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Feinde aus dem Jenseits

Feinde aus dem Jenseits

Titel: Feinde aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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die Station ist noch nicht fertig …«
    »Wir müssen das Risiko eingehen«, sagte David. »Es ist unsere letzte Chance.«
     
    *
     
    Es war eine schwierige und gefährliche Fahrt, die mehr als zwei Stunden dauerte. Sie fuhren ohne Licht über ungeteerte Seitenwege. Gegen fünf Uhr morgens erreichten die beiden Männer vollkommen erschöpft ihr Ziel. Hinter einem beleuchteten Begrenzungszaun sahen sie Lichter in dem großen Bürokomplex. Davor befand sich die Kuppel mit dem riesigen Refraktor, der zur direkten Beobachtung von Satelliten-Landemanövern dienen sollte.
    »Wenn wir Glück haben, ist Al Jamieson, der stellvertretende Chef der Station, hier«, sagte Paul Lieberman, als er vor dem verschlossenen Tor anhielt. »Wir haben bei der Titan Eins zusammengearbeitet. Ich habe ihn zwar seit einigen Jahren nicht mehr gesehen, aber wir kamen immer gut miteinander aus. Vielleicht hört er sich mein Anliegen an.«
    Ein uniformierter Wachtposten war aus dem Wärterhaus getreten. Er hörte sich die Bitte des Physikers an, dann sprach er in ein Wandtelefon.
    »Dr. Jamieson wird sofort kommen«, erklärte er und sah die beiden unrasierten, schlampig gekleideten Männer mit einem neugierigen und zugleich mißtrauischen Blick an. Die Zeit ihrer Ankunft trug das ihre bei.
    Jamieson erschien nach einigen Minuten, ein großer, hagerer Mann mit braunem Haar, der einen Coverall über dem weißen Hemd und der Krawatte trug. Er begrüßte Lieberman herzlich, gab auch David die Hand und führte die beiden ins Innere des Gebäudes, das noch nach frischer Farbe und neuen Möbeln roch.
    »Zu achtundneunzig Prozent fertig – nach den Worten des Herstellers«, erklärte der Astronom. »Es wird eine der schönsten Stationen – und warte nur, bis du das Teleskop siehst, Paul. Es baut auf ganz neuen optischen Prinzipien auf und besteht aus einem Spezialglas …« Er unterbrach sich. »Du hast doch noch deine Passier-Erlaubnis, Paul?«
    Paul nickte, holte seine Brieftasche hervor und reichte Jamieson die Karte.
    »Und was ist mit Mister Vincent?«
    »Ich bürge für ihn, Al.«
    »Tut mir leid, Paul – du weißt, daß das nicht genügt. Die Sicherheitsvorschriften …«
    »Ich muß dich heute bitten, die Sicherheitsvorschriften zu vergessen«, sagte Lieberman ruhig. In kurzen Worten und ohne jede Ausschmückung erzählte er seinem Freund, was er und David durch das elektronische Auge des Mondfahrzeugs beobachtet hatten.
    »Ich habe keinen Beweis für das, was ich gesehen habe, Al«, schloß er. »Nicht den geringsten. Aber du könntest mir diesen Beweis verschaffen.«
    »Paul – einen Augenblick. Das kommt mir alles zu plötzlich. Eine fremde Installation auf dem Mond – eine gestohlene Rakete – Fallschirmjäger …«
    »Der wesentliche Teil ist ganz einfach«, unterbrach ihn Paul. »Wir möchten einen Blick durch dein Teleskop tun, Al – um eine Bestätigung für das zu erhalten, was wir gesehen haben. Wir brauchen Fotos – deutliche Fotos . …«
    »Aber, Paul – die Einrichtung ist doch noch nicht vollständig. Das Teleskop muß noch justiert und abgestimmt werden …«
    »Das können wir provisorisch machen.«
    »Es ist unmöglich, Paul. Abgesehen davon, daß es verboten ist, würden wir auf zu viele Hindernisse stoßen.«
    »Wir können doch nicht wegen Verboten streiten, während eine fremde Rasse unsere Welt in Besitz nehmen will«, sagte Paul hart. »Al, du kennst mich recht gut. Du kennst auch meinen Ruf unter den Wissenschaftlern. Glaubst du, ich wäre hergekommen, wenn ich nicht ganz genau wüßte, wovon ich spreche?«
    Jamieson sah den schmalen, grauhaarigen Mann an. »Nein, das glaube ich nicht«, sagte er. »Also gut, kommt mit. Es kann zwar das Ende meiner Karriere bedeuten, aber ich will sehen, was sich tun läßt.«

 
4.
     
    »Die Zeit wird knapp«, sagte Al Jamieson. »Wir haben noch höchstens zwei Stunden gute Sicht – aber der Winkel beträgt jetzt nur dreißig Grad. Noch näher am Horizont können wir nichts außer atmosphärischem Dunst erkennen.«
    »Ich glaube, die Einstellungsinstrumente dürften jetzt stimmen«, meinte Paul. »Los, richte das Teleskop auf Luna, Al. Wir brauchen den südwestlichen Rand von Kopernikus.«
    Jamieson betätigte den Schalter, durch den das achtzehn Tonnen schwere Teleskoprohr mit seiner Zehn-Tonnen-Linse genau auf die Erdrotation eingestellt wurde. Auch der Mondbewegung wurde Rechnung getragen, so daß dem Beobachter das Bild immer gleich erschien. »Ich setze lediglich ein

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