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Farmer, Philip José - Flusswelt 04

Farmer, Philip José - Flusswelt 04

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das magische Labyrinth
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weil er der Kopf des Projekts und der Chefingenieur des Biocomputers war.«
    »Ist das der Computer, den Spruce erwähnte?« fragte Burton. »Ein gigantischer Proteincomputer?«
    »Ja.«
    »Spruce hat uns in anderen Dingen aber belogen«, sagte Burton. »Er behauptete, im zweiundfünfzigsten Jahrhundert zur Welt gekommen zu sein und daß es eine Art Chronoskop gäbe, um die Körper derjenigen, die gestorben seien, aufzuzeichnen.«
    »Jeder von uns hatte ein paar gefälschte Geschichten für den Fall auf Lager, daß man uns erwischen und zum Reden zwingen würde. Natürlich hätten wir uns in einem solchen Fall auch umbringen können, aber wir zogen es vor, solange am Leben zu bleiben, wie noch eine Chance zur Flucht bestand. Als man Spruce verhörte, war allerdings Monat zugegen. Er baute ihm eine goldene Brücke und fütterte ihn mit Fragen, für die er die Antworten parat hatte.«
    »Das haben wir uns auch gedacht«, sagte Burton.
    »Wie werden die Toten nun aber wirklich aufgezeichnet?« fragte Nur.
    »Ein Wathan enthält all das, was ein Körper auch enthält. Das heißt, in ihm ist alles Wissenswerte über den Körper gespeichert – und natürlich auch das Gehirn. Diese Aufzeichnung ist die Ausgangsbasis für die Duplikation eines Körpers.«
    »Aber… aber…«, sagte Frigate. »Dann wären die Duplikate, die Wiedererweckten, doch nicht das selbe wie das Original, sondern das gleiche. Sie wären einfach nur Duplikate!«
    »Nein. Das Wathan ist der Ursprung und der Sitz des Eigenbewußtseins, keine Kopie. Das Wathan verläßt den toten Körper und nimmt sein Eigenbewußtsein mit. Aber es ist im Zustand der Bewußtlosigkeit, jedenfalls meistens. Es gibt einige Hinweise, daß das Wathan, nachdem es den Körper verlassen hat, unter bestimmten Umständen und für kurze Zeit das Bewußtsein wiedererlangt. Aber wir haben zu wenig Informationen, um genau sagen zu können, wann dies passiert. Das mit einem neuen Körper versehene Wathan halluziniert vielleicht.
    Jedenfalls versorgt ein Wathan uns mit allen Daten, die nötig sind, um einen neuen Körper zu erschaffen, und verbindet sich anschließend mit dem Duplikat.«
    Burton fragte sich, wie oft diese Information noch wiederholt werden mußte, bis sie jeder akzeptierte.
    »Warum haben Sie ein eigenes Projekt durchführen wollen?« fragte Nur.
    Loga zog eine Grimasse.
    »Darüber sprechen wir später.«
    Man hatte den Planeten so umgeformt, daß aus ihm ein einziges, viele Millionen Kilometer langes Flußtal wurde. Zur gleichen Zeit hatte man den Turm erschaffen und die Untergrundkammern angelegt. Man hatte die Wathans auf die duplizierten Körper losgelassen, die in den unterirdischen Kammern vorbereitet worden waren. Dabei hatte man die körperlichen Defekte, mit denen die Originale versehen gewesen waren, gerichtet. Die Wathans hatten sich während dieses Prozesses mit den Duplikaten verbunden, aber da die Gehirne der Duplikate in einem besinnungslosen Zustand gehalten wurden, besaßen sie noch kein Eigenbewußtsein. Trotzdem zeichneten die Wathans alle Veränderungen auf. Die Duplikate wurden anschließend vernichtet. Am allgemeinen Wiedererweckungstag hatte man sie erneut dupliziert, aber diesmal an den Ufern des Flusses.
    »Und mein vorzeitiges Erwachen in der Kammer?« sagte Burton. »War das ein Versehen?«
    »Überhaupt nicht«, sagte Loga. »Dafür war ich verantwortlich. Sie waren einer derjenigen, die ich ausgewählt hatte, um mir bei meinem Vorhaben zu helfen – falls es je soweit kommen würde, daß ich auf fremde Hilfe angewiesen war. Ich erweckte Sie, um sicherzugehen, daß mindestens ein Angehöriger dieser Gruppe ein Vorgefühl dessen bekam, was man mit euch vorhatte. Es sollte außerdem Ihre Fantasie anregen. Sie sind ein äußerst neugieriger Mensch, Burton. Ich wußte, daß Sie nicht eher ruhen würden, bis Sie dem Geheimnis auf den Grund gekommen waren.«
    »Ja, aber als Sie uns besuchten, haben Sie uns angelogen«, mischte sich Nur ein. »Sie sagten, Sie hätten nur zwölf Leute ausgewählt. Wie sich herausgestellt hat, waren es weitaus mehr.«
    »Zunächst einmal war ich nicht der einzige, der euch besuchte. Manchmal war es Tringu. Was meine Vorbehalte gegenüber diesem Projekt anging, war er völlig auf meiner Seite. Er war der einzige, dem ich trauen konnte. Ich konnte nicht einmal Siggen über das informieren, was ich tat.
    Zweitens war es mir unmöglich, die Gruppe auf zwölf Personen zu beschränken. Wenn ich für das, was ich damals

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