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Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition)

Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition)

Titel: Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Laktone durch seinen Zusammenbruch ausdrückte.
    Die Sonne warf einen letzten Schein über den Horizont, dann war sie verschwunden und Dunkelheit umfing sie. Die Nacht war sternenklar, so daß es nicht ganz so dunkel war, wie Nomar erwartet hatte. Doch angesichts der Bodenbeschaffenheit mit zahlreichen Spalten und Unebenheiten wäre ein Nachtmarsch sicher nicht angebracht.
    »Wir werden sterben«, wisperte Javan. »Ihr, Benilon, könntet jetzt ein hoch dekorierter orathonischer Offizier sein, aber statt dessen sterben Sie mit uns.«
    »So ist es.«
    »Empfinden Sie Reue?«
    »Ja.«
    »Daß Sie desertiert sind?«
    »Ich bereue etwas ganz anderes: Nämlich daß ich bei der Planung dieses Treffens nicht vorsichtig, aufmerksam und bedacht genug war.«
    »Das war ich offenbar auch nicht.« Javan lachte hustend.
    »Manche Fehler kann man nicht vermeiden. Und in unserer Situation kann das dazu führen, daß man dabei umkommt.«
    »Wir dürfen das Hauptquartier nicht verraten. Wir sollten Vexidol nehmen.«
    Die Erkenntnis sickerte nur langsam in die Köpfe der Männer, aber sie war eindeutig. Mühsam nestelten sie die unscheinbaren Pillen hervor, sahen sich nickend an und steckten sie in den Mund. Wasser zum runterspülen hatten sie keines her, also würgten sie etwas an den Pillen herum, bis sie sie geschluckt hatten. Schweigend warteten sie auf die Wirkung, die in wenigen Minuten einsetzen würde.
    Nomar fühlte sich etwas benommen, doch er wußte nicht, ob das auf die Wirkung des Medikaments oder auf seinen allgemeinen Zustand zurückzuführen war. Als ein beißender Schmerz unter seiner Schädeldecke begann, konnte er es jedoch eindeutig zuordnen. Javan stieß ein halblautes Stöhnen aus und Ghavanis Blick trübte sich, auch bei ihnen begann das Vexidol zu wirken. Der Schmerz hielt nicht lange an, ebbte in Wellen ab und versiegte schließlich völlig. Zurück blieb erneut Benommenheit.
    »War es das?« krächzte Javan schließlich. Bei ihm hatte das Vexidol andere, wichtige Erinnerungen gelöscht, vor allem jene, die mit den Agenten zu tun hatte, die ihn bis hierher gebracht und das Treffen vorbereitet hatten.
    Ghavani nickte. »Ich habe schon einmal die laktonische Variante der Droge eingenommen«, erklärte er leise. »Sie wirkt fast genau so. Normar, nennen Sie mir die Koordinaten des Rebellenstützpunktes!«
    Benilon öffnete spontan den Mund, dann flog ein Ausdruck von Ratlosigkeit über sein Gesicht. Er schloß den Mund wieder und lächelte schwach.
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Ich auch nicht. Wir werden nichts mehr verraten können«, schloß Ghavani.
    Benilon fühlte etwas Erleichterung. Der Druck in seinem Kopf hatte vollkommen nachgelassen, doch er bildete sich ein, als wäre da jetzt ein blinder Fleck in seinem Gehirn.
    Die Männer blieben schweigend sitzen.
     
    *
     
    »Wir haben sie, Edelster!«
    Der erlösende Ausruf kam relativ rasch, nachdem der orathonische Diskus in die hereinbrechende Nacht aufgestiegen war, um mithilfe der Infrarotspürer die verbliebenen Flüchtlinge aufzuspüren.
    Agelon hatte sich mühsam beherrscht, als das Schiff in weiten Bögen über dem Gebiet zu kreisen begonnen hatte, doch die Beherrschung hatte sich offensichtlich gelohnt. Er gab keine weiteren Befehle, das weitere Vorgehen war Routine. Agelon hatte seinen Männern eingeschärft, die Flüchtlinge auf jeden Fall lebend zu fangen, auch, wenn sie sich wehren sollten. Die Beute war zu wertvoll, als daß man riskieren sollte, sie zu beschädigen. Im Gegenteil: Der Sanitätssoldat hielt seinen Behandlungsrucksack bereit, es war genug leicht verträglicher Nährsaft bereitgestellt worden, um die sicher dehydrierten Gefangenen schnell wieder aufzupäppeln. Agelon wollte kein unnötiges Risiko eingehen, jetzt, wo er so kurz vor seinem Ziel stand.
    »Wir landen!«
    Agelon sagte erneut nichts. Cort Kosta hatte den Befehl gegeben. Der Diskusraumer senkte sich langsam herab. Die Scheinwerfer hatten die Flüchtlinge erfaßt. Sie saßen oder lagen regungslos im Lichtkegel, hatten schwach ihre Augen bedeckt. Die Außenkamera lieferte ein gestochen scharfes Bild. Agelon konnte Nomars Gesicht deutlich erkennen, der Fatalismus stand in seinen Zügen. Sie alle machten keine Anstalten zu fliehen, waren offenbar völlig entkräftet und erwarteten ihr Schicksal.
    Agelon war das nur recht. Er benötigte keinen weiteren Kampf. Ein sauberer Abschluß der Aktion war in seinem Sinne.
    Mit einem kaum spürbaren Ruck setzte der Raumer auf, die

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