Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Feindgebiet

Titel: Feindgebiet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
Vom Netzwerk:
darüber in Kenntnis gesetzt, dass Sie kriegsbedingten Befragungstechniken entsprechend der diesbezüglichen Konventionen ausgesetzt werden können.
    Sie werden außerdem darüber in Kenntnis gesetzt, dass jede freiwillige Zusammenarbeit vermerkt und von extremer Wichtigkeit als Beweismaterial gewertet wird, wenn Sie vor Gericht stehen.«
    Ohne auf weitere Befehle zu warten, schnappten sich die beiden Bullen die Frau und waren auch schon mit ihr draußen auf der Treppe.
    Dann kam das Durchsuchungsteam herein.
    Wie erwartet wurde der Sender innerhalb weniger Sekunden gefunden; er war amateurhaft in einer scheinbar wertvollen antiken Kommode mit falschen Schubladen versteckt. Bestimmt ein Möbel, das die Frau sehr geliebt hatte.
    Das war jetzt Vergangenheit.
    Haines ließ die Spurensicherung ein paar Fotos machen und ging die Treppe hinunter.
    Bis jetzt also sechs. Blieben noch zwei.
    Mehr als 12.000 Razzien wurden vom Imperialen Geheimdienst zum gleichen Zeitpunkt durchgeführt. Seit Jahren hatte man daran gearbeitet, Langzeitagenten der Tahn auf sämtlichen Hauptplaneten zu identifizieren. Jetzt wurden sie alle fast gleichzeitig hochgenommen.
    Haines war von sich und ihrem Job gehörig angewidert, mehr noch als nach dem offiziell sanktionierten »Verschwinden« einiger Leute, dessen Zeugin sie nach Hakones fehlgeschlagener Verschwörung geworden war; der Verschwörung, die den Krieg eingeleitet hatte.
     
    Die Agenten wurden isoliert und dann vor eine einfache Wahl gestellt: entweder als Doppelagenten zu arbeiten oder exekutiert zu werden. Die Strafen für Spionage in Kriegszeiten änderten sich nie.
    Die Methode funktionierte fast sofort und fast immer. Der Geheimdienst der Tahn erhielt immer mehr völlig falsche Informationen. Die wenigen Agenten, die dem Imperium durch die Lappen gegangen waren und auch weiterhin korrekte Daten lieferten, wurden schon bald so behandelt, als wären sie diejenigen, die man umgedreht hatte. Gelegentlich gingen sie doch hoch in die Falle, wurden verurteilt und hingerichtet, gemeinsam mit denjenigen Agenten, die beschlossen hatten, auch weiterhin treue Patrioten ihrer eigenen Sache zu bleiben.
    Das Endresultat lief darauf hinaus, dass das von den Tahn so geliebte eigene Spionagenetz sich in eine der schlagkräftigsten Waffen des Imperiums verwandelte.

 
Kapitel 34
     
    Nachdem ihm klar wurde, dass er nicht nur aufs übelste über den Ewigen Imperator, seinen Ewigen Boss, hergezogen hatte und dabei belauscht worden war, sondern dass besagter Imperator sogar anwesend war, erlitt der technische Offizier Alex Kilgour eine Art Bombenschock.
    Der Imperator schenkte ihm ein frostiges Lächeln. »Vielen Dank für Ihre offenen Worte, Mr. Kilgour. Vielleicht sind Sie daran interessiert, ins nächste Zimmer einzutreten, wo Sie weiterführende Informationen erhalten werden.«
    Alex salutierte benommen und ging mit steifen Beinen durch das angezeigte Schott, das zischend vor ihm zur Seite und gleich hinter ihm wieder zuglitt.
    »In Zeiten wie diesen«, bemerkte der Imperator, »neigt man dazu, sich billige kleine Scherze wie den eben zu erlauben. Gieß den Stregg ein, mein Freund.«
    Sten ging ebenso dienstbeflissen zu der Vitrine hinüber und goss zwei Schnapsgläser mit dem höchstwahrscheinlich auf Hydrazin basierenden Getränk voll, mit dem er den Ewigen Imperator vor einigen Jahren vertraut gemacht hatte.
    Als Sten ihm den Drink reichte, saß der Imperator in einem bequemen Sessel und streckte die Füße auf den Tisch.
    »Chin-Chin«, prostete ihm der Imperator zu. Sten murmelte etwas und trank.
    »Ja, ganz richtig«, fuhr der Imperator fort. »Ich möchte euch zwei Haudegen wieder nach Heath schicken.«
    »Jawohl, Sir«, sagte Sten, nachdem er seine fünf Sinne wieder einigermaßen beisammen hatte. »Trotzdem … als ich Heath hinter mir ließ, gab es dort eine Reihe von Leuten, die … echtes Interesse an mir hatten.«
    »Jetzt nicht mehr«, winkte der Imperator ab. »Jemandem muss dein Lächeln so gut gefallen haben, dass er einen Virus in den Zentralcomputer der Tahn geschleust hat. Sieht ganz danach aus, als hätte jemand namens Sten oder ein Feuerleitschütze namens Horatio niemals existiert. Keine Kennkarte, kein Eintrag in den Gefängnisakten, überhaupt nichts.
    Hast du eine Vorstellung davon, wer dein unbekannter Wohltäter sein könnte?«
    Sten hatte nicht die geringste Ahnung.
    »Dann würde ich an deiner Stelle eine Dankeskerze für den Schutzheiligen der Computerprogrammierer

Weitere Kostenlose Bücher