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Farmer, Philip José - Flusswelt 04

Farmer, Philip José - Flusswelt 04

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das magische Labyrinth
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plante, die Hilfe von zwölf anderen benötigt hätte, hätte schon der Zufall verhindert, daß sie alle wohlbehalten hier angekommen wären. Ich wählte also insgesamt einhundertvierundzwanzig Personen aus. Ich durfte euch schon deswegen nicht die Stärke meiner Hilfstruppen erzählen, um zu verhindern, daß ihr sie ausgeplaudert hättet, wäre es meinen Kollegen gelungen, euch zu erwischen.
    Deswegen habe ich euch auch nicht die volle Wahrheit verraten und euch hin und wieder sogar belogen. Hätte man euch gefangen und eure Gedanken gelesen, wären meine Kollegen nicht viel klüger geworden. Eure Geschichten hätten sich außerdem noch widersprochen.
    Das war auch der Grund, weswegen ich in meiner Rolle als Odysseus Clemens gegenüber behauptete, mein Besucher sei eine Frau gewesen.«
    Loga hatte nur einen aus der Gruppe aufgeweckt, damit die anderen Ethiker an einen Zufall glaubten. Ein Erwachen mehrerer hätte ihr Mißtrauen erweckt. Allein die Tatsache, daß Burton zu sich gekommen war, war schon ein Fehler gewesen. Monat hatte sich persönlich um diesen Fall gekümmert. Da es ihm jedoch nicht gelungen war, einen Beweis dafür zu erbringen, daß jemand an der Wiedererweckungsmaschinerie herumgespielt hatte, begann er Ausschau nach mehr solcher >Zufälle< zu halten.
    Loga war ziemlich ängstlich geworden, als Monat verlangt hatte, er wolle in Burtons Nähe wiedererweckt werden und ihn für eine Weile begleiten. Des weiteren hatte er vorgehabt, die Auferstandenen ein wenig näher kennenzulernen. Das erforderte eine glaubhafte Erklärung seines Daseins. Warum sollte er nicht beides gleichzeitig tun?
    Loga hatte Burton davor nicht gewarnt. Er hatte sich davor gefürchtet, daß Burton, wenn er Monats wirklichen Hintergrund kannte, sich zu auffällig benehmen oder – was noch schlimmer war – den Versuch machen würde, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.
    »Das hätte ich auch getan«, sagte Burton.
    »Das dachte ich mir.«
    »Ich unterbreche nicht gern«, sagte Nur, »aber wissen Sie eigentlich, was aus Piscator, dem Japaner, geworden ist?«
    Loga zog erneut eine Grimasse. Dann deutete er auf die zerstörten Geräteschränke an der Wand und dem nicht weit davon entfernt liegenden Skelett.
    »Das ist alles, was von Piscator übriggeblieben ist.«
    Er schluckte und fuhr fort: »Ich habe nie damit gerechnet, daß es einem Talbewohner gelingen würde, auf das Turmdach hinaufzukommen. Alles, was dagegen sprach, ließ es ziemlich unwahrscheinlich, wenn nicht gar unmöglich erscheinen. Ich rechnete zwar damit, daß die Bewohner von Parolando ein Luftschiff bauten, aber selbst damit hätten sie keine Chance gehabt, in den Turm selbst hineinzugelangen. Nur eine ethisch sehr weit entwickelte Persönlichkeit hätte das geschafft. Daß es sie gab, war zwar unwahrscheinlich, aber möglich. Und tatsächlich gelang es einem Besatzungsmitglied der Parseval, den Eingang zu überwinden.
    Um sicherzugehen – oder zumindest den Versuch dazu zu machen –, daß es jemandem wie Piscator nicht gelang, allzu weit zu kommen, versteckte ich in den Wandschränken und den Kontrollgeräten der Rotierplattform Bomben. Ich versteckte sie nicht nur in diesem Raum, sondern auch in einem anderen, der sich hinter den Zimmerfluchten in der gegenüberliegenden Richtung befindet. Sie steckten ausnahmslos im Inneren von Geräteschränken. Wohin der Eindringling auch gegangen wäre – er wäre stets auf einen Kontrollraum gestoßen und hätte ihn sich angesehen. Dazu hätte ihn schon seine Neugier getrieben. Und überall hätte er noch funktionierende Bildschirme und die Skelette jener gesehen, die daran gearbeitet haben.
    Die Sensoren im Innern der Bomben hätten nur dann eine Explosion ausgelöst, wenn der Eindringling nicht mit einem Suizid-Mechanismus, dem kleinen schwarzen Kügelchen, ausgestattet gewesen wäre.«
    »Dann war also Piscator keiner von Ihren Helfern, nicht wahr?« sagte Nur.
    »Nein.«
    »Wenn ich mit dem Luftschiff gekommen und es mir gelungen wäre, in den Turm einzudringen, wäre ich jetzt tot.«
    Burton stellte sich kurz die Frage, warum Loga nicht auch den geheimen Raum am Fuße des Turms mit Bomben versehen hatte. Dann wurde ihm klar, daß er in einem solchen Fall möglicherweise selbst mit in die Luft gesprengt worden wäre.
    »Haben Sie die Bomben nach Ihrer Rückkehr wieder deaktiviert?« frage er. Er dachte an den offenstehenden Kontrollraum, an dem sie vorbeigekommen waren, ehe sie die Zimmerfluchten entdeckt

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