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Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse

Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse

Titel: Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konrad Lischka
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Zigarettenpackungen an mehr als 100.000 Automaten), beschreibt das Problem: »Bei der Prüfung und Annahme von Münzen befinden wir uns in einem Zwiespalt: Einerseits wollen wir so viele echte Münzen wie möglich annehmen, andererseits so viele falsche Münzen wie nötig ablehnen.«
    Und das geht einfach nicht fehlerfrei, weil nach ein paar Monaten Zahlungsverkehr zwei echte Münzen sehr, sehr unterschiedlich aussehen können. Armborst erklärt: »Zum einen sind Münzen mit einem gewissen Toleranzspielraum geprägt, und durch die Abnutzung im Geldverkehr kommt es dann zu erstaunlichen
Schwankungen - echte Euromünzen sind ganz unterschiedlich schwer und dick.«
    Deshalb schlagen Münzprüfer auch bei manchen echten Münzen Fehlalarm. Wie oft? In Labortests, so Automatenbetreiber Tobaccoland, bewege sich der Anteil solcher Fehlentscheidungen der Münzprüfer »im Promillebereich«, bei wechselnden Witterungsbedingungen draußen könne er aber »durchaus etwas höher sein«.
    Bei der Masse an Automatenkäufen würde aber auch schon eine Fehlerquote von fünf Promille fast 2500 Fehlentscheidungen täglich bedeuten - allein bei den 100.000 Tobaccoland-Automaten. Insgesamt stehen in Deutschland laut dem Verband der Deutschen Automatenindustrie fast eine Million Verkaufsautomaten (für Zigaretten, Getränke, Fischköder und Fahrradschläuche). Angenommen, es werden bei allen Automaten im Durchschnitt ähnlich viele Transaktionen abgewickelt wie bei Tobaccoland, macht das hochgerechnet knapp 25.000 fälschlicherweise als unecht wieder ausgespuckte Münzen am Tag.
    Schaut man sich die Kratzspuren an den Geräten an, hält sich der Mythos hartnäckig, dass es hilft, die Münzen an Metall zu reiben. Stimmt aber nicht, sagt Tobaccoland-Sprecher Armborst: »Das Rubbeln hilft gar nicht. Aber es hilft, die einmal abgewiesene Münze noch einmal einzuwerfen.« Denn wenn Gewicht, Masse und Material der Münze ganz nah an der Toleranzschwelle des Prüfers sind, kann er sie beim zweiten Versuch durchaus akzeptieren - egal ob man davor rubbelt oder nicht.
    Wenn es beim zweiten Versuch klappt, führt man das auf der Suche nach einem anderen Grund als dem simplen Zufall aufs Rubbeln zurück. So nährt sich der Mythos.

    Ramponierter Fahrkartenautomat: Links neben dem Ziffernfeld reiben Kunden ihre ausgespuckten Münzen.
    Das Prüfproblem ist also nicht zu lösen, man kann es nur umgehen. Mit Zahlungsmitteln wie der Geldkarte zum Beispiel. Ganz selten verweigern Verkaufsautomaten die Geldkartenzahlung (wenn der Akku eines Automaten fast leer ist) oder buchen ab, ohne Ware auszuspucken (mechanische Probleme).
    Trotzdem benutzt kaum jemand diese Karten zum Bezahlen - der Anteil von Geldkartenzahlungen liegt bei Tobaccoland-Automaten im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Sogar mit Scheinen wird häufiger bezahlt.
    Abgesehen von der wenig geliebten Karte ist ein wesentlicher Fortschritt der Münzautomaten in den vergangenen hundert Jahren also, dass sie irrtümlich für unecht erklärte Geldstücke wieder ausspucken. Das erspart uns den Frust, der 1905 Benjamin Reich in New York auf Kaugummiautomaten einprügeln ließ.

    TIPP:
    Nicht aufregen - seien Sie froh, dass die Automaten Münzen überhaupt wieder auswerfen. Seit Monaten beackern Lobbyisten (Parketthersteller, Ernährungsindustrie, Krankenkassen) Abgeordnete, einen Einbehalteparagrafen durchzudrücken. Demnach sollen Münzautomaten als unecht ermittelte Münzen nicht mehr ausspucken dürfen. Die Geldstücke sollen gesammelt, von verstaatlichten Krisenbanken auf Echtheit geprüft und dann als Solidaritätszuschlag 2 an unter Kaufzurückhaltung leidende Unternehmen ausbezahlt werden. Allerdings wollen auch die Krankenkassen etwas vom Münzsoli abhaben - bei Automatentransaktionen handele es sich schließlich in der Regel um sogenannte Risikoeinkäufe (Schokoriegel, Zigaretten, Cola). Schmeißen Sie Ihre Münzen also durch die Automaten, solange das noch geht!

Technikärgernis Nummernblock
    Wer viel rechnet, ruft Wildfremde an
    Taschenrechner, Telefon, Tastatur, PIN-Pad - die Zahlen auf den Nummerntasten laufen immer anders, mal ab- mal aufsteigend. Folge: Wer oft Zahlen in den Computer tippt, ruft systematisch die falschen Leute an.
    Beim zweiten Anruf binnen fünf Minuten wird es peinlich. Schon wieder verwählt. Schon wieder dieselbe falsche Nummer. Die inzwischen konsternierte wildfremde Dame sagt nur noch: »Bitte?« Da hilft bloß die Flucht nach vorn: »Da ist wirklich nicht

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