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Federleicht & Bittersüß: 15 Gay - Romanze Kurzgeschichten

Federleicht & Bittersüß: 15 Gay - Romanze Kurzgeschichten

Titel: Federleicht & Bittersüß: 15 Gay - Romanze Kurzgeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: bonnyb. bendix
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es
recht ist, Gleiches mit Gleichem zu vergelten?
    Ich öffne die Tür.
Draußen warten zwei weitere Kollegen. Ich führe dich, bin bei dir
auf deinem letzten Weg. Ich bin an deiner Seite, versuche dir meine
Kraft zu geben. Habe ich überhaupt noch welche?
    Der Gang ist lang,
viel Zeit zum Nachdenken. Viel Zeit, um Vergebung zu erbitten. Viel
Zeit, sich vor dem Tod zu fürchten.
    Deine Opfer hatten
nicht so viel Zeit.
    Dein Schritt ist
schleppend, du stolperst und ich versuche, dir Halt zu geben. Ich
hoffe, du spürst meine verbotene Liebe. Zeigen kann ich sie dir
nicht. Mein Job verbietet mir den Umgang mit Insassen.
    Wir sind da. Hinter
dieser Tür wirst du dein Leben beenden. Human wirst du einfach
einschlafen und nicht mehr erwachen.
    Die Minuten, bis du
nichts mehr spürst, werden intensiv sein. Das Leben spendende Organ
in deiner Brust wird schneller und lebendiger schlagen, als jemals
zuvor.

    "Conner Smith,
ich übergebe dich dem Henker. Er wird dich von Leben zum Tode
befördern."
    Diese Worte habe ich
schon oft gesagt, doch diesmal wollen sie meinen Mund kaum verlassen.
Einer der Kollegen löst die Handschellen, der andere klopft an die
Tür und der Henker öffnet sie von innen.
    Hier trennen sich
unsere Wege.
    Ein letzter Blick
wechselt zwischen uns.
    Ich in deine und du
in meine Augen. Ein Versprechen an die Liebe, ein Abschied.
    Wir werden uns
wiedersehen, in einer anderen Welt, dort, wo unsere Liebe nicht
verboten ist.

    Sie führen dich in
den Raum und die Tür schließt sich hinter dir. Meine Beine sind
weich und ich muss mich an der Wand abstützen. Mein Kollege mustert
mich kritisch und ich reiße mich zusammen, drücke die Tränen in
meinen Augen zurück.
    Wir werden so lange
hier stehen, bis es passiert ist. Bis du den Tod gefunden hast. Ich
denke an dich, die ganze Zeit, meine zu spüren, als du diese Welt
verlassen hast.
    Mein Herz schmerzt,
setzt einen Schlag aus und schlägt dann noch schneller und wilder in
meiner Brust.
    Eine halbe Stunde
später schiebe ich die Liege mit deinem Leichnam vor mir her.
    Du bist tot!
    Dein Körper ist mit
einem weißen Tuch bedeckt.
    Ich fühle mich
leer.
    Ich bin allein mit
dir. In stummer Zwiesprache versuche ich, Kontakt mit dir
aufzunehmen. Als die Türen des Fahrstuhls sich schließen, drücke
ich spontan den Knopf, der das Gefährt stoppt.
    Mit steifen Fingern
hebe ich das Tuch von deinem Gesicht.
    Du wirkst friedlich,
bleich, aber es ist keine Angst in deinen Zügen zu lesen.
    Meine zitternden
Finger streichen über deine Wangen.
    Du bist noch warm.
    "Ich liebe dich
...", flüstere ich und lege meine Lippen auf deine.
    Tränen verlassen
meine Augen, weil du nie wissen wirst, wie meine Lippen schmecken ...

Unwiderruflich ...

    Vorbei die Zeit der
Unschuld. Ich hab's getan!
    Es fröstelt mich,
obwohl dieser warme Körper neben mir liegt.
    War es das, was ich
wollte? War es so, wie ich es erhoffte? War es so einzigartig, wie
alle immer behaupten, das Tollste, was man überhaupt machen kann?
    Ich ziehe die
kratzige Decke höher, rücke etwas ab, will die nackte Haut von Sam
nicht an meiner spüren.
    Ich fühle mich
unbehaglich. Mein Körper fühlt sich seltsam taub an. Seine
Berührungen haben sich darauf manifestiert. Weder angenehm noch
unangenehm. Sie sind spürbar.
    Überall!
    Hitze steigt in mir
auf. Röte. Die Scham vor mir selbst.
    Was bin ich? Bin ich
jetzt ein Mann?
    Sam ist einer, aber
ich nicht, oder doch?
    Unsere Unschuld
haben wir beide verloren, aber zum Mann ist nur er geworden.
Jedenfalls empfinde ich es so!
    Mein Po brennt und
ich mag nicht drüber nachdenken, was ich getan habe.
    Ich wollte es!
    Warum wollte ich
"Es"? Weil die anderen "Es" schon hinter sich
hatten?
    Wir waren beide
aufgeregt, als wir mit Decken und Kerzen in die alte Fabrik gingen.
    Allein sein! "Es"
tun!
    Musik aus dem IPod,
flackerndes Licht von Kerzen, Decken auf alten Matratzen!
    Sam und ich!
    Der Versuch,
romantische Stimmung aufzubauen, aber das Wissen, dass wir "Es"
tun werden, weil wir uns das als Ziel gesetzt haben, hemmt uns
seltsam.
    Heftige Erregung
wechselt mit Unbehagen.
    Wann, tun wir "Es"?
    Soll ich sagen, dass
ich jetzt will? Oder sagt Sam, dass er jetzt will?
    Vorsichtige Finger,
die meinen Po streicheln, die weiter vordringen. Sanft, aber trotzdem
unerfahren!
    Ich verkrampfe, weil
ich nachdenke, wo sich seine Finger gerade befinden.
    Ist es schmutzig,
was wir tun?
    Hab ich genug
geduscht?
    Sam macht es
unheimlich an, denn sein Finger dringt tief in mich.

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