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Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse

Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse

Titel: Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konrad Lischka
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nötig, ihn zu heben als bei herkömmlichen Kinderwagen.« Abgesehen davon: »Zusammengeklappt ist der Xplory ungefähr 42 x 99 x 57 Zentimeter groß - und passt damit sogar in den Kofferraum eines Porsche.«
    Auch die Bremsen an vielen Kinderwagen geben Anlass zur Klage. Die Parkbremse des Kinderwagens Bugaboo Cameleon löst man mit einem Knopfdruck. Das ist einfach. Das Problem dabei ist aber, dass der Bremshebel mit einem Ruck zurückschnellt - zum Gestell hin, an dem man mit der anderen Hand gerne den Wagen festhält. Wer da nicht aufpasst, kriegt einen Schlag auf die Finger.
    Das kann passieren, gibt man bei Bugaboo zu. Aber nur, wenn man den Wagen »falsch« hält. Überhaupt rate man im Handbuch ja nicht ohne Grund dazu, die Bremse mit zwei Händen zu lösen: »Eine Hand drückt den Knopf, die andere hält den Bremshebel fest.«
    Allerdings machen Menschen, die die Anleitung nicht auswendig gelernt haben, das intuitiv offensichtlich anders. Zu helfen ist ihnen scheinbar nicht. Dazu Bugaboo: »Natürlich haben wir unsere Entwickler nach Bedienungsalternativen suchen lassen, aber
bislang ist das Ergebnis, dass jede Änderung am Mechanismus, zum Beispiel eine schwächere Feder, die Sicherheit beeinflussen würde.«
    Warum die Bremse beim aktuellen Bugaboo-Modell mit der Hand zu bedienen ist, lässt sich mit den schlechten Erfahrungen beim Vorgängermodell Frog erklären. Da saßen die Bremsen an den Vorderrädern, was die Besitzer nervte. Man musste sich um den Wagen winden, um mit der Fußspitze die Bremse vorn an den Reifen festzustellen.
    Die Vorderräder waren in der Tat nicht der ideale Platz für die Bremsen, das hat man auch bei Bugaboo eingesehen: »Unsere Entwickler haben erkannt, dass es zu kompliziert war, die Bremse so zu erreichen. Deshalb hat das Nachfolgemodell eine Handbremse.« Die lässt sich leicht bedienen, klemmt dafür aber manchem Benutzer die Finger ein. Was wohl eine Bremse an den Hinterrädern anrichten könnte?
    TIPP:
    Kaufen Sie sich einen Geländekinderwagen, und ziehen Sie aufs Land. Zum Beispiel in die norddeutsche Tiefebene. Da ist es nicht so voll, niemand drängelt (wohin auch?), und Sie müssen nie mehr Kinderwagen stemmen, denn in dieser Pampa liegt alles prächtig ebenerdig.

Technikärgernis Rolltreppe
    Sinnlos brutal
    Mal zu langsam, mal zu schnell und meistens in die falsche Richtung unterwegs: Rolltreppen sind nie perfekt, aber das soll auch so sein. Dass der Handlauf schneller als die Stufen läuft? Ein Sicherheitssystem, sagen Ingenieure. Was Treppen mit Richtungswechsel sollen, können aber auch sie nicht erklären.
    Der Durchschnittsfußgänger hat die Rolltreppe immer noch nicht verstanden. Sonst würde er Fahrtreppe sagen, wie Personenbeförderungsexperten das Transportmittel nennen. So heißt es ja auch in der entsprechenden Norm DIN EN 115-1: »Sicherheit von Fahrtreppen und Fahrsteigen«.
    Die Sicherheit der Fahrtreppen in Deutschland wird leider tagtäglich durch Falschfahrer gefährdet. Die Leute stellen zum Beispiel achtlos ihre Taschen auf den Handlauf oder halten ihn sogar mutwillig fest. Die Folge: Der Handlauf holt sich Zerrungen. Seine Schmerzen bemerkt keiner, die Fahrtreppenfahrer sehen nur: Der wird ja langsamer!
    Dieses ständige Ausbremsen erklärt das Phänomen der nachts rasenden Handläufe: Fährt man spät allein Rolltreppe, ist der
Handlauf immer schneller als die Stufen. Wer sich festhält, wird vorgezogen. Man muss den Handlauf unterwegs immer wieder loslassen, um nicht vorzukippen. Das habe ich lange Zeit für mangelnde Präzision gehalten. Aber damals habe ich Fahrtreppen ja auch noch Rolltreppen genannt. Heute weiß ich: Die beschleunigten unbelasteten Handläufe sind eine Art Sicherheitssystem. Ein Handlauf darf nicht langsamer als die Rolltreppe sein, sonst würden womöglich Menschen nach hinten kippen. Unter voller Belastung (mehrere Handtaschen voller Zwiebeln und eine Horde Kinder) muss ein Handlauf also immer noch so schnell sein wie das Stufenband der Rolltreppe. Ohne Belastung darf der Handlauf bis zu zwei Prozent schneller sein, erklärt Rolltreppenbauer ThyssenKrupp. Alles nur, weil Menschen ihre Handtaschen auf den Handlauf stellen. Wäre der dazu gedacht, würde er Handtaschenlauf heißen!
    Die Benutzer wissen einfach nicht, wie man sich auf einer Rolltreppe zu verhalten hat. Dass man rechts steht und links vorbeirennt zum Beispiel. Das hat die Deutsche Bahn sogar in ihre Hausordnung geschrieben (»festgestellte Verstöße

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