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Fay - Das Vermaechtnis des Blutes

Fay - Das Vermaechtnis des Blutes

Titel: Fay - Das Vermaechtnis des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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volljährig geworden und muss ihr Leben von nun an alleine bestreiten. Noch so jung und schon eine Vollweise. Da muss sie schnell erwachsen werden, um sich in der rauen Welt zurechtzufinden“, meinte eine der Schwestern mitleidig.
    Dem Mädchen war noch immer schleierhaft, weswegen die Krankenschwestern davon sprachen, dass sie alleine sein sollte.

    Konnte es sein, dass schlichtweg eine Verwechslung vor lag?

    Darüber wollte sie sich später den Kopf zerbrechen. Momentan war sie müde und wollte nur noch schlafen, um ihre Kräfte zu sammeln, damit sie schleunigst wieder nach Hause konnte.

    *****

    Nicht nur in der Wirklichkeit, sondern auch in den Träumen des Mädchens herrschte das totale Chaos. Sonst hatte sie meist schöne Träume die von ihrem Lieblingshobby dem Schwimmen handelten. In diesen nächtlichen Stunden träumte sie nicht vom geliebten kühlen Nass, sondern von ihren Eltern. Es war ein unruhiger Schlaf der sie trotz ihrer Schmerzen, aufgewühlt im Bett umherwälzen ließ.
    In ihrem Traumbewusstsein spielte sich ein beklemmendes Szenario ab, indem man trotz intensivster Anstrengungen nur auf der Stelle trat und hilflos mitansehen musste wie das was man wollte, sich immer weiter von einem entfernte. So kam es, dass sich der Teenager in die Geborgenheit einer elterlichen Umarmung flüchten wollte, doch so schnell sie auch rannte, ihre Mutter und ihr Vater distanzierten sich immer mehr von ihrem Standpunkt. Jede Bewegung war mühsamer als die davor, denn ihre Beine wurden schwer wie Blei wodurch sie keinen einzigen Schritt vorwärts kommen konnte. Sogar ihre bettelnden Rufe, sie mögen doch auf sie warten, blieben erfolglos. Beide standen nach wie vor mit dem Rücken zu ihrer Tochter und schenkten ihr keinerlei Beachtung.
Dann kam urplötzlich ein kräftiger Windstoß auf, der Unmengen an schwarzen Rabenfedern mit sich brachte. Die umherwirbelnden Federn verdichteten sich immer mehr zu einem undurchsichtigen Schleier, bis ihre Eltern endgültig hinter einem schwarz-schimmernden Vorhang verschwunden waren. Übrig blieb die bedrückende Stille, die dem Mädchen zugleich ihre trostlose Einsamkeit bewusst machte.

    Ein erneuter Szenenwechsel manövrierte das verängstigte Mädchen in einen schier endlosen Gang, welchen sie langsam abschritt. Dabei überkam sie immerzu das Gefühl einen Verfolger im Nacken sitzen zu haben. Jedes Mal wenn sie stehen blieb, um sich umzusehen, war dort jedoch niemand vorzufinden. Als sie nun zaghaft-fragend in die unendliche Leere rief ob noch jemand da sei, erhielt sie bloß ihr Echo zur Antwort.
    Kaum war der Widerhall ihrer Stimme abgeebbt, veränderten sich mit einem dröhnenden Donnerschlag, der einem epischen Paukenschlag eines monumentalen Orchesters glich, die ohnehin schon seichten Lichtverhältnisse. Zwischen zwei Herzschlägen wurde es zappenduster und dicke schwarze Gewitterwolken zogen ohne jede Vorwarnung auf. Gleichzeitig mit den grellen Blitzen die aus den aufgebauschten Unwetterboten herniederzuckten, erschienen schattenhafte Wesen mit dämonisch rotleuchtenden Augen. Sie umzingelten den Teenager und grapschten gierig nach dem verschreckten Mädchen. Kurz bevor es einem der Schatten beinahe gelungen wäre die Träumende zu ergreifen, bahnte sich ein Lichtquell den Weg durch die tief dunkelblaue Gewitterfront. Das Licht bündelte sich zu einem breiten Kegel der jeden Schatten vom Himmel herab erfasste und diese letztendlich in der glühenden Hitze dematerialisierten. Stille.

Als sich das Mädchen verstört umsah fand sie sich vor dem roten Familien-Van wieder. Die Karosserie sah ziemlich mitgenommen aus. Der Lack war zerkratzt und mit tiefen Furchen und Beulen versehen. Selbst die Fensterscheiben waren zersprungen. Kleinste Glassplitter übersäten den Boden und funkelten im Licht wie ein Teppich aus Diamanten. Nach ersten Schätzungen konnte man von einem Totalschaden ausgehen.
    Gerade noch den Van betrachtend, da stand sie auch schon als alleiniger Badegast barfuß am Beckenrand des Schwimmbades, indem sie sonst gemächlich ihre Bahnen zog.
Das Wasser war in solch ein dunkles Blau gefärbt, dass man den Boden nicht mehr erkennen konnte. Die Wasseroberfläche war unruhig wie auf offener See. Es schlug Wellen und schäumte dort wo sie sich am Beckenrand brachen. Auf der gegenüberliegenden Seite sah der Teenager ein Mädchen. Bei genauer Betrachtung sah dieses aus wie spiegelgleiches Abbild von ihr – ein Zwilling.
    Die Doppelgängerin positionierte sich am

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