Faulspiel (German Edition)
prophezeite ihm eine glänzende und steile Karriere!
Holger Kranbaum hatte gerade die Pressekonferenz über sich ergehen lassen.
Mit eingeübten Floskeln hatte der Geschäftsführer des Vereins die Fragen der Medienvertreter beantwortet und seiner Meinung nach hatte er wie immer eine ausgesprochen gute Figur gemacht.
Es sei zwar tragisch, dass man so knapp am Sieg vorbeigeschrammt wäre, aber das sei nun mal das Salz in der Suppe beim Fußball.
Außerdem sei dieses Spiel nicht das erste gewesen, das so kurz vor Schluss entschieden wurde. Was hatte der gute Sepp Herberger schon gesagt: Ein Spiel dauert nun mal neunzig Minuten und ist erst vorbei, wenn der Schiedsrichter abpfeift!
Sie hätten eine junge Mannschaft, die sich noch im Aufbau befinde.
Ein solcher Erfolg wäre jetzt vielleicht zu früh gekommen.
Sie würden in der nächsten Saison erneut angreifen und dem Rest der Bundesliga die Stirn bieten.
Vielleicht hätten sie dann das glückliche Ende auf ihrer Seite. Heute wäre der Fußballgott auf Seiten des Gegners gewesen, da könne man nichts machen.
„Wer am Ende der Saison oben in der Tabelle steht, hat es auch verdient.
Unsere junge Mannschaft hat mehr erreicht, als wir am Anfang erhofft hatten; ihr gehört die Zukunft.“
Im Umgang mit den Medien war er ein Meister seines Fachs; nicht umsonst hatte er in der Vergangenheit rhetorische Kurse belegt, um diesen Presseleuten nicht auf den Leim zu gehen. In dieser Disziplin konnte ihm kaum jemand das Wasser reichen.
Keiner hegte auch nur den leisesten Verdacht, außer diesem Runge. Diese Zecke!
Was wusste dieser penetrante Schmierfink wirklich?
War es nur ein Bluff?
Woher kannte er Valerie, und was hatte diese göttliche Nutte ihm erzählt?
Er musste sie unbedingt treffen. Heute noch!
In der Schublade seines Schreibtischs bewahrte er sein zweites Funktelefon auf.
Nach dem ersten Treffen mit seiner Teufelin, so nannte er sie immer, hatte er sich extra ein neues Handy mit einer anderen Telefonnummer zugelegt, die nur er und sie kannten.
War es wirklich schon drei Jahre her, als er sie kennen gelernt hatte?
Es geschah bei einem Seminar in der Sportschule in Kaiserau.
Damals hatte er einen Vortrag über die Organisation verschiedener Bereiche bei der bevorstehenden Weltmeisterschaft in Deutschland gehalten. Die Veranstaltung war über ein ganzes Wochenende geplant und wurde von verschiedenen Organisationskomitees im Ruhrgebiet ausgerichtet. Teilnehmer waren unter anderem Catering-Firmen aus ganz Deutschland.
Valerie saß in der ersten Reihe der Zuhörer.
Schon als sie den Hörsaal betreten hatte, war sie ihm aufgefallen, da ihm noch nie in seinem Leben eine solch attraktive Frau begegnet war. Allein ihr Gang und ihre Art, sich zu bewegen, waren der Ausdruck explosiver Erotik.
Ihre strohblonden, langen Haare hatte sie streng zu einem Knoten hochgebunden. Dazu abgrundtiefe dunkelgrüne Augen. Ein Gesicht wie gemalt und eine Figur, dass ihm der Atem stockte. Sie war die Attraktion des Abends und sie war sich ihrer Wirkung völlig bewusst.
Ihr enges, Figur betonendes Kostüm ließ ihre Brüste noch größer erscheinen.
Während seines gesamten Vortrags war er wie paralysiert und konnte seinen Blick nicht von ihr wenden. Natürlich bemerkte sie seine offensichtliche Bewunderung und erwiderte seine Blicke mit einem entwaffnenden Lächeln.
Nach der Veranstaltung sahen sie sich an der Hotelbar wieder.
„Guten Abend, mein Name ist Valerie Sattler, ich habe mit viel Interesse Ihren hervorragenden Vortrag verfolgt. Ich hätte nicht gedacht, dass sich ein Fußballfunktionär so gut mit Gastronomie und Catering auskennt.“
Sie erzählte ihm, dass sie für ein großes Franchise-Unternehmen in Frankfurt arbeite.
Ihr Alter war 32 Jahre. Während sie noch mit ihm redete, starrte er nur auf ihre sinnlichen Lippen und danach wanderte sein Blick tiefer und versank in ihrem unglaublichen Ausschnitt.
Sie trug keinen Büstenhalter, und der Gedanke an ihre riesigen Titten beflügelte seine Fantasie und machte ihn fast wahnsinnig. Sie wusste das und machte keinen Hehl daraus. Er liebte Frauen, die sich ihrer Wirkung bewusst waren und dies auch zur Schau stellten.
Bis spät in die Nacht saßen sie zusammen an der Bar und tranken Champagner. Val, so nannte sie sich selbst, zog sich dann alleine in ihr Hotelzimmer zurück. Sie hatte Zimmer Nr. 69.
Nomen est omen, dachte er, als er noch vollständig bekleidet auf seinem Bett lag. Er stellte sich vor, dass er
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