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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das dunkle Muster
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zweigten vier Türen ab, und eine davon öffnete sich genau in dem Moment, als Cyrano in den Gang hineinstürmte. Ein Mann steckte seinen Kopf heraus. De Bergerac legte die Pistole auf ihn an, woraufhin die Tür sofort wieder ins Schloß fiel.
    Rasch – und genau nach Plan arbeitend – zogen die sechs Männer einige Gegenstände aus ihren Gürteln, die erst eine Stunde vorher aus der Werkstatt des Luftschiffes gekommen waren. Zwei von ihnen waren für alle Fälle doppelt ausgerüstet. Bei den Gegenständen handelte es sich um kurze, an beiden Enden mit Stahlnägeln versehene Querriegel, die nun unter Zuhilfenahme schwerer Hämmer mit wuchtigen Schlägen in die Türen und deren Pfosten getrieben wurden. Ein zu allem entschlossener Mann konnte diese Sperren natürlich im Laufe der Zeit von innen sprengen, aber bis dahin würde John sich bereits – wenn alles wie geplant verlief – im Gewahrsam seiner Häscher befinden und verschwunden sein.
    Aus dem Innern der Kabinen kamen Rufe und Schreie. Während Cogswell auf eine der Sperren einhämmerte, versuchte jemand die gerade von ihm bearbeitete Tür zu öffnen. Cogswell ließ den Hammer fallen und feuerte durch den schmalen Türspalt einen Schuß ab, hatte aber nicht die Absicht, jemanden zu verletzen. Die Tür wurde auf der Stelle wieder geschlossen, und Cogswell setzte seine Arbeit fort.
    Inzwischen mußte John über das Interkom vom Angriff auf das Schiff erfahren haben. Schon der im Korridor herrschende Lärm hätte genügt, ihm zu sagen, daß die Invasoren nicht mehr fern waren, und es hätte nicht einmal des Schusses bedurft, ihn darin sichergehen zu lassen.
    Drei weitere Männer mußten inzwischen das Steuerhaus umrundet und die vordere Leiter erklommen haben. Allerdings… ah, ja, da kam jemand von der Steuerhauswache. Der Mann schob sein blasses Gesicht durch den Eingang am Ende der in den Korridor hinabführenden Leiter. Er kam einen Schritt nach vorne und zeigte seine Pistole. Sie war vom Kaliber .069, aber der Schütze selbst trug keinen Panzer.
    »Feste!«
    Obwohl es Cyrano ganz und gar nicht zusagte, einem Menschen, den er nie zuvor in seinem Leben gesehen hatte, etwas anzutun, zielte er und schoß.
    »Quelle Merde!«
    Er hatte ihn verfehlt. Die Plastikkugel war neben dem Mann in die Türöffnung gedrungen, aber einige Splitter mußten ihn getroffen haben, denn er schrie auf, taumelte zurück, ließ die Waffe fallen und betastete sein Gesicht mit beiden Händen.
    Cyrano wußte, daß er nicht gerade einen Meisterschuß abgegeben hatte, aber er sagte sich, daß er dennoch seine Wirkung getan hatte. Wenn die Kugel den Mann außer Gefecht setzte, ohne ihn ernsthaft zu verletzen – oder gar zu töten –, war das eine Lösung, die seinen Absichten entgegenkam.
    Schüsse und Schreie drangen nun vom Steuerhaus zu ihnen herab. Das konnte nur bedeuten, daß die drei anderen inzwischen die Leiter erklommen hatten und die Wachen beschäftigt hielten.
    Cyrano ging auf die Tür zu, hinter der er die Kabine Johns vermutete. Es gab keinen Grund, ihn aufzufordern, er solle mit erhobenen Händen herauskommen. Was immer man über den ehemaligen Herrscher Englands und der Hälfte Frankreichs auch sagen konnte: ein Feigling war er nicht.
    Natürlich bestand die Möglichkeit, daß er sich heute nacht gar nicht an Bord aufhielt. Er konnte genauso gut irgendwo an Land sein und sich mit Huren vergnügen.
    Cyrano lächelte, als er sich neben der Tür aufbaute und deren Knauf berührte. Sie war verschlossen. Das bedeutete also, daß der Kapitän der Rex daheim war.
    Eine Männerstimme rief auf Esperanto: »Was ist denn da los?«
    Cyrano grinste. Das war König Johns Bariton.
    »Wir sind überfallen worden, Kapitän?« gab Cyrano zurück.
    Er wartete. Vielleicht fiel John auf diesen Trick herein. Wenn er ihn für einen seiner Männer hielt, würde er vielleicht die Tür öffnen.
    Plötzlich gab es einen Knall. Die Kugel hätte Cyrano, wäre er direkt vor der Tür stehengeblieben, in die Brust treffen müssen. Es war keines der üblichen Plastikgeschosse, die höchstens die Türfüllung erschüttert hätten. Und der Schuß war gezielt und hinterließ in der Tür ein respektables Loch.
    Cyrano gab seinen Leuten einen Wink, und einer von ihnen entnahm seiner Ausrüstung eine kleine Plastikbombe. Während der Mann – es war Sheehan – gebückt auf die Kabinentür zuschlich und die Bombe an der Klinke befestigte, trat Cyrano zur Seite.
    Der listige John jagte eine weitere Kugel durch

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