FEED - Viruszone
ich angefangen, darüber nachzudenken, was für eine Krankheit man eigentlich für eine Zombie-Apokalypse bräuchte – das Problem ist, dass Krankheitserreger eigentlich gar kein Interesse daran haben dürfen, eine gesamte Population zu vernichten, weil sie sich damit zugleich selbst zerstören würden. Ich begann, mit einer Welt nach der Zombie-Apokalypse herumzuspielen, und versuchte, mir zu überlegen, wie die Gesellschaft wohl wieder aufgebaut werden könnte, was für eine Sozialstruktur entstehen würde …
Außerdem fasziniert mich der Unterschied zwischen Angst und dem wirklich schlimmen, grauenhaften Entsetzen. Angst rät uns: »Steck deine Hand nicht in den Alligator«, während das Entsetzen sagt: »Geh gar nicht erst nach Florida, dort gibt es Alligatoren«. Ich kam zu dem Schluss, dass Grauen und Entsetzen ein wichtiger Aspekt der postapokalyptischen Welt sein würden. Von da an ergab sich der Rest von selbst.
Welche Themen hast du für diesen Roman recherchiert?
Feed war ein wunderbarer Vorwand für mich, alle Zombiefilme der letzten dreißig Jahre zu sehen und das als Recherchearbeit zu deklarieren. Und es war sogar ein noch besserer Vorwand, um Kurse in Epidemiologie zu besuchen und Bücher mit Titeln wie Virus X , Das gefleckte Monster und Die Rückkehr des schwarzen Todes: Der größte Serienmörder der Welt zu lesen. Das war eine schöne Zeit.
Außerdem habe ich viele praktische Recherchen angestellt. Wir haben mehrere der Kampfszenen nachgestellt, um uns zu vergewissern, dass die Entfernungen stimmen. Ich bin auf den Schießstand gegangen und habe beobachtet, wie die Leute ihre Schusswaffen handhaben. Über die Eisenbahnbrücke von Sacramento konnte ich zwar nicht fahren, aber ich hätte es wirklich gerne gemacht.
Gibt es bestimmte Menschen, Ereignisse oder Orte, von denen du dich inspirieren lässt?
Ich lasse mich von praktisch allem inspirieren. Viele der Orte, die in Feed auftauchen, habe ich tatsächlich selbst besucht, oder ich habe bei der Beschreibung auf andere Orte zurückgegriffen, an denen ich schon einmal gewesen bin. Das Tagungszentrum, in dem die Republikanische Partei zusammentritt, ist beispielsweise in erster Linie von den Menschenmengen bei der internationalen Comic Convention in San Diego inspiriert. Außerdem habe ich während der Arbeit an dem Buch eine Menge über Hunter S. Thompson und Steve Irwin gelesen und versucht, meinen Hauptfiguren einige ihrer bekannteren Charakterzüge zu verleihen.
Feed betrachtet eine postapokalyptische Zombiewelt durch die Augen von drei jungen Bloggern. Glaubst du, dass Blogger eines Tages die Macht in den Medien übernehmen werden – auch ohne die Hilfe einer Zombieseuche?
Ich glaube, dass genau das bereits geschieht. Zeitungen passen sich an und gehen online, aber genau wie immer mehr Leute sich ihre Nachrichten bei Jon Stewart und The Daily Show holen, werden auch immer mehr Online-Leser sich in der Bloggergemeinde umschauen. Wenn man erst einmal rausgefunden hat, wie man echte Inhalte und Rauschen auseinanderhält, ist das eine tolle Möglichkeit, sich zu informieren. Ich glaube, dass das, was gerade in der wirklichen Welt entsteht, sehr viel organischer ist als die Struktur der Bloggergesellschaft in Feed . Im Roman sind die Blogger gezwungen, sich zu organisieren, während sich ihre Gemeinde in der wirklichen Welt in Ruhe entwickeln kann.
An einem bestimmten Punkt im Buch erklärt Georgia den Lesern, wie die Infrastruktur der Bloggerwelt aufgebaut ist: Newsies, Stewarts, Irwins und Fiktive. Was meinst du, was für eine Art von Bloggerin wärst du in einer zombieverseuchten Welt?
Ich wäre eine Fiktive. Eine reichlich selbstmordgefährdete Fiktive, da ich eine Menge Tendenzen in Richtung Irwin habe – meine erste Reaktion auf etwas Grauenhaftes lautet für gewöhnlich »o, will ich sehen«, bevor ich es dann anfasse – aber letztlich würde ich den Großteil meiner Zeit damit verbringen, epische Gedichte über Virusinfektionen zu verfassen.
Gibt es in Feed eine Szene, die dir besonders am Herzen liegt?
Das ist ja so, als würde man mich darum bitten zu sagen, welches mein Lieblingszombiekätzchen ist! Ich habe mehrere Lieblingsszenen, aber letztlich liegt mir wohl die am meisten am Herzen, in der Georgia und Shaun im Wagen sind, nachdem Rick gegangen ist, bis zu Georgias letztem Blogeintrag. Als ich das schrieb, habe ich geheult wie ein Baby. Mir ist wirklich nicht klar gewesen, wie schwer das sein würde, bis ich es
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