Fatales Vermächtnis
gefunden. Wir wären an unserer Trauer erstickt.« Er klopfte ihm auf den Rücken.
Livarla sah müde, aber befreit aus. Auch ihrer Seele hatte es
gutgetan, das Leid zu teilen.
»Es freut mich sehr, das zu hören.« Er sah abwechselnd zwischen ihnen hin und her. »Vernehme ich noch weitere gute Nachrichten, oder soll es das für den heutigen Tag gewesen sein?«
Torben lachte, und Sotinos erkannte es. Es war das alte Lachen! Eine Mischung aus Lausbub und Mann, aus Freibeuter und ehrenvollem Kämpfer, in dem Übermut und Zuversicht steckten. »Ich dachte, ich höre es niemals mehr wieder«, flüsterte er glücklich.
»Ich komme mit«, offenbarte Torben. »Es gibt zwischen Livarla und mir noch so viel zu erzählen. Und ich werde unbekannte Küsten sehen. Ach ja, die Gelegenheit für Heldentaten bekomme ich als Dreingabe noch dazu.« Er drückte Livarlas Hand, dann legte er die Linke auf Sotinos Schulter, und sein Blick sagte beiden, wie dankbar er ihnen war. Kein Wort hätte es besser auszudrücken vermocht. Der Palestaner trat einen Schritt zur Seite, damit sein Freund auf den Hafen schauen konnte. In diesem Augenblick segelte ein Schiff herein, das Torben zu gut kannte: der Nachbau der Varia. Sotinos zog den Dreispitz. »Willkommen zurück, Kapitän Rudgass. Eure Mannschaft erwartet Euch.«
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