Meilen flußaufwärts existiert eine größere Lagerstätte Feuerstein!«
    »Aber…«, sagte Sam. Der Mann verwandelte sich kurz in eine Silhouette, dann war er verschwunden. Sam stand unschlüssig auf und ging zur Tür. Immer noch leuchteten an den Flußufern die Feuer, und kleine Gestalten waren davor zu erkennen. Der Fremde war weg. Sam gingen hinaus, umkreiste die Hütte, fand aber keine Spur von ihm. Dann schaute er zum Himmel hinauf, in dem riesige Gaswolken und weiße, blaue, rote und gelbe Sterne funkelten. Er hoffte, für einen kurzen Augenblick einen glänzenden Gegenstand sehen zu können, der sich gerade unsichtbar machte, aber er fand nichts dieser Art.

10
    Als er zu seiner Hütte zurückkehrte, zuckte er zusammen. Eine mächtige Gestalt stand in der Finsternis vor seiner Tür. Mit klopfendem Herzen fragte er: »Joe?«
    »Yeah«, erwiderte eine tiefe Baßstimme. Joe kam auf ihn zu und sagte: »Hier ift jemand gewefen, der nicht menflich ift, Fäm. Ich kann ihn riechen. Er hat einen feltfamen Geruch, ganf anderf alf ihr Menfen. Weift du, er erinnert mich an…«
    Er schwieg eine Weile. Sam wartete ab. Er wußte, daß in Joes Gehirn jetzt alles daran arbeitete, seinen Gedanken klar zu formulieren. Plötzlich sagte Joe: »Ich will verdammt sein!«
    »Was ist denn, Joe?«
    »Ef ift fu lange her – und ef paffierte mir auf der Erde, weift du, damalf, bevor ich dort umkam. Nein, ef kann nicht fein. Jefuf Chrifruf, wenn ef ftimmt, waf du fagft über die Feit, in der ich lebte, muß daf allef mehr alf hunderttaufend Jahre her fein!«
    »Na los, Joe! Laß mich nicht so lange zappeln.«
    »Nun… du wirft ef fowiefo nicht glauben. Aber du follteft wiffen, daf meine Nafe fich ebenfallf an Dinge erinnern kann.«
    »Das sollte sie auch; immerhin ist sie größer als dein Gehirn«, erwiderte Sam. »Nun rede schon, oder hast du vor, mich durch Neugierde umzubringen?«
    »Na gut, Fam. Ich klebte an der Fpur einef Mannef vom Ftamm der Vifthangkruiltf, der etwa fehn Meilen von unf entfernt auf der anderen Feite einef grofen Hügelf lebte, der auffah wie ein…«
    »Erspare mir die Details, Joe«, stöhnte Sam.
    »Nun ja, ef war spät abendf, und ich wufte, daf ich meinem Gegner näher gekommen war, weil feine Fpuren immer frifer wurden. Plötflich hörte ich ein Geräuf und dachte, der Hundefohn hat dich hereingelegt, Joe; jetft ift er in deinem Rücken und wird dir einf verpaffen, daf fich gewafen hat. Ich warf mich auf die Erde und kroch auf das Geräuf fu. Und weift du, waf ich dann entdeckte? Grofer Gott, warum habe ich dir daf nicht fön längft erfählt? Waf für ein Dummkopf ich doch bin!«
    »Schon gut, schon gut. Und was geschah weiter?«
    »Nun, der Burfe, den ich verfolgte, fien mich wirklich bemerkt fu haben, obwohl mir nicht klar ift, wiefo, weil ich trotf meiner Gröfe leite fein kann wie ein Wiefel, daf fich an einen Vogel ranfleicht. Jedenfallf hatte er fich verdünnifiert, war irgendwo hinter mir und lauerte mir auf. Dachte ich. Aber er lag auf dem Boden und war fo kalt wie der Arf einef Höhlengräberf. Und neben ihm ftanden fwei Menfen. Heute ift die Fituation natürlich anderf, aber damalf – immerhin fah ich folche Leute fum erften Mal – hatte ich doch

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