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Feindgebiet

Titel: Feindgebiet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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würde lieber auf meine eigene Weise dorthin zurückkehren.«
    »Wie Sie wollen, Admiral. Wie schon gesagt, diesmal bin ich der einzige Boss, den Sie haben. Sämtliche Befehle, die Sie erhalten, kommen direkt von mir. Wie Sie sie ausführen – und sogar ob Sie sie ausführen oder nicht – bleibt Ihnen überlassen. Sie sind der Mann vor Ort. Ach ja, bevor ich es vergesse. Mahoney hat da etwas, das recht hilfreich sein könnte. Er sagte, auf Koldyeze befindet sich ein Kriegsgefangener, ich glaube, sein Name war Sorensen. Stimmt das?«
    Sten nickte und erinnerte sich an das runde, lächelnde Gesicht des Bauernsohns. Er hatte sich stundenlang mit Alex darüber gestritten, ob Sorensen ein Mantis-Schlachtcomputer war oder nicht.
    »Schön«, sagte der Imperator. »Mahoney bat mich, Ihnen mitzuteilen, dass Sorensens Codewort ›Saider‹ ist. Was immer das zu bedeuten hat.«
    Wenn es in Koldyeze hart auf hart kam, hatte das unter Umständen eine ganze Menge zu bedeuten. Sten grinste in sich hinein, doch der Imperator war noch nicht ganz fertig.
    »Einen Gefallen noch?«
    Sten wartete.
    »Wenn Sie diese verdammte Regierung stürzen, setzen Sie bitte keinen Anthropoiden ein, der Stregg mag und nicht die gleiche Sprache wie ich spricht, okay?«
    Sten salutierte vor einer sich rasch schließenden Schleusentür.
    Jetzt musste er sich nur noch über die Details informieren lassen, Kilgour zuhören, weshalb es eine verdammt gute Idee war, nach Heath zurückzukehren, sowie Wild ausfindig machen und ihm mitteilen, dass die Zeit für unbeteiligte Schmuggler endgültig abgelaufen war.

 
Kapitel 35
     
    Volmer, seines Zeichens Medienzar und Mitglied des Privatkabinetts des Imperators, war sehr stolz auf seinen vielschichtigen Intellekt.
    Er konnte völlig unsichtbar in der letzten Ecke einer tosenden Barbarenhölle, einer der heruntergekommensten Spelunken von Soward, dem Raumhafen der Erstwelt, sitzen und ungeachtet des Lärms und von den anderen Gästen unbemerkt seinen schwerwiegenden Gedanken nachhängen.
    Auf einer Ebene dachte er darüber nach, was dieser Abend wohl bringen würde. Volmer hatte den Ausdruck »polymorph pervers« noch nie gehört, wäre jedoch höchst erbost darüber gewesen, wenn ihn jemand auf ihn gemünzt ausgesprochen hätte - natürlich, nachdem er die Bedeutung von »polymorph« im Lexikon nachgeschlagen hätte.
    Doch das war nur eine von Volmers Bewußtseinsebenen. Da er jenseits jeder Vorstellung reich und jederzeit dazu in der Lage war, für sicheren, sauberen, bequemen Sex zu zahlen, fand er es wesentlich interessanter, seinen Genuss in der Gosse zu suchen. Volmer fand es mindestens ebenso befriedigend, zusammengeschlagen im Rinnstein zu liegen, als neben einem unglaublich attraktiven und unersättlichen Sexobjekt aufzuwachen. Das war sein geheimes Leben, von dem nur die oberen zwei Prozent seiner Reporter wussten und worüber sie sich insgeheim amüsierten. Er hatte einst gerüchteweise gehört, dass der Ewige Imperator der gleichen Vorliebe frönte und sechs Journalisten gefeuert, weil sie nicht in der Lage waren, Näheres herauszufinden. Dessen ungeachtet gab Volmer seinen Leibwächtern und seinem Stab mindestens einmal im Monat zwei Tage frei und stahl sich in der passenden Verkleidung aus einem verborgenen Ausgang seines Anwesens, um, verkleidet als »einer dieser Leute«, auf der wilden Seite des Lebens zu verschwinden.
    Er glaubte, unauffällig in der Unterwelt des Sex aufzugehen und als ein höchstens etwas geheimnisvoller Mann akzeptiert zu werden. Tatsächlich wurde er als kranker Irrer akzeptiert. Doch erst vor kurzem war ein weiteres Gerücht aufgetaucht; ein Gerücht, das heute Abend Auswirkungen zeigen sollte.
    Die zweite Ebene von Volmers Bewusstsein reflektierte das letzte Treffen mit Sullamora und den anderen auf der Erde. Vielleicht hatte er eine Spur zu rasch reagiert. Vielleicht hatten Sullamora und die anderen ihre zukünftigen Probleme sorgfältiger bedacht als er. Vielleicht hätte er schweigen sollen, vielleicht größeres Interesse bekunden – falls, wie ihm plötzlich auffiel, falls er sie wirklich richtig verstanden hatte. Womöglich zog er nur die falschen Schlüsse aus ihren Andeutungen. Volmer belohnte sich selbst dafür, dass er alle Möglichkeiten in Betracht zog, selbst wenn eine davon nicht gerade sehr befriedigend für ihn selbst ausfiel.
    Diese Art zu denken, fügte er hinzu, hatte ihn zu dem erfolgreichen und respektierten Medienzaren gemacht, der er heute

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