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Farmer, Philip José - Flusswelt 04

Farmer, Philip José - Flusswelt 04

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das magische Labyrinth
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Ka sich nun während dieser Phase seines Daseins bewußt ist oder nicht, soll jetzt nicht unser Thema sein. Beschäftigen wir uns nur mit seinen Inkarnationen, den fleischlichen Stadien.<
    La Viro war gelähmt und ekstatisch zugleich. Er unterbrach den Fremden erneut; als sei es die Funktion eines Menschen, ein eingebauter Reflex, den anderen nicht ausreden zu lassen.«
    Göring machte eine Pause und sagte: »Was ich selbst nur allzu gut weiß.«
    Einige der Zuhörer lachten.
    »>Verzeihung<, sagte La Viro, >aber wie dupliziert man einen Körper?<
    Er sah an sich hinab und fragte sich, wie aus dem Staub, zu dem er schließlich zerfallen war, erneut ein fester Körper entstanden sein konnte.
    >Wir besitzen Apparaturen<, sagte der Besucher, >die jedes Ka überwachen und aufspüren und die Beschaffenheit und den Aufenthaltsort eines jeden Nichtmaterie-Moleküls bestimmen können. Der Rest ist dann nur noch eine Frage der Energie-Materie-Umwandlung.<
    >Kann man ein Ka jedem beliebigen Stadium anpassen?< fragte La Viro. >Ich meine, was ist, wenn ein Mensch im Alter von achtzig Jahren stirbt? Könnte man sein Ka dann so auf ihn abstimmen, daß es dem eines Zwanzigjährigen entspricht?<
    >Nein. Das Ka des Achtzigjährigen wäre dann das einzige, das existiert. Während einer Phase der Bewußtlosigkeit versetzt man den neugeschaffenen Körper anhand von Aufzeichnungen in den Zustand eines Zwanzigjährigen. Dabei werden gleichzeitig alle Behinderungen korrigiert. Man macht eine Aufzeichnung des betreffenden Körpers, die dann vernichtet wird. Als die erste Wiedererweckung auf diesem Planeten stattfand, geschah dies aufgrund einer erneuten Energie-Materie-Umwandlung. Alle Körper sind während dieses Prozesses bewußtlos.<
    >Was wäre, wenn man zwei Duplikate ein und derselben Person anfertigte?< fragte La Viro. >Und zwar zur gleichen Zeit? In welches würde das Ka dann zurückkehren?<
    >Sehr wahrscheinlich in das Duplikat, das als erstes wieder zum Leben erweckt wird<, sagte der Besucher. >Selbst wenn man so synchron wie nur möglich vorginge – ein Unterschied von einer Mikrosekunde würde immer noch da sein. Unsere Maschinen sind nicht so perfekt, daß sie zwei Duplikate gleichzeitig herstellen könnten. Aber abgesehen davon käme auch niemand auf die Idee, ein solches Experiment durchzuführen. Es wäre schlecht. Und unethisch.<
    >Ja<, sagte La Viro, >aber was wäre, wenn man es trotzdem täte?<
    >Ich nehme an, daß der Körper, der über kein Ka verfügt, ein eigenes entwickeln würde. Und obwohl er anfangs nichts anderes als ein Duplikat des ersten wäre, würde er bald eine andere Persönlichkeit entwickeln. Da er möglicherweise in einer anderen Umgebung lebt und andere Erinnerungen macht, würde er sich vom ersten stark unterscheiden. Obwohl er ihm noch immer ähnlich sehen würde, würde er einen völlig anderen Charakter entwickeln.
    Aber wir geraten zu tief in die Details. Das Wichtigste ist folgendes: Die meisten entkörperten Kas erlangen das Bewußtsein nie wieder. Zumindest hoffen wir das. Es wäre die Hölle, in einem immateriellen Körper gefangen zu sein, ihn nicht kontrollieren und keinen Kontakt mit anderen aufnehmen zu können – obwohl man sich allem bewußt ist. Wüßten sie von ihrem Dasein, müßten sie dem Wahnsinn verfallen. Eine solche Existenz ist zu schrecklich, als daß man sie ertragen kann.
    Auf jeden Fall erinnert sich niemand, der wiedererweckt wurde, an die Zeit zwischen seinem Tod und dem Beginn seines zweiten Lebens.<
    Und so«, sagte Göring, »erfuhr La Viro, daß nur ein verschwindend geringer Teil derjenigen, die auf der Erde gestorben waren, nicht zum wandernden Schwarm der Kas gehörten. Ein paar von ihnen waren erloschen, verschwunden. Der Besucher wußte weder warum, noch wohin sie entschwunden waren. Die Alten hatten den Ethikern erzählt, daß diese wenigen weiterexistierten. Sie hatten sich mit dem Schöpfer vereint oder waren zumindest auf dem Weg zu ihm.
    Dann sagte der Besucher, er bemerke, daß La Viro noch viele Fragen auf dem Herzen habe. Einige davon wolle er beantworten, aber sie müßten sich auf das Wichtigste ihres Gesprächsthemas beziehen. Woher wußten die Ethiker, daß einige wenige Kas sich nicht bei den anderen befanden? Wie war es möglich, jedes einzelne der vielen Milliarden Kas zu nummerieren und im Auge zu behalten?
    >Dazu mußt du dir die großen Kräfte unserer Wissenschaft und Technologie verdeutlichen<, sagte der Besucher. >Sogar die Kräfte, die

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