Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)
auf, fasste sie an der Hand und versuchte, nicht gekränkt zu sein, als sie ihn abschüttelte. „Ich habe schon davon gehört.“
„Der Embryo nistet sich außerhalb der Gebärmutter ein. In meinem Fall in einem der Eileiter. Als der Eileiter platzte, war ich allein zu Hause. Ich war schon fast verblutet, als Angela mich fand.“
„Gütiger Himmel.“
„Ich musste über eine Woche im Krankenhaus bleiben. Es war die schmerzvollste Erfahrung, die ich je gemacht habe - körperlich wie seelisch. Ich verlor den Eileiter und einen meiner Eierstöcke. Wegen einiger anderer Probleme, die ich zuvor mit Gebärmutterentzündungen gehabt hatte, sagte der Arzt mir, es sei unwahrscheinlich, dass ich je wieder schwanger werden würde.“
Auf einmal verstand Nick ihre große Besorgnis. „Es ist nicht wichtig, Sam. Nicht für mich. Falls du dir deswegen Sorgen machen solltest, kann ich dich beruhigen.“
„Aber du willst eine Familie, und du verdienst eine, weil du ohne aufgewachsen bist.“
„Wir werden eine haben. Wir können Kinder adoptieren. Es gibt Millionen von Kindern, die bedürftig sind und ein Zuhause brauchen. Wie wir Kinder bekommen, ist mir letztlich egal.“
„Aber …“
Er küsste sie, leidenschaftlich. „Kein Aber. Du bist der Schlüssel zu allem. Das habe ich schon damals bei unserer ersten Begegnung erkannt, und heute bin ich mir dessen noch sicherer, nachdem ich so lange ohne dich gelebt habe. Du bist der Mensch, den ich am meisten brauche. Alles andere findet sich.“ Ihre Wange streichelnd fügte er hinzu: „Du hast mir jetzt schon so viel von dem gegeben, was ich nie zuvor hatte. Und ich will nicht, dass du dir weiter Sorgen über die eine Sache machst, die du mir nicht geben kannst.“
„Ich habe dir gesagt, dass ich die Pille nehme, aber das stimmt nicht. Ich muss sie gar nicht nehmen, doch ich konnte dir die ganze Geschichte schlecht erzählen, als wir neulich drauf und dran waren, miteinander zu schlafen. Tut mir leid, dass ich dich angelogen habe.“
„Das zählt nicht mal als Lüge, Liebes. Wenn die Zeit gekommen ist und wir bereit sind, eine Familie zu haben, werden wir uns schon etwas einfallen lassen.“
„Du solltest trotzdem darüber nachdenken. Du solltest dir in Ruhe Gedanken darüber machen, um sicherzugehen …“
Er unterbrach sie, indem er ihr den Zeigefinger auf die Lippen legte. „Ich muss nicht mehr darüber nachdenken.“
Die Anspannung schien mit einem langen Ausatmen von ihr zu weichen, und als er diesmal die Hände nach ihr ausstreckte, folgte sie seiner Aufforderung bereitwillig.
„Fühlst du dich besser?“
Sie nickte. „Ja, und trotzdem fühle ich mich, als hätte ich dich hintergangen, indem ich mich mit dir eingelassen und dir nichts davon erzählt habe.“
„Damit hast du mich nicht hintergangen. Es ist ein Teil deiner Geschichte, Sam, und es hat dich geprägt. Und ich liebe jeden Aspekt an dir.“
Sie fuhr mit dem Finger über die frischen Bartstoppeln an seinem Kinn. „Während meiner Ehe träumte ich von dir. Ich fragte mich, wo du bist, was du tust und ob du glücklich bist. Wir hatten nur diese eine Nacht zusammen, und doch habe ich all die Jahre an dich gedacht.“
Die Erinnerung an das, was ihnen vorenthalten worden war, machte ihn erneut traurig. „Ich habe auch an dich gedacht. Wie besessen habe ich die Zeitung gelesen, auf der Suche nach der kleinsten Erwähnung deines Namens.“
„Das habe ich auch gemacht! Ich wusste, dass du für O‘Connor arbeitest, und habe mir stundenlang Berichte aus dem Kongress angesehen, in der Hoffnung, einen Blick auf dich zu erhaschen. Aber du hast dich stets im Hintergrund gehalten. Ich bekam dich kaum jemals zu sehen.“
„Wahrscheinlich werde ich nun noch weiter in den Hintergrund treten.“
„Wie meinst du das?“
„Ich habe heute im Büro meine Voicemail abgehört. Es waren ein paar Jobangebote dabei. Legislative Angelegenheiten für den Junior Senator aus Hawaii, Nachrichtensachen für den Senior Senator aus Florida. Oh, und Leiter des Büros des Senators aus Ohio in Columbus.“ Mit einem neckenden Grinsen fügte er hinzu: „Was hältst du davon, in Columbus zu wohnen?“
Sam rümpfte die Nase. „Gibt‘s denn gar nichts, was keinen großen Schritt die Karriereleiter nach unten bedeutet?“
„Nein. Aber so läuft das nun mal in der Politik. Dein Glück als Mitarbeiter hängt davon ab, für wen du tätig bist. Wenn derjenige aufsteigt, steigst du mit auf. Sind sie erledigt, bist du es
Weitere Kostenlose Bücher