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Feindberührung - Kriminalroman

Feindberührung - Kriminalroman

Titel: Feindberührung - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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schien Älterwerden durchaus Vorteile zu haben. Claudi nahm’s mit weiblichem Sarkasmus, und Estanza hatte das Gefühl, das provozierte die Kerle ein bisschen. Von einer hübschen Blondine mit frischen Backen wollten sie sich nicht frech angrinsen lassen.
    Er tippte Fuchs unterm Tisch ans Bein und schoss dann scheinbar unmotiviert mit einem » Ich hör mir die Scheiße nicht länger an, soll sich doch die Kollegin mit den Bubis rumärgern« davon. Fuchs würde schon verstehen, wie er das meinte.
    Tony wollte eine kleine Runde in der frischen Luft drehen, da sah er vom Stabsgebäude her Grewe, Therese und diesen Rohmann anmarschieren.
    Mit einem knappen » Komm mit, Tony«, ging Grewe an ihm vorbei in die Halle, Estanza schloss sich an.
    Rohmann sagte auf dem Weg: » Ich will erst kurz allein mit den Jungs reden«
    Grewe lachte böse.
    » So weit kommt’s noch. Sie können denen hinterher erzählen, was Sie wollen, aber erst machen die ihre Aussage.«
    Rohmann spannte die Kiefermuskeln, aber dann trat er an den Tisch.
    » Männer, ich habe die Verantwortung für die Aktion übernommen und werde weitgehend aussagen. Ich empfehle euch, mit der Polizei zu kooperieren. Dann geht’s vielleicht für den einen oder anderen glimpflich ab.«
    Die zwei sahen ihn an wie einen Gott, einer hatte tatsächlich Tränen in den Augen.
    » Na los, macht schon. Ihr habt euch nichts vorzuwerfen.«
    Rohmann nickte den Soldaten noch mal zu, Grewe verdrehte die Augen nach oben, dann griff er einen Stuhl, klemmte sich den verkehrt herum zwischen die Beine, setzte sich und legte die Arme auf die Rückenlehne.
    » Was mich momentan am meisten interessiert, ist nicht der Überfall und die Entführung, sondern, wer euch Perschel wieder weggeschnappt hat.«
    Die beiden sahen ihn an, dann Rohmann, dann sich, dann wieder Grewe. Einer der beiden entschloss sich endlich.
    » Das war der Oberleutnant Heinrich.«
    » Was? Spinnt ihr?« Rohmann war ehrlich erschrocken.
    » Nein, Herr Hauptmann, das war ganz eindeutig Heinrich. Sah ziemlich fertig aus und hat uns trotzdem so schnell alle gemacht, da konnten wir gar nicht gucken. Mich hat der draußen beim Pissen erwischt, und dann ist er gleich rein. Das ging so verflucht schnell, der hat …«
    Grewe unterbrach.
    » Details später. Wer, verdammt noch mal, ist dieser Oberleutnant Heinrich?«
    Rohmann war jetzt blass.
    » Wir sollten das in meinem Büro klären, ich muss Ihnen da Unterlagen zeigen.«
    Sie hatten Oberst Pagels und Kertsch wieder dazugeholt. Die beiden überfallenen Kidnapper saßen auch in der Ecke. Major Radványi kam ebenfalls dazu, mit einer Personalakte unter dem Arm.
    Pagels war dem Ende nahe. » Ich drehe durch, ich drehe jetzt gleich total durch. Rohmann, was ist denn in Sie und diese ganzen Feldwebel gefahren, sind Sie alle komplett irre geworden? Was soll das heißen, Oberleutnant Heinrich stolpert über unseren Übungsplatz, wo er eigentlich in Calw sein soll? Und Sie wissen, dass er seit mehr als drei Wochen abgängig ist, ich aber nicht?« Schlagartig wurde der Oberst vom Hals aufwärts knallrot, dann brüllte er los: » Was zur Hölle glauben Sie eigentlich, was das hier ist? Hä? Das ist die deutsche Bundeswehr, eine Parlamentsarmee auf dem Boden der Verfassung, wir sind doch hier nicht die … Delta Force oder so was!! Wollen Sie als Nächstes einen Bundeskanzler erschießen, der Ihnen nicht passt? Wie??«
    Pagels trat gegen einen Papierkorb, der flog quer durch den Raum, knapp an Radványi vorbei. » So eine …« Pagels holte noch mal tief Luft und brüllte dann langgezogen: » Scheiiiiißßßßßeeeee!!!!«
    Dann atmete er schwer ein paarmal und setzte sich hin. Er strich seine Haare wieder glatt und murmelte: » Tut mir leid, aber das musste jetzt mal sein.«
    Es herrschte betretenes Schweigen im Raum, dann räusperte sich Kertsch.
    » Herr Oberst, Sie haben mein Mitgefühl.« Wer ihn gut kannte, hörte durchaus ein leises Lächeln in seiner Stimme.
    Oberst Pagels kannte ihn aber glücklicherweise nicht.
    » Danke. Das ist sehr nett von Ihnen.«
    Grewe guckte zu Kertsch, der schlug die Augen nieder als Zeichen des Einverständnisses.
    » Gut, dann wollen wir mal loslegen. Herr Hauptmann, setzen Sie uns selbständig in Kenntnis, oder müssen wir Ihnen alles aus der Nase popeln?«
    Rohmann guckte genervt und fing dann an.
    » Oberleutnant Heinrich war der Einsatzoffizier der Kompanie, mit der Rems zuletzt in Afghanistan gewesen ist. Ein sehr guter Soldat, ein sehr guter

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