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Federzirkel 02 - Verführung und Hingabe

Federzirkel 02 - Verführung und Hingabe

Titel: Federzirkel 02 - Verführung und Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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sein, jedoch glaube ich die Anschuldigungen nicht. Sollten sie allerdings zutreffen, könnte uns eine Reportage alle ins Verderben ziehen.“
    Johns Worte waren nicht übertrieben, denn die Gesellschaft hatte Schwierigkeiten, alles, was außerhalb von Vanilla stattfand, zu tolerieren, geschweige denn zu akzeptieren. Eine Reportage über dieses Studio wäre Wasser auf den Mühlen der Skeptiker, und sie würden allesamt auf dem virtuellen Scheiterhaufen landen.
    Die Mitglieder des Federzirkels verurteilten Spieler nicht, die die härtere Gangart liebten. Doch so manche Devote geriet in einen Strudel, aus dem sie nur verletzt oder zerstört befreit werden konnte.
    „Wir verhalten uns ruhig und beobachten das Sadasia . Eventuell sollten wir einen Spieler einschleusen.“
    John wartete, ob jemand Protest kundtun wollte, doch sie waren sich einig.
    „Ich melde mich, sobald ich was rausgefunden habe. Frank, hast du Einwände, wenn ich Geena befrage?“ In Timothys blauen Augen lag deutliche Sorge.
    „Fahr mir am besten hinterher, sie ist bei Kims Pferden. Je eher du mit ihr redest, desto besser.“
    Die beiden Männer verließen die Bibliothek.
    „Dean, auf ein Wort!“
    „Spuck es aus, großer Bruder, äußere deine Bedenken.“ Dean wusste, dass John aussprechen würde, was ihm selbst im Kopf herumging.
    „Dir ist klar, dass sie auch Viola einem Risiko aussetzt.“ John sagte die Worte sanft, um ihnen die Schärfe zu nehmen, doch Dean erkannte die stahlharte Entschlossenheit dahinter.
    „Du weißt, dass ich Viola fast so sehr liebe wie du.“
    „Das ist mir bewusst, dennoch ist Kims Verhalten gefährlich. Sie hat ihren Widerstand dem Federzirkel gegenüber nicht aufgegeben. Sie plant, dich herauszufordern, und bis wir herausgefunden haben, woher sie ihre eigenartigen Ansichten hat, stellt sie ein Risiko dar.“ John packte ihn an den Schultern. „Ich will nicht, dass du dich in etwas verrennst, was eventuell keine Zukunft besitzt.“
    „Ich kann mir nicht helfen, sie ist das Risiko wert.“
    „Du weißt, wir stehen hinter dir.“
    Miles starrte entsetzt nach draußen. Vor der Terrassentür stand Giotto, der gesamte Körper mit Schlamm bedeckt, daneben Viola, die fast genauso schlimm aussah, mit einem Ausdruck purer Verzweiflung auf dem Gesicht.
    Die Brüder tauschten einen Blick und brachen dann in Lachen aus.
    „Manchmal bereue ich, dass wir Giotto gekauft haben“, prustete John. Eine größere Lüge hatte Dean niemals gehört.
     
    Kim kam aus der Dusche und hob das schwarze Negligé hoch, das auf dem Bett lag. Sie grinste es an, ließ es dann aber achtlos zu Boden fallen. Heute war ihr letzter Tag im Federzirkel, morgen früh würde sie abreisen. Es war ihr nicht gelungen, Dean aus der Reserve zu locken, stattdessen fühlte sie sich immer stärker zu ihm hingezogen.
    „Mach dich zurecht!“, hatte er ihr vorhin befohlen. Das konnte er haben.
     
    Entschlossen trat sie ins Esszimmer, drückte die Schultern durch und war froh, dass keiner der Anwesenden ihr Herz hören konnte oder sah, dass ihr Puls raste. Die Einzige, die eine offene Reaktion demonstrierte, war Viola: Sie glich einem Schaf, vor dem plötzlich ein Wolf auftauchte, der in einen Strickpullover mit Bommelmütze gehüllt war. Die Mienen der beiden Maestros bleiben blank gleich einem See, bevor der Sturm einsetzte; die Oberflächen zeigten nicht das geringste Kräuseln.
    Kims Oberfläche hingegen bestand aus hohen Wellen und Strudeln, die sie zu verschlingen drohten, weil Dean durch Abwesenheit glänzte. Miles und John sahen sie an, ihre Blicke bohrten sich geschossartig in ihre Haut. Sie gönnten ihrem Outfit eine umfassende Betrachtung, tasteten sie millimeterweise ab, bis sie bebte. Sie schluckte, und die Maestros bemerkten es sofort. Kim sah es ihnen an, sah es in den Augen, die funkelten, in der Haltung, die ihr Konsequenzen versprach. Sie hatte nicht gewusst, dass man Augenbrauen dermaßen weit hochziehen konnte.
    Violas Ausdruck sagte ihr deutlich: Wo zum Teufel hast du diese Monstrosität von einem roten ballonseidenen Jogginganzug her? Und dass sie nicht in ihren weißen Tennissocken stecken wollte, die Kims Aufmachung vervollständigten.
    Gott verdammt, sie musste sich hinsetzen, sonst drohten ihre Knie nachzugeben. Am besten reagierte sie mit Frechheit.
    Ihre Äußerungen blieben allerdings ungesagt, da sie vor John zurückwich, der plötzlich vor ihr stand, als ob er aus dem Stuhl katapultiert worden wäre. Er setzte ihr nach,

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