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FEED - Viruszone

FEED - Viruszone

Titel: FEED - Viruszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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Geist aufgab oder etwas in der Art – , hätte Mahir alles gekriegt. Damit hätte er dann die Website am Laufen halten und dafür sorgen können, dass vernünftige Leute die Nachrichten machten. Seit unserem sechzehnten Lebensjahr tauchten die Masons nicht mehr in der Erbfolge auf. Das schien ihnen allerdings nicht klar gewesen zu sein, denn als ich noch keine drei Tage zu Hause war, fingen sie an, mich damit zu nerven, dass ich ihnen Georges unveröffentlichte Dateien überlassen sollte.
    »Sie hätte es so gewollt«, sagte Dad und gab sich dabei alle Mühe, ernst und weise zu wirken. »Wir können uns um alles kümmern, damit du dir in Ruhe selbst eine Karriere aufbauen kannst. Sie hätte nicht gewollt, dass du alles stehen und liegen lässt, um dich um ihren Nachlass zu kümmern.«
    »Du bist jetzt einer der erfolgreichsten Irwins der Welt«, fügte Mom hinzu. »Du kannst auf eigene Rechnung arbeiten. Was immer du willst, jetzt kannst du es tun. Ich wette, du würdest sogar eine Genehmigung für einen Besuch in Yosemite kriegen … «
    »Ich weiß, was sie gewollt hätte«, antwortete ich und ließ die beiden am Küchentisch sitzen, ohne ihnen zu sagen, was genau sie falsch gemacht hatten. Am nächsten Morgen zog ich aus. Nachdem ich zwei Wochen lang bei befreundeten Bloggern aus der Gegend auf dem Sofa übernachtet hatte, fand ich eine eigene Wohnung. Ein Schlafzimmer, ein Sicherheitssystem, das so veraltet war, dass man sie nicht mal hätte vermieten dürfen, wenn sie nicht in einer klar ausgewiesenen Gefahrenzone gelegen hätte, und keine Geister oder opportunistischen Eltern, die einem auf dem Flur auflauerten. Natürlich folgte George mir in Form all ihrer Besitztümer, vom Umzugsservice ordentlich in Pappkartons verstaut. Doch solange sie gelebt hatte, war sie niemals dort gewesen, und manchmal gelang es mir sogar zu vergessen, dass es sie nicht mehr gab. Manchmal kam mir die Welt für ein paar Minuten am Stück so vor, als wäre sie in Ordnung.
    Wynne und Conolly lieferten Georges Asche im letzten Moment ab – erst am Tag vor der Bestattung. Ich hätte überhaupt keine Bestattung angesetzt, nicht, bevor ich sie wieder in den Händen gehalten und vielleicht ein bisschen Zeit gehabt hätte, mich zu sammeln, aber die Umstände ließen mir keine große Wahl. Senator Ryman konnte nur an diesem einen Tag, und er hatte darum gebeten, dass wir den Trauergottesdienst in seinem Beisein abhielten. Ich hätte die Sache vielleicht trotzdem aufgeschoben, allerdings konnte ich unser Team nicht aus dem Feld abziehen, solange der Senator dort draußen unterwegs war. Ryman kämpfte derzeit mit Zähnen und Klauen um seine politische Position, und er schien am Gewinnen zu sein. Magdalene, Becks und Alaric verdienten eine Gelegenheit, sich von George zu verabschieden. Insbesondere, da sie nun an dem Punkt weitermachten, an dem George, ich und Buffy hatten aufhören müssen.
    Becks kümmert sich jetzt um die Irwins. Als ich sagte, dass ich diesen Job nicht mehr ertrage, war das ernst gemeint. Die Webseitenadministration ist mir Aufregung genug, zumindest fürs Erste. Mahir und Magdalene kommen gut mit ihren Ressorts zurecht. Tatsächlich haben sich die Quoten der Fiktiven sogar verbessert. Magdalene ist konzentrierter, als Buffy es jemals war, obwohl ihr das Talent für Technik und Spionage fehlt. Und vielleicht ist das auch gut so. Die Sache ist schließlich schon mal schiefgegangen.
    Mahir traf um elf Uhr am Tag der Bestattung mit dem Flugzeug aus London ein. Ich fuhr zum Empfangsbereich am Rande der Quarantäneabsperrung des Flughafens, in der Hoffnung, ihn in der Menge zu entdecken. Darum hätte ich mir keine Sorgen machen müssen. Sein Flieger war fast leer, und ich hätte ihn überall wiedererkannt, selbst, wenn ich ihn nicht schon jahrelang auf Monitoren gesehen hätte. In seinem Blick war dieselbe leere Verwirrung zu erkennen, die ich jeden Morgen im Spiegel sah, jene seltsame Form von Ungläubigkeit, die sich anscheinend nur dann einstellt, wenn die Welt ohne Vorwarnung entgleist.
    »Shaun«, sagte er und nahm meine Hand. »Ich bin so froh, dich endlich kennenzulernen. Ich wünschte nur, es wäre unter besseren Umständen.«
    »Das hier ist von George«, sagte ich und zog ihn an mich. Er erwiderte die Umarmung, ohne zu zögern, und so standen wir da und weinten uns an der Schulter des anderen aus, bis der Sicherheitsdienst uns anwies zu verschwinden, wenn wir nicht wegen Missachtung der Quarantänebestimmungen

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