Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)
ihnen etwas antut …“ Seine Stimme brach.
Sie ergriff seine Hand. „Vielleicht liegen wir diesmal ja auch daneben.“ Doch nur für den Fall, dass sie richtiglagen, informierte sie die Loudoun County Police über die Probleme, die sich möglicherweise im Haus des Senators O‘Connor anbahnten. Außerdem gab sie die Liste der Exfreundinnen weiter, die Christina an das Hauptquartier geschickt hatte. Und sie erteilte den Befehl, vor jedem Haus Polizisten zu postieren, denen man Fotos von Patricia Donaldson und Thomas O‘Connor mitgab - für den Fall, dass Patricia nicht allein handelte. Nachdem sie eine Großfahndung nach den beiden rausgegeben hatte, konnte sie nur noch beten, dass die Polizisten bei den Frauen eintrafen, ehe es weitere Opfer gab.
„Ich hätte es sehen sollen“, sagte sie und haderte erneut mit sich, dass sie so lange gebraucht hatte, um die Puzzleteile zusammenzufügen. „Es war so verdammt offensichtlich.“
„Mach dir keine Vorwürfe.“
„Das ist schwer, wenn die Leichen sich um einen herumstapeln.“
„Ich wette, ich weiß inzwischen, warum er in der Nacht vor der Abstimmung ermordet wurde“, sagte Nick.
Überrascht sah sie ihn an. „Warum?“
„In der Woche vor dem Mord beschloss John, dass er sich definitiv zur Wiederwahl stellen würde. Wahrscheinlich hat er das Patricia mitgeteilt. Vielleicht hatte er ihr vorher versprochen, nur eine Amtszeit zu absolvieren, um seinen Vater zufriedenzustellen, und anschließend Zeit für sie zu haben. Und wenn ich mit meiner Vermutung richtigliege, hätte sie ganz bestimmt nicht gewollt, dass er die Gelegenheit bekam, sich im Glanz seines großen Sieges nach der Abstimmung über das Gesetz zu sonnen. Sie fühlte sich von ihm betrogen, und nicht nur in einer Hinsicht.“
„Das klingt schlüssig“, räumte Sam ein und spürte das Adrenalin, als sich endlich jedes Puzzleteil ins andere fügte. Da sie nun überzeugt war, auf dem richtigen Weg zur Lösung des Falles zu sein, rief sie Captain Malone und Chief Farnsworth zu Hause an, um sie über die neuesten Entwicklungen zu informieren.
„Nehmen Sie endlich jemanden fest, Sergeant“, forderte der Chief sie auf, noch groggy vom Schlaf.
„Ich mache so schnell ich kann, Sir.“
Nach dem Telefonat ergriff Nick ihre Hand. „Warum machst du deine Augen nicht für ein paar Minuten zu?“
„Ich warte lieber, bis ich ein paar Stunden schlafen kann. Wie steht‘s mit dir? Kannst du fahren?“
„Mir geht es gut. Mach dir meinetwegen keine Sorgen.“
„Zu spät.“ Sie legte den Kopf an seine Schulter und ging in Gedanken den ganzen Fall noch einmal Schritt für Schritt durch. Die ganze Zeit über hatte sie den Verdacht gehabt, dass es sich bei dem Täter um eine Frau handelte. Eine, der John O‘Connor nahegestanden hatte, die einen Schlüssel zu seiner Wohnung besaß und deren Anwesenheit in seinem Schlafzimmer ihn nicht überrascht hatte.
Sams Handy klingelte. „Was hast du herausgefunden, Jeannie?“
„Leider nichts. Wir können sie nirgendwo in der Stadt finden.“
„Verdammt. Sie müssen unter einem anderen Namen eingecheckt haben.“
„Das vermuten wir auch. Wir weiten die Suche ins nördliche Virginia und bis nach Maryland aus. Ich halte dich auf dem Laufenden.“
„Danke.“
Ein Streifenwagen der Loudoun County Police stand vor der Auffahrt der O‘Connors, als Sam und Nick dort eintrafen. Nick ließ das Fenster herunter.
„Scheint alles in Ordnung zu sein“, berichtete der junge Polizist. „Das Haus ist dunkel, sie schlafen noch alle. Ich bin einmal außen herumgegangen, konnte aber nichts entdecken.“
„Danke“, sagte Nick. „Wir werfen nur schnell einen Blick auf das Haus und machen uns wieder auf den Weg.“
„Kein Problem.“
Während Nick den Wagen langsam die Auffahrt entlangrollen ließ, betrachtete Sam ihn mit Anerkennung. Er war dem jungen Cop mit Souveränität begegnet, indem er ihm für die Überprüfung dankte, ihn jedoch wissen ließ, dass sie beide selbst noch einmal nachsehen würden. Und das alles, ohne den Polizisten vor den Kopf zu stoßen. „Nicht schlecht“, bemerkte sie.
„Was?“
„Du. Gerade eben.“
„Das klingt, als fändest du es erstaunlich, dass ich diplomatisch sein kann, wenn die Situation es erfordert.“
Sie lachte.
„Was ist denn so komisch?“
„Du, wenn du entrüstet bist.“
„Ich bin überhaupt nicht entrüstet.“
„Tja, wenn du es sagst.“
Sie hielten vor dem dunklen Haus, und Nick stellte den Motor
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