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Feindgebiet

Titel: Feindgebiet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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dieser Bemerkung winkte sie ihre Gäste in die große Lounge des K’ton Klub, der exklusivsten und erfolgreichsten Spielhölle im ganzen Chaboya District von Heath.
    ›Und das alles gehört mir, mir allein‹, dachte St. Clair voller Stolz, als sie dem geschmeidigen, muskulösen Schrank, den sie als Empfangschef eingestellt hatte, dabei zusah, wie er die üblichen Verbeugungen und Kratzfüße machte, die den Prozeduren, denen sich die Tahn-Offiziere unterziehen mussten, bevor sie den nur für Mitglieder geöffneten Club betreten dürften, jeglichen Hauch von Affront nahmen. Innerhalb weniger Sekunden überprüfte man ihren Rang sowie ihre Kreditwürdigkeit; die Waffen und Mäntel wurden mit einer Kennmarke versehen und weggeschlossen. Dann mussten sie ihre Fingerabdrücke auf dem Mitgliedsvertrag hinterlassen, der unter anderem den K’ton Klub als ersten Gläubiger im Falle finanzieller Schwierigkeiten des Kunden einsetzte. Das alles ging mit viel zuvorkommendem Lächeln und einigen Scherzen über die Bühne, die sogar bei den nach wie vor demonstrativ finster dreinblickenden Tahn allmählich das Eis brachen.
    Einige Augenblicke später öffnete sich die Tür zum ebenerdigen Casino mit leisem Zischen, und die vier lachenden Tahn-Offiziere stürzten sich in das ausgelassene Treiben der Besessenen, die es darauf angelegt hatten, zu essen, zu trinken und ihre Seelen an St. Clair zu verspielen. Sie feierten, als sei es das letzte Mal, denn schon am nächsten Tag konnten sie sich als Zielscheiben eines Imperialen Kreuzers wieder finden.
    Das Klingeln altmodischer mechanischer Glocken kündigte weitere Gäste an. St. Clair gab ihrem Empfangschef ein Zeichen, dass er übernehmen sollte. Zu dieser nächtlichen Zeit setzten sich die Gäste zum Großteil aus Stammkunden zusammen, die St. Clair nicht mehr überprüfen musste.
    St. Clair folgte den Tahn in den Casinosaal. Es war Zeit, einen Blick auf das überschäumende Treiben zu werfen. Dabei musste sie nicht allzu viele Anstrengungen unternehmen – es ging ungewöhnlich hoch her im Klub. St. Clair zweifelte nicht daran, dass sie bis zum Ende der Nacht eine neuen Rekordeinnahme würde verzeichnen können.
    Der K’ton Klub war eines von vielen mehrstöckigen Casinos, aus denen die Spielmeile des Chaboya District bestand. Allerdings gab es zwischen ihrem Club und den anderen zwei, nein drei Clubs einige entscheidende Unterschiede: 1. Die Provision hielt sich in fairen Grenzen. 2. Die Provision hielt sich in fairen Grenzen. 3. Die Provision hielt sich in fairen Grenzen. Aus langen Jahren der Erfahrung wusste St. Clair, dass die eingebaute Gewinnmarge des Hauses mehr als genug abwarf.
    Jedes Mal, wenn ihre Konkurrenten einem Besessenen das letzte Hemd auszogen, verloren sie diesen Besessenen ein für allemal an St. Clair.
    Dabei war der K’ton Klub sogar aufgrund von Unehrenhaftigkeit in ihre Hände gelangt. Wie die meisten anderen Casinoeigentümer im District war der vorhergehende Besitzer nicht dazu fähig gewesen, mit der neuen, vom Krieg geschaffenen wirtschaftlichen Verknappungwelle mitzuschwimmen. Nachdem aufgrund der Sparpolitik die Schrauben hinsichtlich Nachschub und Macht heftiger anzogen wurden, fiel den Casinosbesitzern, anstelle sich anderer Wege zu besinnen, um ihre Kunden zufrieden zu stellen, nichts anderes ein, als die Provision an den Spielautomaten so weit hochzufahren, dass es fast unmöglich war, zu gewinnen; dann zogen sie die Köpfe ein, schränkten die Öffnungszeiten drastisch ein, bis viele von ihnen schließlich endgültig dicht machten und auf Nimmerwiedersehen verschwanden.
    Hätte St. Clair die Sache von einer rein geschäftlichen Warte aus betrachtet und nicht in erster Linie ein angenehmes Versteck gesucht, bis sie und L’n gerettet waren, so hätte sie die Situation wohl trotz allem ganz ähnlich eingeschätzt.
    Der Krieg brachte Verknappungen mit sich, das war klar. Wenn man diese Verknappungen aus einem anderen Blickwinkel beurteilte, dann bedeuteten sie nichts anderes, als dass der Preis für manche Dinge nach oben schnellte. Weit wichtiger noch: in Kriegszeiten blühte nichts besser als das Geschäft mit der Sünde. Diese Kurve auf einer Karte hatte sich St. Clair bereits zu einem Zeitpunkt eingeprägt, als sie selbst noch keine nennenswerten Kurven aufzuweisen hatte.
    St. Clair hatte sich den Club innerhalb weniger Wochen, nachdem sie und L’n geflohen waren, wie eine reife Frucht vom Baum gepflückt.
    Die eigentliche Flucht hatte

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