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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das dunkle Muster
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des Renegaten befanden, werden weiße Stellen sein. Es tut uns wirklich leid, daß wir dermaßen gewalttätig gegen Sie vorgehen müssen, aber es ist absolut notwendig. Irgendwann wird die Zeit kommen – das hoffen wir wenigstens –, in der wir das alles wieder gutmachen können.«
    Der Burton auf der Bühne sagte: »Aber… werde ich nicht mehr als eine Erinnerung an mein Erwachen in der Restaurationsblase haben? Sie vergessen, daß ich nicht nur an sie dachte, als ich mich in ihr befand, sondern auch später noch – und das mehr als einmal. Und außerdem habe ich einer ganzen Reihe von Leuten davon erzählt.«
    Thanabur sagte: »Na und? Wer hat Ihnen diese Geschichte schon geglaubt? Und was können diejenigen, die Ihnen glaubten, mit dieser Information schon anfangen? Nein, wir haben keinesfalls die Absicht, Ihnen alle Erinnerungen, die Sie auf dieser Welt gesammelt haben, auszulöschen. Es würde Sie zu stark verwirren und außerdem von Ihren Freunden entfernen. Und…« – Thanabur machte eine Pause – »… es könnte die Fortschritte, die Sie machen, verzögern.«
    »Fortschritte?«
    »Sie haben genügend Zeit, um herauszufinden, was ich damit meine. Die verrückte Person, der Sie auf den Leim gegangen sind und die behauptet, Ihr Verbündeter zu sein, hat Sie nur benutzt, um ihre eigenen Ziele zu verfolgen. Sie hat Ihnen nicht verraten, daß Sie die Möglichkeit des ewigen Lebens wegwerfen, indem Sie ihr Muster tragen. Er oder sie, was immer der Verräter auch ist, ist böse. Böse, böse!«
    »Sachte, sachte«, warf Loga ein. »Auch wenn wir aufgebracht sind durch das, was hier geschieht, sollten wir nicht vergessen, daß diese Person… krank ist.«
    Der Juwelenäugige sagte: »Das ist in einem bestimmten Sinn kein Widerspruch.«
    Der Burton auf der Bühne warf den Kopf zurück und lachte laut.
    »Also wißt ihr Hundesöhne doch nicht alles!«
    Er stand auf. Der graue Nebel umgab ihn wie ein Mantel. Dann schrie Burton: »Warum wollt ihr verhindern, daß ich die Quellen des Flusses erreiche? Warum? Warum?«
    Loga sagte: »Au revoir. Verzeihen Sie uns unsere Gewalttätigkeit.«
    Eine der auf der Bühne anwesenden Frauen deutete mit einem kurzen, dünnen, blauen Zylinder auf Burton, und er krümmte sich zusammen. Aus dem Nebel tauchten zwei Männer auf, die lediglich weiße Kilts trugen.
    Sie nahmen den leblosen Körper zwischen sich und verschwanden mit ihm im Nichts.
    Der Burton, der im Parkett des Theaters stand, versuchte erneut, näher an die Akteure auf der Bühne heranzukommen. Da ihn der Nebel daran hinderte, hob er ihnen drohend die Faust entgegen und schrie: »Ihr werdet mich niemals bekommen, ihr Ungeheuer!«
    Die dunkle Gestalt in den Kulissen applaudierte ihm, ohne daß ihre Hände Geräusche erzeugten.
    Burton hatte erwartet, sich in dem Gebiet wiederzufinden, in dem die Ethiker ihn aufgelesen hatten. Statt dessen jedoch erwachte er in Theleme, jenem Kleinstaat, den er selbst gegründet hatte.
    Und ebenso überrascht war er über die Tatsache, daß seine Erinnerungen keinesfalls gelöscht waren. Er wußte noch alles, er erinnerte sich sogar an das Verhör durch die zwölf Ethiker.
    Irgendwie war es X gelungen, die anderen erneut zu hintergehen.
    Später stellte er sich die Frage, ob man ihn möglicherweise angelogen hatte. War es nur eine Finte gewesen, ihm zu erzählen, daß man seine Erinnerung löschen wolle? Es ergab zwar keinen Sinn, aber woher sollte er schon wissen, welche Absichten diese Leute verfolgten?
    Es hatte einmal eine Zeit gegeben, in der Burton in der Lage gewesen war, mit verbundenen Augen gleichzeitig mit zwei Personen Schach zu spielen. Das hatte natürlich Geschicklichkeit, ein genaues Kennen der Spielzüge und eine gewisse Routine im Umgang mit dem Brett und den Spielfiguren erfordert. Was dieses Spiel hier anbetraf, kannte er weder seine Regeln, noch die Fähigkeiten seiner Gegenspieler.
    Und das Spielbrett wies keinerlei Felder auf.

3
    Stöhnend gelangte Burton in den Zustand des Halbwachseins.
    Einen Moment lang wußte er nicht, wo er war. Finsternis umgab ihn, sie war so dick wie jene, die sein Innerstes erfüllte.
    Vertraute Geräusche beruhigten ihn schließlich. Das Schiff rieb sich am Dock, und Wasser plätscherte gegen seine Außenhülle. Alice lag weich atmend neben ihm. Er berührte sanft ihren weichen, warmen Rücken. Von der Decke erklangen leise Schritte. Peter Frigate stand auf Wache. Vielleicht bereitete er sich darauf vor, seinen Kapitän zu wecken.

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