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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das dunkle Muster
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erlaubten – würden sie sich auf die Rex herbegeben und in deren Mannschaft eintreten. Da es den Angreifern unmöglich erschien, einen Überfall auf das Schiff auszuführen, ohne jemanden von der Mannschaft zu töten, würde es an Bord Ausfälle geben.
    Sam Clemens hatte zu den beiden gesagt: »Hundesohn-John hat kein Monopol auf Doppelagenten. Leckt ihm die Stiefel, Jungs, tut alles, um euch bei ihm einzuschmeicheln. Das heißt natürlich, daß ihr das nur dann tun sollt, wenn der Überfall fehlschlägt. Vielleicht wird es aber gar nicht zu eurem Einsatz kommen. Aber ich kenne diesen schleimigen Charakter. Er ist so glitschig, daß es nicht einmal ein Affe schaffen würde, an ihm hochzuklettern.
    Wenn er also ohne gekrümmtes Haar aus der ganzen Affäre herauskommt, tretet ihr in seine Mannschaft ein. Und dann – wenn es die Zeit für das Armageddon ist – jagt ihr seinen Kahn in die Luft. Es wird so sein, als hätte Gabriel zwei Engel in der Verkleidung von Teufeln in die Hölle abkommandiert.«
    Der Helikopter tauchte in die Wolkendecke ein. Blitze spalteten die Welt und rasten wie ein Feuerschwert zwischen Boden und Himmel dahin. Der Donner brüllte. Regen klatschte gegen die Sichtscheiben und machte das Erkennen ihres Zieles unmöglich. Die Radaranlage des Kopters allerdings sah das Schiff, und zwei Minuten später erkannten sie auch die Lichter ihres Gegners.
    Boynton flog in einem Winkel von fünfundvierzig Grad auf das Schiff zu und ließ den Kopter so weit absinken, daß er beinahe das Wasser berührte. Mit voller Geschwindigkeit ließ er ihn einen Meter über dem Wasserspiegel auf das Ziel zurasen. Blitze erhellten die Nacht. Die Lichter auf den Decks und im Steuerhaus wurden heller und größer.
    Abrupt stieg der Kopter wieder auf, schoß über den Rand des Flugdecks der Rex hinweg, verharrte und sank. Seine Räder berührten die Oberfläche. Die Maschine federte leicht, dann stand sie still. Die Propeller zirpten ein wenig, als sie sich verlangsamten, dann wurden die Luken aufgestoßen.
    Als de Bergeracs Füße das Deck unter sich spürten, waren die Motoren bereits abgeschaltet. Boynton half an seiner Seite den Männern beim Aussteigen; Cyrano erteilte einem der Leute im Inneren der Maschine den Befehl, die Bombenkisten auszuladen.
    Cyrano warf einen Blick auf das Oberdeck des Steuerhauses. Bis jetzt hatte weder jemand aus dem Heckfenster gesehen noch irgendeine Art von Alarm ausgelöst. Ihr Glück war größer, als sie erwartet hatten. Unglaublicherweise gab es nicht einmal Wachtposten. Wenn es welche gab, hatten sie bis jetzt zumindest nichts Ungewöhnliches bemerkt. Vielleicht fühlte man sich in diesem Gebiet außerordentlich sicher. Ein Großteil der Mannschaft befand sich möglicherweise auf Landurlaub, was den Wachen genug Grund lieferte, Unfug zu machen, zu schlafen, zu trinken und zu bumsen.
    De Bergerac zog seine Mark-IV-Pistole und klopfte auf den Griff seines Degens. »Mir nach!« Fünf Männer rannten hinter ihm her. Zwei weitere Gruppen nahmen die ihnen zugewiesenen Stellungen ein. Boynton blieb im Innern des Kopters, um ihn zum richtigen Zeitpunkt sofort wieder starten zu können.
    Das Flugdeck war die Verlängerung der Aufbauten. Der Franzose rannte auf das Steuerhaus zu, und die Füße seiner Männer trommelten über die eichenen Bodenplanken. Als er den Eingang zum zweiten Steuerhausdeck erreichte, hielt er inne. Aus einer offenen Luke des Steuerhauses rief plötzlich jemand etwas zu ihnen herunter. Cyrano ignorierte den Mann und schob sich durch den Eingang. Die anderen folgten ihm eine steile Leiter hinauf. Bevor der letzte Mann in Sicherheit war, erklang ein Schuß. Cyrano sah sich um. »Irgend jemand getroffen?« rief er.
    Cogswell, der Mann, der direkt hinter ihm war, sagte: »Er hat mich verfehlt.«
    Jetzt wurde über ihnen Alarm geschlagen. Aus der Ferne erklang das Heulen einer Sirene. Sekunden später fielen auch die restlichen ein.
    Das zweite Deck bestand aus einem hellerleuchteten Korridor, von dem Kabinen abzweigten, in denen die Stabsoffiziere mit ihren Frauen wohnen mußten. Wenn die Hoffnung Cyrano nicht trog, mußte John Lackland sich in der Kabine zu seiner Linken aufhalten, direkt unterhalb der Leiter, die zur Brücke hinaufführte. Zwar war es Clemens’ Plan gewesen, diese Kabine – zumal sie die größte war – dem Kommandanten zu reservieren, aber es war nicht unmöglich, daß König John es vorzog, in einer kleineren zu leben.
    Von jeder Korridorseite

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