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Fee und der Schlangenkrieger

Fee und der Schlangenkrieger

Titel: Fee und der Schlangenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Foucher
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Der Abendhimmel war ein spektakuläres Farbschauspiel, als sie Freja in den Grabhügel trugen. Fee lauschte den Trommeln, den Flöten und den Stimmen der Priesterinnen und betrachtete das blau, rosa, rot und orange. Es war wunderschön. Ein angemessener Rahmen, in dem Freja ging. Lenyal stand alleine. Masral war bei seiner Familie, Neni bei den Greisinnen und Juja bei ihren Eltern. Fee seufzte und gab sich einen Ruck. Sie wusste immer noch nicht, wie sie mit ihm zurechtkommen sollte, aber sie fand, in dieser Situation sollte er nicht allein sein. Langsam ging sie zu ihm hinüber und blieb neben ihm stehen. Lenyal wandte den Kopf und sah sie an. Fee erwiderte den Blick. Sie lächelte nicht, ihr war nicht nach lächeln. Lenyal atmete einmal tief durch und machte eine minimale Kopfbewegung. Fee verstand, dass er froh darüber war, dass sie zu ihm gekommen war. Gemeinsam nahmen sie Abschied von Freja.
     
     

Die Geschichte von Ennaj und Ning
     
    Seit Ning wieder ins Dorf zurückgekehrt war, hatte er geschickt das Gerücht verbreitet, er habe die Sonnenscheibe nicht finden können, da die Schlangen sie gestohlen hätten. Ela verstand nicht, was er damit bezweckte. Sie beschloss, es Schlotte gleichzutun und an der nächsten Versammlung mit den Dorfältesten teilzunehmen. Ning warf ihr einen gereizten Blick zu, als sie sich an dem Morgen nicht zurückzog, sondern sich zu den Ältesten setzte, aber sie drückte nur Elena an sich und hielt seinem Blick stand. Slowen war dieses Mal auch dabei.
    „Erst rauben sie Fee, dann stehlen sie die Sonnenscheibe, und jetzt Slowen“, begann Ning. „Wir müssen den Schlangen Einhalt gebieten. Sie glauben inzwischen, sie können sich alles herausnehmen.“
    „Slowen ist zurückgekehrt“, sagte Pash.
    „Aber wie?“, fragte Ning. „Seht sie euch an, misshandelt und verletzt.“
    Slowen hob nachdenklich eine Augenbraue.
    „Wir müssen die Schlangen vernichten“, sagte Ning wütend, „wir können nicht zulassen, dass sie weiterhin Leute vom Sonnenvolk rauben!“
    „Wir sind nicht stark genug“, sagte Monal, „Lenyal hat viel mehr Krieger als wir. Und du denkst nicht nach. Du lässt dich von deinem Hass kontrollieren. Sie haben Slowens Wunden versorgt und sie gehen lassen, und wir wissen nicht einmal genau, dass sie wirklich die Sonnenscheibe haben. Du willst einfach nur angreifen, Ning, ohne nachzudenken!“
    „Natürlich haben sie die Sonnenscheibe, weil sie neidisch auf uns sind!“, rief Ning. „Und sie haben Slowen gehen lassen, weil Fee sich für sie eingesetzt hat. Wer sagt dir, dass es das nächste Mal so glimpflich ausgeht? Wir müssen sie vernichten, bevor sie überhaupt noch weitere Sonnenmenschen rauben können!“
    Monal sah Ning traurig an. „Du hast enorm viel erreicht, Ning, aber du hast deine alte Form nicht wieder erlangt. Es wäre Selbstmord, ihn jetzt anzugreifen. Wir haben Glück, dass er nicht längst uns angegriffen hat.“
    Ning beherrschte sich nur mühsam. Oisdal und Hadfal stimmten Monal zu.
    „Du solltest dich darum kümmern, dass wir die Sonnenscheibe zurückbekommen“, sagte Udiske, „es ist viel wichtiger, dass das Volk wieder den sichtbaren Beweis hat, dass die Götter uns bevorzugen. Und unsere Chancen stehen viel besser, wenn die Schlangen erst angreifen, nachdem wir die Sonnenscheibe zurückhaben.“
    Ning explodierte.
    „Aber ich kann nicht hier herumsitzen und nichts tun, während Fee in der Gewalt der Schlangen ist!“
    „Ich habe sie im Schlangendorf gesehen“, sagte Slowen eindringlich, „es geht ihr gut! Sie ist keine Gefangene.“
    „Blödsinn!“ Ning weigerte sich, ihnen Glauben zu schenken. „Nie im Leben würde sie freiwillig dort bleiben.“
    „Sie hat sich entschieden, Ning. Sie hat sich für die Schlangen entschieden.“
    „Sie haben sie unter Druck gesetzt!“ Ela beobachtete Ning fassungslos. Sie erkannte ihren Mann überhaupt nicht wieder.
    „Ich werde Fee befreien“, sagte Ning. Er atmete heftig. „Wenn ihr mir nicht helfen wollt, gehe ich allein ins Schlangennest.“
    Monal und die Ältesten redeten geschlossen auf Ning ein. Ela sah schweigend zu. Sie verstand nicht, was mit ihm los war. Er war in Bonn überlegt, so souverän gewesen. Und nun? Ein rasender Irrer.
     
    Fee füllte sich eine Schale mit Haferbrei und setzte sich ans Feuer. Merkwürdig, dass Frejas Platz jetzt leer bleiben würde... das gesamte Haus war ein gutes Stück leerer geworden. Juja saß ihr gegenüber im Schneidersitz und löffelte

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