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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das dunkle Muster
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natürlich nicht, daß er darauf eingehen würde. Er tat es auch nicht. Er sagte, er habe dennoch die Absicht, zwei weitere Schiffe zu bauen, aber nicht für uns. Er will sie für Patrouillenflüge und Kriegszwecke benutzen, wenn je ein Krieg ausbrechen sollte.«
    »Du willst, daß wir ihm eines seiner Luftschiffe stehlen!« sagte Farrington. Obwohl er ziemlich wütend gewesen war, daß Podebrad sie hereingelegt hatte, schien ihn das doch sichtlich erleichtert zu haben. Er stritt dies zwar ab, aber es war offensichtlich, daß der Gedanke, nun doch nicht in ein Luftschiff steigen zu müssen, ihm gefiel.
    »Nein. Weder Nur noch ich glauben, daß ihr je dazu in der Lage wäret, anderen Leuten etwas wegzunehmen, auch wenn ihr nach außen hin so tut. Ihr zwei phantasiert eine Menge herum. Auf jeden Fall wollen Nur und ich mit Diebstahl nichts zu tun haben.
    Nachdem Novak meinen ersten Vorschlag abgelehnt hatte, brachte ich den zweiten aufs Tapet. Novak sträubte und wand sich zwar ein wenig, aber schließlich ließ er sich breitschlagen. Immerhin brauchen wir nur einen Bruchteil der Zeit und des Materials, das wir bei dem Luftschiff aufgewendet haben. Es tat ihm leid, daß man uns hereingelegt hat, und irgendwie will er es nun wiedergutmachen. Abgesehen davon interessiert er sich für Ballons. Sein Sohn war nämlich Ballonfahrer.«
    »Ballons!« rief Martin. »Schiebst du etwa immer noch diese Wahnsinnsidee vor dir her?«
    Tom blickte interessiert auf, aber er sagte: »Wir wissen aber nicht das geringste über den Wind in den Bergen. Wir könnten nach Süden abgetrieben werden.«
    »Richtig. Aber wir sind hier ein Stück nördlich vom Äquator. Wenn die Höhenwinde denen der Erde ähnlich sind, könnten wir nach Norden oder Osten getrieben werden. Wenn man einmal die Roßbreiten hinter sich hat, sieht die Sache schon ganz anders aus. Aber ich habe an einen Ballontyp gedacht, der uns bis in die arktische Zone bringen könnte.«
    »Wahnsinn! Wahnsinn!« schrie Martin kopfschüttelnd.
    »Du lehnst es ab?«
    »Das habe ich nicht gesagt. Ich bin schon immer nicht ganz richtig im Kopf gewesen. Aber abgesehen davon glaube ich nicht, daß der Wind uns in die gewünschte Richtung tragen wird. Wir sollten uns an die Arbeit machen und uns ein neues Schiff bauen.«
    Farrington irrte sich und wußte möglicherweise auch, daß er lediglich einem Wunschdenken nachhing. Die Luft mußte in der Höhe, in die sie sich begeben würden, unweigerlich nach Norden strömen.
    Als Frigate allerdings damit herausrückte, welchen Ballontyp er sich vorgestellt hatte, rückten auch die anderen gegen ihn vor.
    »Ja, ich weiß, man hat ein solches Ding noch nirgendwo anders als auf dem Papier ausprobiert«, rechtfertigte er sich, »aber hier haben wir unsere Chance, etwas Einmaliges auszuprobieren!«
    »Sicher«, sagte Martin. »Aber du sagtest, daß Jules Verne diese Idee schon 1862 hatte. Wenn sie einem solchen Ruhm einbringen kann, warum hat sie dann mehr als hundert Jahre nie jemand praktiziert?«
    »Das weiß ich doch nicht. Wenn ich das Geld gehabt hätte, ich hätte es auf der Erde sicher versucht. Schau, dieses Ding bietet uns die einzige Möglichkeit, nennenswerte Entfernungen zurückzulegen. Wenn wir einen konventionellen Ballon einsetzen, können wir von Glück reden, wenn wir fünfhundert Kilometer pro Tag schaffen. Natürlich würde uns auch ein solcher Ballon ein paar Millionen Kilometer Flußfahrt ersparen. Aber mit der Jules Verne und einem bißchen Glück schaffen wir die ganze Strecke von hier bis zur Polarbarriere auf Anhieb.«
    Nach einigem Hin- und Hergerede erklärten sich die anderen schließlich damit einverstanden, dem Plan eine Chance zu geben. Als das Projekt in Angriff genommen wurde, begann Frigate sich plötzlich unwohl zu fühlen, und als der Starttermin immer näherrückte, wurde er beinahe hysterisch. Alpträume, in denen regelmäßig Ballons wiederkehrten, zeigten ihm, wie tief seine Furcht in Wirklichkeit saß. Wenn er mit den anderen zusammen war, ließ er sich natürlich nichts davon anmerken.
    In seinem Roman Fünf Wochen im Ballon hatte Jules Verne einen Ballon beschrieben, der zwar gefährlich, aber durchaus konstruierbar zu sein schien. In seinem Buch funktionierte das Ding, aber Frigate wußte ebenso gut, daß es der Realität oft genug versagt geblieben war, literarische Fiktionen zu bestätigen.
    Als der Ballon fertig war, machte die Mannschaft zwölf Probeflüge. Zur Überraschung aller Beteiligten – und

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