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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das dunkle Muster
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Spitze befand sich das scharfe Horn eines Hornfisches. Burton bewaffnete sich mit einer Lanze, die er einem kleinen Ständer entnahm, und kletterte die Leiter hinauf.
    Als er über das Deck schritt, stellte er fest, daß der Nebel so tief lag, daß er über ihn hinwegschauen konnte. Frigate, der ebenso groß war wie Burton, schien nur aus einem über den Nebelfeldern schwebenden Kopf zu bestehen. Der Himmel war hell, obwohl die Flußwelt keinen Mond besaß. Er war mit Tausenden von Sternen und leuchtenden Gaswolken bedeckt. Frigate hatte den Verdacht geäußert, daß sich diese Welt in der Nähe des galaktischen Zentrums befinden mußte. Aber nach dem wenigen, das sie wußten, konnte man natürlich auch nicht ausschließen, daß sie sich in einer ganz anderen Galaxis aufhielten.
    Burton und seine Freunde hatten ein Schiff gebaut und Theleme verlassen. Im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin war die Hadji II ein Kutter, ein längsschiffs getakelter Einmaster. An Bord befanden sich Burton, Alice Hargreaves, Frigate, Loghu, Kazz, Besst, Monat Grrautut und Owenone. Letztere war eine Frau aus dem prähellenischen Pelasgia, und es machte ihr nicht das geringste aus, mit dem Arkturier das Lager zu teilen. Mit dieser seltsamen Mannschaft (Burton verfügte über das nicht immer glückliche Talent, sich eine Gruppe aus unhomogenen Jüngern zusammenzustellen) befand er sich nun seit fünfundzwanzig Jahren auf einer Reise, die sie flußaufwärts führte. Einer der Männer, mit denen er eine Reihe von Abenteuern erlebt hatte – sein Name war Lev Ruach –, hatte sich dafür entschieden, in Theleme zu bleiben.
    Die Hadji II war noch nicht allzu weit gekommen. Jedenfalls nicht so weit, wie Burton sich erhofft hatte. Da die Mannschaft an Bord über nur wenig Ellbogenfreiheit verfügte, war es nicht verwunderlich, daß man sich hin und wieder auf die Nerven ging. Deswegen hatte es sich während der langen Reise als notwendig erwiesen, des öfteren lange Landaufenthalte in Kauf zu nehmen, um die an Bord angesammelten Frustrationen am Ufer auszutoben.
    Burton hatte, als das Schiff in dieses Gebiet gekommen war, entschieden, daß jetzt wieder die Zeit für einen längeren Landurlaub gekommen sei. Momentan hielten sie sich in einer der seltenen Flußverbreiterungen auf, einem See, der 32 Kilometer lang und 9,6 Kilometer breit war. Im Westen mündete der See in eine 321 Meter breite Enge, durch die die Strömung das Wasser riß, aber glücklicherweise hatte jedes Schiff, daß stromaufwärts segelte, den Wind im Rücken. Hätte die Hadji II gegen ihn segeln müssen, hätte sie nur wenig Platz zum Manövrieren gehabt.
    Nach einem Blick auf diese Verengung war Burton zu dem Urteil gelangt, daß es zwar mit Komplikationen verbunden war, die Durchfahrt zu bewerkstelligen, aber nicht unmöglich. Dennoch – der Zeitpunkt für eine längere Rast war unwiderruflich gekommen. Statt das Schiff am Ufer anlegen zu lassen, hatte er es längsseits an eine der Geröllinseln gesteuert, die sich in der Mitte des Sees aus dem Wasser erhoben. Zackige Felsnadeln ragten hier aus den Fluten empor, und zu ihren Füßen gab es sogar ein wenig betretbares Land. Mehrere der Inseln verfügten sogar über Gralsteine, in deren Umgebung sich mehrere Hütten befanden.
    Die Inselerhebung, die der Meerenge am nächsten lag, besaß sogar eine Mole, die zwar geeigneter gewesen wäre, hätte sie sich an der Leeseite befunden, aber da dem nicht so war, mußten sie mit der Längsseite vorliebnehmen. Jetzt lag das Schiff gesichert an einigen Pfosten vertäut und dümpelte hin und wieder gegen die aus zäher Alligatorfischhaut gefertigten und grasgefüllten Puffer. Die Bewohner der Insel waren der Schiffsbesatzung vorsichtig entgegengekommen. Burton hatte ihnen sofort zu verstehen gegeben, daß sie in friedlicher Absicht kämen, und sie um die Erlaubnis gebeten, seine Mannschaft ihren Gralstein benutzen zu lassen.
    Auf der Insel lebten nur zwanzig Menschen, kleinwüchsige, dunkelhäutige Leute, deren Sprache Burton unbekannt war. Da sie sich mit einer primitiven Form des Esperanto verständigen konnten, gab es glücklicherweise jedoch nur minimale Verständigungsprobleme.
    Der Gralstein war ein massiger, pilzförmiger Fels aus grauem, rotfleckigem Granit. Seine Oberfläche reichte Burton bis zur Brust und barg siebenhundert kreisförmige Vertiefungen.
    Kurz vor Sonnenuntergang stellten alle auf der Insel versammelten Menschen ihre grauen Metallzylinder in eine der Vertiefungen. Die

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