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Feindgebiet

Titel: Feindgebiet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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gesehen. Er versprach, ihr dabei zu helfen, hier im Gefängnis ein Studio einzurichten.
    Außerdem bat er sie um Hilfe, aber keinesfalls als Gegenleistung für die Gefälligkeiten, die er ihr erweisen würde. L’n vertraute ihm. Sie glaubte fest daran, dass er ihr zu einem Studio verhelfen würde, unabhängig davon, wie sie sich ihm gegenüber verhielt.
    Warum vertraute sie ihm? Na, schließlich hatte er ihr auch vertraut, oder nicht? Er hatte ihr verraten, dass er Big X war. Allein diese Information konnte sich in ihren Händen in sein Todesurteil verwandeln. Und die Dinge, um die er sie gebeten hatte, basierten ebenfalls auf einem absolutem Vertrauen seinerseits in sie.
    Sie sollte der Fälscher sein. Sie würde ihre vielen künstlerischen Talente dazu benutzen, falsche Tahn-Dokumente und Kennkarten sowie eine ganze Reihe anderer Dinge anzufertigen, die die Gefangenen nach der Flucht brauchten, falls es denn dazu kam.
    Nur bei einer Sache zögerte L’n noch. Es gab keine Möglichkeit, dass sie gemeinsam mit ihnen entkam. Im grellen Sonnenlicht von Heath war sie völlig blind.
    ›Hansen hat gesagt – Nein. Nicht Hansen‹, verbesserte sie sich. ›Dummes Ding. Horatio hat gesagt, dass er als Big X ebenfalls nicht fliehen darf.‹ Also würden sie gemeinsam den anderen bei der Flucht helfen.
    L’n gefiel der Gedanke. Ihr gefiel auch die andere Sache, um die er sie gebeten hatte. Auch sie war nicht ganz ungefährlich. Er wollte, dass sie ein wenig Sabotage leistete und so viele schlechte Röhren wie möglich durchgehen ließ. Das bereitete ihr wirklich Spaß. Sie hatte selbst schon wiederholt daran gedacht, sich dann aber doch nicht getraut.
    Seitdem sie Horatio kannte, hatte sie vor nichts mehr Angst.
    Cristata packte sie an den Beinen und half, sie in Richtung der nächsten Zwischenstation zu zerren. Er warf einen interessierten Blick auf ihren Körper und fragte sich, warum wohl einige der religiösen Menschenwesen, deren Bekanntschaft er gemacht hatte, dem unbekleideten Körper mit Scham begegneten. Plötzlich kam ihm die Erleuchtung. Natürlich. Ihnen war bewusst, dass ihre Körper nicht nackt, sondern mit Fell bedeckt sein sollten. Sie schämten sich nicht dessen, was sie waren, sondern dessen, was sie nicht waren.

 
Kapitel 17
     
    Das dritte Tor vom Gotteshaus her öffnete sich, und Sicherheitsoffizier Major Avrenti marschierte in den Hof.
    Die Basis des Dreiecks - die Unterstützung für die Ausbrecher – trat in Aktion.
    Sergeant Major Isby lehnte an seinem Hocker und entfernte den Verband von seinem Beinstumpf, um ein wenig mehr von der trüben Sonne abzubekommen.
    Lance Corporal Morrison ließ seine Propagandazettel vom Balkon im zweiten Stock herunterfallen.
    Am anderen Ende des Hofes rollte Major F’rella einen ihrer Fühler ein – was bedeutete, dass ein weiterer Tahn nahte – und dachte dabei mit ihrem zweiten Gehirn darüber nach, ob diese ungewöhnliche altertümliche Melodie von der Erde, die dort ein gewisser Weill komponiert hatte, mehrstimmig gesummt werden konnte, wenn sie dafür sechs ihrer acht Lungen einsetzte.
    In der Gefängnisküche schrie Techniker Blevens auf und ließ den anscheinend heißen Kessel zu Boden fallen …
    Das Scheppern schallte über den gesamten Hof.
    Das war das Signal.
     
    »Möge uns der Erhabene beschützen«, sagte Christata. »Doch jetzt ist es Zeit zu gehen.«
    Sofort ließ Markiewicz ihren improvisierten Spaten fallen und fing an, nach hinten zu rutschen, vom Ausgang des Tunnels weg. Wie jeder andere vernünftige Tunnelbauer, der sich jederzeit einer unvorhergesehenen und sofortigen Inspektion gegenübersehen konnte, arbeitete sie nackt.
    Cristata eilte hinter Markiewicz her in den Schacht, dachte dabei daran, dass dieser Gedanke sich hervorragend für seine nächste Meditation eignen würde, und dankte dem Erhabenen für diese weitere Erleuchtung.
    Markiewicz streifte ihren Overall über, dann rannten sie aus dem Tunnel und in den Hof, wobei sich die Pflastersteine zur Seite schoben und dann sorgfältig wieder schlossen. Zwei Soldaten kippten einen sehr übel riechenden Eimer voller Flechtenpilze über die Steine und machten sich daran, sie fürs Abendessen zu schälen.
     
    Sorensen senkte gerade die achtzehnte Glasplatte in Position, wobei Kraulshavn letzte Anweisungen signalisierte, als der Stiefel gegen die Tür donnerte. Er zog die Scheibe rasch wieder heraus und legte sie hastig auf den Tisch neben ihnen, während Kraulshavn fieberhaft nach

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