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Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition)

Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition)

Titel: Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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dem Hintergrund gewirkt. Du hast dich durch Rückschläge nicht aus der Bahn werfen lassen. Du hast Loyalität erzeugt, entweder durch Taten, Worte oder Geld. Am Ende warst du nicht gut genug für Haladil und seine Leute und ganz am Schluß hat deine ewige Unbeherrschtheit dir einen Strich durch die Rechnung gemacht, die letzte Chance auf Rettung verbaut, die du noch hattest. Doch ich kann sagen, daß ich vor mir einen echten Agelon sehe, meinen Sohn, der exakt das tat, was ich von ihm erwartet habe. Etwas mehr Loyalität zu mir, etwas weniger Intrige und weniger Machtbesessenheit, und ich hätte dich an meine rechte Seite gestellt, für alle zu wissen, daß Sigam Agelon derjenige ist, der nach meinem Tode die Geschicke des Reiches lenken soll.«
    Den letzten Satz hatte der Herrscher laut, fast eindringlich ausgesprochen.
    Nun sah Moga, wie sein Sohn ernsthaft um Fassung rang. In Sigams Gesicht arbeitete es. Er wußte nicht, ob er das für wahr halten sollte, was er da hörte oder ob es nur ein Psychotrick seines Vaters war. Alles klang diesmal sehr echt, überzeugt und Moga machte beileibe nicht den Eindruck, ihn anzulügen. Welchen Vorteil hätte er daraus auch gewonnen? War es also wahr? Hatte Sigam Agelon durch seine Unbeherrschtheit und Machtgier die Chance, an der Spitze des Reiches zu stehen, selbst zerstört? Gedanken schwirrten durch den Kopf des Mannes, Verwirrung drohte seine rationalen Denkprozesse zu behindern. Unmerklich schüttelte er den Kopf, fegte das Chaos zur Seite. Vergangenheit. Wichtig war allein, was Moga nun für ihn bereit hielt.
    Sein Vater hatte ihn genau gemustert, ohne eigene Regung. Als sich ihre Blicke wieder fanden, fuhr er fort.
    »Sigam, du weißt, daß ich all das, was du getan hast, nicht ohne weiteres durchgehen lassen kann.«
    »Ja, Vater.«
    »Du magst mein Sohn sein, ein hoch dekorierter Offizier, Mitglied der FAMILIE, aber es gibt Grenzen. Du hast diese Grenzen überschritten und ich muß reagieren, will ich nicht selbst als schwach gelten.«
    »Ich weiß.«
    Moga nickte. »Natürlich. Du denkst im Grunde wie ich.«
    Er beendete sein Wippen und nahm wieder Platz.
    »Sigam, deine sämtlichen Reichtümer - das heißt alle, von denen ich weiß - werden zugunsten des Staates eingezogen. Dein Gehalt als Offizier und deine Apanage als FAMILIEnmitglied werden auf zwanzig Jahre verpfändet. Du darfst dich einladen lassen oder Mannschaftsrationen essen, aber ansonsten hast du nichts mehr.«
    Sigam beugte den Kopf. Beide, Moga und er, wußten genau, daß die Investigatur niemals alle Geldbestände gefunden haben konnte. Der Schritt war schmerzhaft und voller Symbolik, er würde aus Sigam aber jetzt keinen armen Mann machen. Er nahm sich allerdings vor, in nächster Zeit Geld nur sehr behutsam auszugeben, um die Strafe nach außen hin wirkungsvoll erscheinen zu lassen. Doch das konnte noch nicht alles gewesen sein.
    »Du wirst versetzt an einen Frontabschnitt und das Kommando über eine Okkupationsflotte übernehmen - Sektor 35-B67, um genau zu sein. Du wirst ein neues Sternsystem mit Wilden erobern und sichern. Für einige Jahre. 20 etwa.«
    Sigam wurde blaß. Diese Versetzung würde ihn an den Rand der bekannten Galaxis katapultieren, zwar in der Nähe der orathonisch-laktonischen Front, aber weit, weit weg vom politischen Machtzentrum des Reiches. Das war mehr als eine Versetzung, es war eine Verbannung. 20 Jahre lang würde er ein unwichtiges, langweiliges Sternensystem verwalten dürfen, eine undankbare, unwürdige, erniedrigende Aufgabe. Formal war es eine Beförderung. Doch jeder würde erkennen, was wirklich damit beabsichtigt war.
    Moga stellte seinen Sohn kalt.
    Er schob ihn ab, irgendwohin, wo er keinen Schaden wie auch keinen Nutzen bringen würde.
    Sigam fühlte Zorn über die Demütigung in sich aufsteigen, doch diesmal gewann die kühle Überlegung Oberhand. Es wäre fatal, seinen Vater jetzt zu provozieren. Dieser konnte seine Strafe jederzeit verschärfen, ja, ihn auf der Stelle beseitigen lassen. Sigam hatte mit derlei, ja mit Schlimmerem rechnen müssen. Es war besser, jetzt keine weiteren Fehler zu machen, um den Zorn seines Vaters nicht unnötig herauszufordern. Doch der feste Entschluß, diese Demütigung in einen Sieg, einen Triumph umzuwandeln, nahm bereits vage Formen an. Er würde zeigen, daß mit ihm weiterhin zu rechnen sei. Auch in der Vergangenheit hatten jene, die ihm Schmerz zugefügt hatten, zahlen müssen. Auch sein Vater würde diesem Schicksal

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