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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das dunkle Muster
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die Türfüllung. Diesmal zielte er tiefer und traf Sheehan genau in den Kopf. Der Mann fiel zurück und blieb mit offenen Augen und heruntergefallenem Unterkiefer auf dem Boden liegen.
    »Quel Dommage!«
    Sheehan war ein netter Bursche gewesen. Es war geradezu eine Schande, daß alles, was man über seinen Tod im Moment sagen konnte, aus den Worten »Welch eine Schande!« bestand.
    Andererseits hätte er nicht so unvorsichtig sein und sich genau in die Schußlinie begeben dürfen.
    Cogswell eilte auf die Leiche zu, entnahm ihren Händen die Batterie und Leitungsdraht und zog sich flink, das Kabel dabei entrollend, zurück. Zum Glück – das bedeutete eine große Zeitersparnis – hatte Sheehan es noch geschafft, das Kabelende mit der Sprengladung zu verbinden. Jetzt kam alles auf die richtige Geschwindigkeit an, denn von nun an konnten Sekunden über das Gelingen ihres Vorhabens entscheiden.
    Cyrano zog sich in eine Ecke zurück, drückte den Rücken gegen ein Schott, wandte das Gesicht zur Seite, steckte zwei Finger in die Ohren und öffnete gleichzeitig weit den Mund.
    Obwohl er ihn nicht sehen konnte, wußte er, daß Cogswell in diesem Augenblick das andere Ende der Leitung an die Batterie anschloß.
    Die Explosion ließ Cyrano schwanken und machte ihn halb taub. Rauchwolken breiteten sich im ganzen Korridor aus. Cyrano tastete sich hustend an der Wand entlang, berührte schließlich den jetzt leeren Türrahmen, sah aus den Augenwinkeln, daß die Füllung auf Sheehans Leiche herabgestürzt war, und stürmte in Johns Unterkunft.
    Er sprang gebückt in den Raum hinein und ließ sich augenblicklich zur Seite fallen, was nicht einfach war, wenn man bedachte, wie sehr der an seinem Gürtel hängende Degen ihn dabei behinderte.
    Dann berührte er etwas, das er für die Beine eines Bettes hielt. Fast genau über ihm schrie eine Frau. Aber wo war John Lackland?
    Ein Pistolenschuß krachte. Durch den Rauch hindurch sah Cyrano den Feuerstrahl. Er sprang auf und warf sich seitlich über das Bett. Seine Arme packten eine fette, nackte Hüfte, und der völlig überraschte Mann rollte zur Seite. Cyrano hörte jemanden grunzen. Er spürte einen Schlag auf seinem Schädel, der ihn jedoch nicht schmerzte, dann wurde die Gestalt seines Gegners schlaff.
    Cyrano riß seinen Dolch hoch und richtete ihn auf die Kehle des anderen. »Keine Bewegung, sonst ist es um dich geschehen!«
    Er erhielt keine Antwort. War der Bursche vor Schreck erstarrt oder plante er irgendeinen schmutzigen Trick?
    Cyrano tastete mit der anderen Hand die Schulter, den Hals und schließlich den Kopf seines Gegners ab. Der Mann bewegte sich noch immer nicht. Ah, Nässe! John – vorausgesetzt, dieser Mann hier war der Gesuchte – hatte sich den Kopf gestoßen und die Besinnung verloren.
    Cyrano stand auf, tastete die Wand ab und fand schließlich einen Schalter. Als das Licht aufflammte, beleuchtete es einen großen, luxuriös eingerichteten Raum, dessen Möbel durchaus dem Standard der Flußwelt entsprachen. Der Rauch begann sich allmählich zu verziehen und offenbarte seinen Blicken eine sehr hübsche und ziemlich nackte Frau, die in der Mitte des Bettes kniete. Sie hatte ihr Geschrei inzwischen eingestellt und starrte ihn mit großen blauen Augen an.
    »Begeben Sie sich unter die Decke und bleiben Sie dort, Mademoiselle«, sagte Cyrano, »dann wird Ihnen auch nichts geschehen. De Bergerac führt keinen Krieg gegen Frauen. Außer natürlich, sie versuchen ihn umzubringen.«
    Der Mann, der aus dem Bett gefallen war und nun auf dem Boden lag, war untersetzt, muskulös und hatte dunkelbraunes Haar. Seine blauen Augen waren geöffnet, und er murmelte etwas. In ein paar Minuten würde er wieder völlig bei sich sein.
    Cyrano wandte sich um und sah, aus welchem Grund John den letzten Schuß abgegeben hatte. Hoijes lag rücklings auf dem Boden. Seine Brust war zerfetzt.
    »Mordioux!«
    Er mußte ihm im gleichen Augenblick nachgefolgt sein, als er sich gebückt über die Schwelle geworfen hatte. Und John, der den Mann im Schein der Korridorbeleuchtung umrißhaft gesehen hatte, hatte auf ihn gefeuert. Cyrano lag zweifellos nur deswegen nicht an Hoijes’ Stelle, weil während seines Vordringens der Rauch noch zu dicht gewesen war, so daß er kein gutes Ziel abgegeben hatte.
    Zwei seiner Männer hatten also bis jetzt schon ihr Leben lassen müssen. Vielleicht hatte es anderswo noch weitere Opfer gegeben. Man mußte sie hier zurücklassen, damit sie die Flucht nicht

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