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Faszientraining: Physiologische Grundlagen, Trainingsprinzipien, Anwendung im Team- und Ausdauersport sowie Einsatz in Prävention und Rehabilitation (German Edition)

Faszientraining: Physiologische Grundlagen, Trainingsprinzipien, Anwendung im Team- und Ausdauersport sowie Einsatz in Prävention und Rehabilitation (German Edition)

Titel: Faszientraining: Physiologische Grundlagen, Trainingsprinzipien, Anwendung im Team- und Ausdauersport sowie Einsatz in Prävention und Rehabilitation (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Thömmes
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hier gute Dienste erweisen. Schmerzen und innere Widerstände frühzeitig zu erspüren und gezielt entgegenzuwirken, ist der Schlüssel für ein gutes Körpergefühl.
Neue Einstellung zu Bewegung
    Viel Bewegungswahrnehmung fordert bewusste Körperarbeit. Yoga und Pilates sind die bekanntesten. Es geht dabei um die Wahrnehmung von Bewegung, weniger um das Bewegungsergebnis oder die Funktion. Diese Wahrnehmung ist individuell durch Konzentration steuerbar. Maximale Integration sensorischer Impulse ist die Devise. Der Körper bietet viele Möglichkeiten, ihn zu spüren. Das Fasziensystem ist hier ein sehr guter Ansatz.

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Praktische Anwendungen
    Das Training der faszialien Strukturen erfolgt auf mehrere Arten: durch Ausrollen von außen mit Rollen, Stretchen in verschiedenen Positionen und Verbesserung der Körperwahrnehmung. Vor allem das Arbeiten mit den Rollen stellt einen guten Einstieg dar, denn die deutlich spürbaren Schmerzreize, die durch verklebte, unelastische Faszienabschnitte entstehen, lassen bei regelmäßiger Anwendung schnell nach.

Wie arbeite ich mit der Blackroll?
    Foamroller oder kleine Bälle sind seit einigen Jahren ein Standardtrainingsmittel im funktionellen Training. Immer mehr Anwendungsmöglichkeiten und deren Wirksamkeit werden aktuell begründet. Verschiedenste Rollen und Bälle sind zurzeit auf dem Markt.
    Allgemein differenzieren lassen sich diese Produkte nach ihrer Form, Härte und Größe. Durch »gerippte« Oberflächen wird versucht, noch mehr punktuelle Wirkung zu erzeugen und damit in Richtung Triggerpunkttherapie zu arbeiten.
Was sind Triggerpunkte?
    Triggerpunkte sind punktuelle Stellen im Fasziennetz, die lokal oder entfernt Schmerzsyndrome auslösen oder begünstigen. Jede fasziale Verklebung ist eine Vorform eines Triggerpunktes. Durch die Vernetzung der Faszien sind Ort der Verklebung und Ort des Schmerzes nicht immer identisch. Die amerikanische Ärztin Janet G. Travell entwickelte die myofasziale Triggerpunkttherapie. Dabei werden schmerzhafte Kontraktionen meist verkürzter (angespannter) Muskeln und ihrer umgebenden faszialen Anteile lokalisiert und therapeutisch manuell behandelt.
    Exakt dieses Vorgehen wird durch den Einsatz von Rollen und Bällen für jeden Menschen selbst nachvollziehbar. Damit bedarf es keines Therapeuten mehr, um das Fasziennetz zu pflegen – ein Grund warum die Blackroll 2009 den deutschen Physiopreis zuerkannt bekommen hat.

    Myofasziale Struktur der Körperrückseite
    Die Triggerpunkte, also Körperstellen, an denen bei Druck mehr Schmerz spürbar ist, werden durch das Ausrollen selbst gefunden und können so gezielt behandelt werden. Durch mehrmaliges, langsames Darüberrollen in unterschiedlichste Richtungen werden diese Punkte aufgelöst bzw. »faszial aufgeweicht« – und damit weniger schmerzempfindlich. Die Spannung im ganzen System kann dadurch beeinflusst werden. Selbst Schmerzen, die fern dieses Triggerpunktes gespürt wurden, können nachlassen oder verschwinden. Regelmäßige Anwendung verringert das Risiko, erneut Triggerpunkte zu bilden und ist folglich ratsam im Sinne einer Muskel- beziehungsweise Faszienhygiene und Verletzungs- sowie Schmerzprävention.
Rückenbeschwerden
    Rückenbeschwerden sind eine Folge des modernen Lifestyles und stehen in engem Zusammenhang mit mangelndem Bewegungsumfang. Trotz vieler Errungenschaften, vor allem im diagnostischen und therapeutischen Bereich, nimmt die Zahl derer, die unter Beschwerden ihrer Wirbelsäule und der Rückenmuskeln leiden, stetig zu. Den Faszien wurde hier bisher wenig Bedeutung beigemessen. Dies ist nach neueren Erkenntnissen ein Versäumnis. Eine gezielte Beeinflussung der Lumbalfaszie kann deutliche Besserung bringen, und die Erkenntnis über die Beschaffenheit der Faszien und deren Schmerzsensibilität schafft neue Perspektiven im Kampf gegen Rückenbeschwerden.
    Gerade die Tatsache, dass Schmerzen im unteren Rücken häufig nicht exakt diagnostiziert werden können und teilweise klare Diagnosen nicht mit Schmerzsymptomen einhergehen, weist deutlich auf die große Wichtigkeit der Lumbodorsal-Faszie hin. Patienten mit Rückenbeschwerden haben eine andere Struktur und Beschaffenheit ihrer Rückenfaszie als schmerzfreie Menschen. Die eher festeren, unelastischen Faszien von Rückenpatienten, denen es meist insgesamt an Bewegung mangelt, erleiden oft kleinste Einrisse im Fasziennetz, die dann mit Schmerzen einhergehen können. Diese Einrisse heilen wieder, da sich das Fasziennetz

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