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Fehlfunktion

Fehlfunktion

Titel: Fehlfunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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zerschmettere dir die Beine und reiße dir die Hände ab. Na, wie gefällt dir das, Knabe? Ein Leben lang herumkriechen wie eine Schnecke. Du kannst nicht mehr gehen, kannst nicht essen, kannst dir nicht mal allein den Arsch abputzen.
    »Hör sofort auf damit!« kreischte Dariat.
    – Steh auf!
    »Hör nicht auf ihn, Süßer. Verschließ deinen Geist vor ihm.«
    – Sag diesem Starbridge-Flittchen, daß es schon so gut wie tot ist.
    »Bitte, hört auf! Alle beide! Laßt mich allein!«
    – Steh auf!
    Dariat versuchte sich auf die Beine zu kämpfen. Er schaffte es bis auf die Knie, dann kippte er vornüber in Anastasias Schoß.
    »Und jetzt gehörst du mir«, sagte sie glücklich.
    – Nein, tust du nicht. Du gehörst mir und sonst niemandem. Du wirst immer mir gehören. Du kannst mich niemals verlassen, weil ich es nicht erlauben werde.
    Ihre Hände glitten über seine Kleidung und öffneten die Verschlüsse. Er spürte Küsse auf seinem Gesicht wie die harten, kalten Einschläge von Hagelstücken. »Das ist es doch, was du gewollt hast. Von Anfang an«, hauchte sie in sein Ohr. »Mich.«
    Die übelkeitserregenden Farbstreifen, die durch Dariats Sichtfeld blitzten, wirbelten in die Schwärze davon. Ihre heiße Haut glitt über die seine, und ihr Gewicht drückte gegen seinen gesamten Körper. Er war in ihr! Er vögelte sie! Tränen schossen ihm in die Augen.
    »So ist es gut, Baby. Tief in mich hinein. Wirf ihn hinaus! Vertreib ihn, mit mir! Laß uns fliegen, zur Venus und zu Chi-Ri. Laß ihn hinter dir zurück! Befreie dich von ihm!«
    – Du wirst immer mir gehören.
    Dariat erwachte. Er fühlte sich schrecklich. Er lag ohne jeden Fetzen Kleidung auf dem harten, vertrockneten Gras des Tipis. Die Eingangsklappe stand offen, und ein Strahl hellen Morgenlichts fiel herein. Morgendliche Kühle lag auf seinen Beinen. Irgend etwas war in seinem Mund gestorben und hatte sich dort zersetzt, jedenfalls nach dem Geschmack auf seiner Zunge zu urteilen. Anastasia Rigel lag neben ihm. Nackt und wunderschön. Die Arme über der Brust. Letzte Nacht. Ich habe sie gevögelt! Ich habe es wirklich getan!
    Er unterdrückte mühsam ein ekstatisches Lachen.
    – Und? Fühlst du dich jetzt besser?
    Dariat schrie auf. Es war in seinem Kopf. Anstid. Der Halbgott aus dem Reich des Hasses.
    Dariat fuhr herum, schlang die Arme um sich und biß so fest auf seine Unterlippe, daß sie anfing zu bluten.
    – Sei kein Idiot! Ich bin kein verdammter Gott und kein Gespenst. So etwas gibt es nicht. Religion ist eine psychologische Krücke für geistig Unterentwickelte. Spiritualismus ist etwas für Schwachsinnige. Und was macht das aus deiner hübschen Freundin? Denk nach.
    »Wer bist du?« Anastasia Rigel erwachte und blinzelte im hellen Licht. Sie fuhr sich mit der Hand durch die wirren Haare und setzte sich auf, um Dariat mit einem merkwürdigen Ausdruck im Gesicht anzusehen.
    – Ich bin dein Vorfahr.
    »Ein verlorener Geist aus dem Reich der Leere?« fragte er mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen.
    – Noch ein Wort von Götterglaube, und ich breche dir wirklich die Beine. Denk endlich logisch nach! Ich bin dein Vorfahr. Wer könnte ich sein?
    Informationen aus den didaktischen Geschichtskursen fielen an die richtigen Stellen in seinem Verstand. »Rubra?« Die Vorstellung gefiel ihm fast noch weniger.
    – Gut gedacht. Und jetzt hör auf, dir vor Angst in die Hosen zu machen und zu zittern wie Espenlaub. Normalerweise rede ich nicht direkt mit einem Jungen in deinem Alter. Ich warte meistens ab, bis ihr wenigstens sechzehn geworden seid. Aber ich werde nicht zulassen, daß du ein Kiffer wirst. Du wirst dieses Zeug nie wieder anrühren, hast du mich verstanden?
    »Jawohl, Sir.«
    – Hör auf, immer laut zu sprechen. Konzentriere lieber deine Gedanken.
    »Was redest du da, Baby?« fragte Anastasia Rigel. »Bist du immer noch high?«
    »Nein. Es … es ist Rubra. Er … wir unterhalten uns.«
    Sie zog den weißen Poncho an sich und starrte Dariat erschrocken an.
    – Ich habe Pläne mit dir, Junge, sagte Rubra. – Große Pläne. Du wirst eines Tages den Vorstand der Magellanic Itg. leiten.
    – Wirklich?
    – Ja. Wenn du deine Karten richtig ausspielst. Wenn du machst, was ich dir sage.
    – Das werde ich.
    – Gut. Ich war nachsichtig und habe zugelassen, daß du dir bei der kleinen Anastasia die Hörner abstößt. Ich kann dich verstehen. Sie hat wirklich einen hübschen Körper. Prima Titten und ein nettes Gesicht. Ich hatte früher auch

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