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Federzirkel 02 - Verführung und Hingabe

Federzirkel 02 - Verführung und Hingabe

Titel: Federzirkel 02 - Verführung und Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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es für sie doch auch so einfach wäre. Sie seufzte genauso laut wie Giotto, überzeugt, dass sie zu Verstand kommen würde, sobald sie die Höhle des Scharfmachers verließe. Genau das war er, eine Peperonischote, die sie um den Schlaf brachte, sie nur anzusehen brauchte, um ihr Blut zu erhitzen wie bei einem Teenager, der sich das erste Mal verliebte. Das Gefühl seiner Berührung verblieb nachhaltig auf der Haut, bahnte sich den Weg in ihr Innerstes, und das Echo hallte jede Sekunde in ihrem Bewusstsein.
    Sie betrachtete die Bäume, die im Herbstlaub erstrahlten, ein paar der Blätter fielen vom leichten Wind zu Boden. Dean war ihre erste Liebe gewesen. Sie hatte sich in ihn verliebt, unsicher ihrer selbst und ihrer Gefühle, die ihre Großmutter bei jeder Gelegenheit verurteilt hatte. Wahrscheinlich hatte er nicht geahnt, was in Kim vorgegangen war – sie hatte kaum seinem Beuteschema entsprochen; er und John hatten schon damals zu den heißesten Typen auf ihrer Schule gehört, und jetzt waren sie noch siedender. Mit Wasser allein konnte sie den Steppenbrand, der in ihr wütete, nicht löschen.
     
    Timothy kam lächelnd in die Bibliothek, doch in seiner Mimik lag Sorge. „Was ist los mit euch Sullivans? Ihr zieht Schwierigkeiten ja wirklich an!“ Sullivans schloss Miles mit ein. Ihr Vater hatte vor vielen Jahren das Sorgerecht für ihn beantragt und erhalten.
    Sie klopften sich zur Begrüßung auf die Schultern, während Frank noch mit offenem Mund da stand. Die Nachricht, dass seine Nachbarin Kim Indigo Blue war, hatte ihn zutiefst überrascht – er glich einem Karpfen, der nach Luft schnappte. „Ich bin öfter mit ihr ausgegangen, da Geena sich in den Kopf gesetzt hatte, wir würden ein hübsches Paar abgeben. Allerdings hat sie auf meine Avancen reagiert wie ein Gletscher.“
    Dean sah ihn vorwurfsvoll an, von dem Verlangen beherrscht, sie zu verteidigen. Bevor er jedoch ein Wort äußern konnte, hob Frank beschwichtigend die Hände. Dean spürte die Augen der Anwesenden körperlich auf seiner Haut, besonders John verstand sich meisterlich darin, diese Taktik einzusetzen. Miles sah ihn an und erinnerte ihn an einen grinsenden Wolf.
    „Jetzt sag nicht, du hast sie geschmolzen?“ Frank könnte nicht erstaunter klingen, wenn John ihm offenbart hätte, sich zukünftig für Männer zu interessieren. „Es sei dir gegönnt, Mann, für mich wäre sie nichts.“ Er grinste John an. „Doch deine kleine Viola, die ist mehr nach meinem Geschmack.“ John warf ihm einen von diesen Blicken zu, und die Anspannung im Raum löste sich auf.
    Miles verteilte Kaffee, und Timothy zog sein schwarzes Notizbuch aus der Tasche. Hartnäckig weigerte er sich, ein elektronisches anzuschaffen.
    „Lasst hören, Jungs, was habt ihr auf dem Herzen?“
    Timothy hörte sich alles geduldig an, stellte wenige punktgenaue Fragen und klappte schließlich das Notizbuch zu.
    „Wir müssen zwei Spuren verfolgen, wobei der Kerl mit dem Fernglas Priorität besitzt. Ich vermute, dass Kims Meinung über SM nichts mit ihm zu tun hat.“
    Frank richtete sich in seinem Stuhl auf, und Dean sah förmlich, was er dachte. Er sah seine Tochter durch Kims Radiosendung in Gefahr. Dean tat sich schwer, es ihm zu verdenken.
    „Sie sollte diese Art der Reportagen sofort unterlassen.“ Frank sprach die Worte weich, aber schneidend, gleich einem Messer.
    Dean erwähnte erst gar nicht die Möglichkeit, dass der Kerl ein Jäger oder Ornithologe sein könnte, er glaubte es nicht. Er kannte Geena zwar nicht, doch reagierten Frauen sensibel auf Bedrohungen und lagen meistens richtig mit ihren Intuitionen.
    John sah ihn finster an. „Wenn sie an ihrer Meinung über SM nach ihrem Aufenthalt im Federzirkel festhält, dann ist ihr nicht zu helfen. Ich befürchte, die süße Kim hat die Aufmerksamkeit von Leuten auf sich gezogen, die sie nicht kennenlernen möchte. Und wo wir schon mal beieinander sind, ich habe Neuigkeiten über das Sadasia, und sie missfallen mir.“
    „Wie sicher ist die Quelle?“ fragte Timothy.
    „Sarah.“
    Timothy nickte. Sarah besaß ein Dominastudio, das Chili, und eine ihrer neuen Mitarbeiterinnen hatte sich inkognito ins Sadasia eingeschlichen.
    „Die kleine Domina hat sich fast übergeben, als sie bei Sarah aufgetaucht ist, spielte sogar mit dem Gedanken, ihren Ausflug in die SM-Welt abzubrechen. Im Sadasia finden laut ihr angeblich die Sessions statt, die Kim in Verruchte Nächte anspricht. Es soll ein Club der übelsten Sorte

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