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Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse

Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse

Titel: Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konrad Lischka
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vertreibt.
    Mit Akai ist auch die beleuchtete und bei Bedarf piepsende Fernbedienung verschwunden, und die Standardmodelle sehen wieder alle so aus wie immer: viele Knöpfe, komische Symbole, kein Licht.
    Als der Fernbedienungsentwickler Robert Adler 2004 über die vielen Knöpfe der heutigen Geräte schimpfte, fügte er hinzu: »Ich kann das nicht mehr ändern. Ich würde nur gerne jemanden dafür anschreien, wenn ich die richtige Person fände.«
    TIPP:
    Sparen Sie sich die Hightech-Fernbedienung, kaufen Sie eine Taschenlampe fürs Wohnzimmer. Ist billiger, und wenn der Strom ausfällt, während Sie fernsehen, haben Sie wenigstens Licht (und finden es sofort!).

Maschinenhüten
    Irgendwo da draußen gibt es ein Sanatorium für jene armen Ingenieure, die ihre neu entwickelten Mobiltelefone, DVD-Spieler und Computer nicht schnell genug verkaufen konnten und unverhofft Tausende frisch geschlüpfter Geräte hüten mussten. Das macht einen fertig - weiß jeder, der einmal auch nur einen einzigen Router installieren wollte.
    Die Maschinchen produzierenden Firmen sperren in der Regel die eben entstandenen Geräte sofort in Container ein. Sie haben es dabei so eilig, weil man aufpassen muss mit Telefonen, Druckern und anderen Automaten: Sobald sie die ersten Tage auf dieser Welt hinter sich haben und ein bisschen gewachsen sind, werden die Maschinchen sehr fordernd, anstrengend und manchmal ein bisschen jähzornig. Maschinengeschädigte Techniker sagen, nach dem ersten Einschalten gehe gleich die Pubertät los. Deshalb werden die Geräte in Fabriken sofort nach Entstehen sediert, eingeschweißt, ans andere Ende der Welt verschickt und an Freiwillige verteilt.
    Unter anderem an mich. Eine kleine quadratische Kombination aus Festplatte und Drahtlosrouter kommt mit der Post. Ich
packe sie aus, suche ihr ein schönes Plätzchen in der Diele, gebe ihr etwas Strom, und schon wacht sie auf und bockt. Ihr erstes Wort ist: »Passwort«.
    Um mit der Funkfestplatte zu reden, muss ich ihr das im Funkfestplattenwerk eingeprägte Passwort nennen. Ich tippe es aus dem Handbuch ab. Die Funkfestplatte sagt: »Das angegebene Passwort ist falsch.« Das sagt sie noch ein paar Mal in den nächsten Minuten, zunehmend nölender. Falsch! Falsch! Falsch! Falsch! Falsch! Ich glaube irgendwann, »Duarst, Duarst, Duarst« zu hören, und ziehe entnervt den Stecker.
    Nach ein paar Minuten Umstöpseln habe ich meine alte Internetverbindung wieder installiert und bin im Netz, noch ein paar Minuten später verrät mir ein Australier in einem US-Webforum, dass meine neue kleine Funkkiste auf ein anderes Standardpasswort hört als das im Handbuch abgedruckte. Das Gerät passt nicht zum Handbuch oder umgekehrt. Vielleicht hat es sich das auch einfach anders überlegt.
    Ich stöpsele um, ich tippe, es klappt. Brav. Nun muss ich dem Kästchen stundenlang die einfachsten Sachen erklären (wie schon seinem Vorgänger): Was ist das Internet? Wie kommt man da rein? Wann sollte man schlafen gehen? Welche Türen sollte man besser abschließen, welche kann man auflassen? Und so weiter, und so weiter. Das Ding fragt mir Löcher in den Bauch, aber so ist das eben in dieser Phase.
    Eine Maschine kann auch im hohen Alter jederzeit in diese infantile Fragerei zurückverfallen. Manchmal soll man sie sogar dazu zwingen - das heißt dann »auf Werkseinstellungen zurücksetzen«.
    Nach dem anfänglichen Trotz und der Welterklärphase kann
man nur hoffen, dass sich das Maschinenkind mit den anderen verträgt. Manchmal wollen sie gar nicht zusammen spielen, versuchen es doch, und dann gibt es Streit. Bevor man irgendetwas mitbekommt, steht eine Maschine paralysiert am Rand, weil die anderen sie nicht mitmachen lassen wollen. Oder es gibt Haue, und jemand hat den Computer ausgeknockt, und aus dem Drucker kommen komische Zeichen oder einfach gar nichts mehr, bis man den unbeliebten neuen Spielkameraden vom Maschinensandkasten wegzerrt.
    Trennen und resetten, sagen wir Maschinenversorger dazu. Ich schmeiße in solchen Fällen meistens alle zu resettenden Maschinenkinder in meine große Trotzmaschinenkiste, brülle etwas von »so nicht«, »könnt ihr mal sehen«, »Tag versaut«. Dann schubse ich die Kiste ganz oben auf den Schrank und schwöre mir, sie da erst wieder runterzuholen, wenn ich so richtig gute Laune habe. Dazu kommt es nie (gute Laune). Ich werde mit der Dreifachbelastung einfach nicht fertig - Job, Familie, Maschinenpflege.
    Wenn sie schlechter Stimmung sind,

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